Rezension: Kate Harrison – Soul Beach – Schwarzer Sand

© Loewe-Verlag
 Schwarzer Sand.
 Soul Beach. Band 2
 Autor: Kate Harrison

 erschienen März 2014
 Verlag: Loewe
 ISBN: 978-3-7855-7387-7

gelungene Fortsetzung mit viel Spannung

Da es sich um den zweiten Teil der Soul Beach Trilogie
handelt, könnte es sein, dass die Rezension kleine Spoiler in Bezug auf den
ersten Band enthält.
Alice hat ihre Schwester Meggie verloren und doch kann
sie noch Kontakt zu ihr aufnehmen. Ein geheimnisvoller Strand dient als
Treffpunkt für die Schwestern und Alice lernt dort viele verlorene Seelen
kennen, die auf ihre Hilfe hoffen. Auf der Suche nach Gerechtigkeit steht Alice
immer wieder vor neuen Problemen und Herausforderungen, die Lage spitzt sich zu
und die Zeit drängt.

Die virtuelle Welt „Soul Beach“ und die meisten Personen
sind mir bereits aus dem Auftakt der Trilogie bekannt, so habe ich mich gut und
schnell im Buch zurechtgefunden. Kleine Hinweise und Rückblenden helfen
zusätzlich bei der Orientierung, ohne dabei eine langatmige Zusammenfassung der
Geschehnisse zu geben. Die Handlung geht gleich sehr spannend weiter, Alice
steht immer wieder vor neuen Schwierigkeiten, die sie lösen muss, wenn sie
ihrem Ziel näher kommen und den Mörder von Meggie finden will.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und den handelnden
Personen angepasst. Durch die Ich-Perspektive von Alice bekommt man als Leser
wieder einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Sie hadert mit
sich, weiß nicht mehr recht, wem sie noch vertrauen kann, stellt sich viele Fragen
und grübelt mehr. Es wird schnell deutlich, dass sie zwar sehr gefangen in der
virtuellen Welt ist, sie jedoch die Konzentration auch wieder zunehmend auf die
reale Welt um sich herum lenkt. Sie beobachtet genauer, hinterfragt Kommentare
ihrer Freunde und Bekannten und ist insgesamt viel misstrauischer – was
verständlich erscheint, nach allem, was vorgefallen ist.
Die Mischung aus Strandbesuchen und Erlebnissen außerhalb
der Computerwelt hat mir gut gefallen, da Alice, wenn auch nicht ganz
freiwillig, mehr Zeit ohne ihren Laptop verbringt, als im ersten Buch und
dadurch auch die Handlung rund rum weiter voran getrieben werden kann.
Insgesamt nimmt die Spannung im Buch nie so richtig ab,
immer wieder gibt es Wendungen und neue Ereignisse, die es erfordern, schnell
und zielstrebig zu handeln, sich nicht erwischen zu lassen und nicht selbst
noch mehr in Gefahr zu raten.
Besonders faszinierend sind die Zwischenkapitel, in denen
der Täter selbst zu Wort kommt. Man kann mit raten und spekulieren, wer hinter
all dem steckt, ohne dass man wirklich schon die Auflösung präsentiert bekommt.
Diese Passagen sorgen für Gänsehaut und machen sehr deutlich, wie nah der
Mörder auch Alice inzwischen gekommen ist.
Viele Fragen bleiben am Ende dieses Buches offen und
obwohl man das Gefühl hat, dem Mörder ein Stück näher gekommen zu sein, tappt
man eigentlich doch noch ziemlich im Dunkeln. Es bleibt also noch reichlich
Material für den Abschlussband und ich bin sehr neugierig, was da auf den Leser
noch alles zukommen wird.

Soul Beach – Schwarzer Sand ist eine gelungene
Fortsetzung, mit viel Spannung, Rätseln und reichlich unbeantworteten Fragen,
die die Vorfreude auf den Abschluss erhöhen.

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