[gelesen] Patricia Strunk – Inagi – Kristalladern

© Anna Spies

  INAGI: Kristalladern

Autor: Patricia Strunk

überarbeitete Neuausgabe, Juni 2014
Verlag: CreateSpace Independent
Publishing Platform
ISBN: 978-1494221805

Interview mit Patricia Strunk

spannende Welt Inagi mit sympathischen Charakteren

Ishira ist eine junge Sklavin, die in den Kristallminen
Inagis arbeitet und jeden Tag aufs Neue von den goharischen Eroberern
überwacht, bewacht und wenn nötig auch bestraft wird. Das Leben auf der Insel
ist hart und anstrengend. Neben den menschlichen Gefahren drohen auch immer
wieder Übergriffe von an Amanori, die in unregelmäßigen Abständen die Dörfer
angreifen.
Als Ishira entdeckt, dass sie besondere Fähigkeiten in
Bezug auf die Kristallenergie hat, ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den
anderen. Rausgerissen aus ihrer gewohnten Umgebung, bekommt sie große Aufgaben
zugeteilt und gerät dabei zwischen verschiedene Fronten.
Eine Insel voller Geheimnisse, Überraschungen und
ungewöhnlicher Kreaturen wartet darauf, von dem Leser entdeckt zu werden.
Willkommen in der fantastischen Welt von Inagi!

 

Ishira ist zu einer Hälfte Inagiri und zur anderen
Gohara, ein Status der ihr jedoch keinesfalls Vorteile einbringt, eher im
Gegenteil. Sie wird von den Dorfbewohnern ignoriert oder verachtet für ihre
gemischte Herkunft, obwohl sie selbst wohl am wenigsten dafür kann. Als wäre
das Leben als Sklavin nicht schon schlimm genug, hat sie auch noch diese
zusätzliche Bürde zu tragen.
Ishira ist eine sympathische Protagonistin, die sich
trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt. Sie ist mutig und
wissbegierig, weiß jedoch auch, dass sie in ihrer Position nur mit Bedacht
handeln und mit viel Vorsicht Fragen stellen darf, um kein Misstrauen aufkommen
zu lassen. Für sie ist es eine häufig sehr einsame, gedankenintensive Zeit,
weit weg von ihren Bezugspersonen.
Neben Ishira gibt es viele weitere, interessante
Charaktere, die man im Verlauf der Geschichte besser kennen lernt. Besonders
faszinierend finde ich auch den Drachentöter Yaren, der lange Zeit sehr
unnahbar wirkt, bis er sich, selbst darüber verwundert, Ishira doch ein kleines
Stück öffnet.
Einige andere, die vielleicht noch eine wichtige Rolle
bekommen könnten, bleiben bisher eher im Hintergrund und lassen so Raum für
eigene Gedanken und Spekulationen.
Durch den sehr detaillierten und anschaulichen
Schreibstil von Patricia Strunk kann man sich
all die ungewöhnlichen und fremden Wesen sehr gut vorstellen. Ausführliche
Beschreibungen erzeugen ein genaues Bild von der Umgebung und auch von den Tieren,
wie z.B. den Amanori. Schließt man seine Augen, kann man sich nach Inagi
träumen, die Bäume rauschen und die Hacken auf den Kristall schlagen hören. Die
Sprache ist sehr angenehm und trotz all der fremden Namen, Begriffe und Anreden
findet man sich gut und schnell im Buch zurecht.
Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, mit denen
weder Ishira noch ich als Leser gerechnet haben. Neue Probleme, neue
Herausforderungen und immer die Schwierigkeit, dass sie nicht mal eben eine SMS
nach Hause schreiben kann, um die neue Lage durchzugeben, sich Rat zu holen
oder einfach nur den Kontakt zu halten. Denn der Alltag auf Inagi erinnert
nicht nur von der technischen Ausstattung an ein Leben im Mittelalter.
Viele Perspektivwechsel ermöglichen es, ein sehr umfangreiches
Bild von der Gesamthandlung zu bekommen. Auch wenn die Protagonistin nicht vor
Ort ist, erfährt man so, wie es z.B. ihrem Freund und Bruder geht oder was ihre
goharischen Begleiter wirklich denken und fühlen.
Das Ende kommt dann ein wenig überraschend, sehr viele
Fragen bleiben offen und obwohl man bereits viel erfahren hat, die Konflikte in
den Dörfern sich zuzuspitzen scheinen und auch Ishiras Aufgaben  immer vielfältiger werden, fühlt man sich
etwas aus der Handlung gerissen.
Inagi ist eine sehr schön ausgearbeitet, spannende Welt,
mit sympathischen Figuren, in der es noch viel zu entdecken gibt. Ich bin
neugierig geworden und werde bald den zweiten Band lesen, um zu erfahren, wie
es mit Ishira und den anderen weiter geht.

 

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