[gelesen] Natalie Luca – Unter goldenen Schwingen

(c) Impress (Carlsen) 
  Unter goldenen Schwingen 
  Nathaniel und Victoria,
  Band 1
  Autor: Natalie Luca

  erschienen August 2013
  Verlag: Impress (Carlsen)
  ISBN: 978-3-646-60014-88


magischer Auftakt mit viel Gefühl und Spannung

Geprägt von der familiären Situation, verfällt Victoria
immer mehr in trübe Stimmung, zieht sich zurück, versinkt in Frust und
Einsamkeit. Doch dann kommt der Tag, an dem sich alles ändern soll: ihr 18. Geburtstag.
Ihrem Schicksal entrissen, taucht sie in eine Welt ein, an die sie vorher nie
geglaubt hat. Übersinnliche Wesen stellen ihr Leben ziemlich auf den Kopf und
die Probleme wollen einfach nicht mehr aufhören. Eine schwierige, aber zugleich
auch aufregende Zeit steht Victoria bevor.

Die Mischung der Charaktere gefällt mir gut. Neben den
Freunden von Victoria, die mit ihr gemeinsam den Schulalltag bestreiten, gibt
es die übernatürlichen Geschöpfe, die ganz schön für Trubel sorgen, und ihren
Vater, der seinen Beruf weit über das Familienleben stellt.
Diese Kombination sorgt für viel Spannung, Reibungspunkte,
witzige, sarkastische oder ironische Situationen und damit für viel Abwechslung
in der Geschichte.
Victoria hat viel durchgemacht und muss seit dem Tod
ihrer Mutter weitestgehend allein klar kommen. Ihren Vater sieht sie eher
selten und wenn, ist er eher auf dem Sprung zum nächsten Termin. Ihre
Reaktionen und Gefühle sind größtenteils sehr realistisch und nachvollziehbar,
Victoria ist mir im Laufe der Geschichte sehr sympathisch geworden. Ich mag
ihre Art und ihre wirren Gedanken, bei denen sie Häufig etwas Zeit braucht, um
sie wieder zu sortieren und den geeigneten Weg zu finden, um weiter zu machen.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir auch Nathaniel. So
wie Victoria ihn beschreibt, ist er nicht nur unglaublich attraktiv, sondern
auch der ideale Beschützer. Auch wenn er sich gern an seine Grenzen und Gesetze
halten würde, fällt es ihm nicht immer leicht. Manchmal sagt das Herz einfach
was anderes, als erlaubt ist.
Der Schreibstil im Buch ist sehr angenehm, faszinierend
finde ich vor allem den Wechsel zwischen normalen Gesprächen und der
Kommunikation über die Gedanken bzw. auf einem Weg, den nicht alle Anwesenden
mit verfolgen können. Einige der Charaktere wissen gar nicht, was um sie herum
passiert, während der Leser einen Vorteil hat und immer mitten im Geschehen
steht.
Durch die Ich-Perspektive von Victoria sind ihre
Gedankengänge intensiv ausgearbeitet. Als Leser taucht man tief in ihren Kopf
und in ihr Herz ein und begleitet die junge Protagonistin bei ihrem Wandel.
Zunächst ist sie geschockt von all den neuen Dingen, die um sie herum passieren
und sie zweifelt sehr an ihrem Verstand. Als sich nach und nach jedoch alles
erklärt und einen Sinn ergibt, nimmt sie die Chance an, diese fremde Welt zu
erforschen, auch wenn diese nicht nur positive Seiten hat.
Überraschende Wendungen, neue Schwierigkeiten und
unbekannte Gegner sorgen für viel Spannung und Tempo in der Geschichte. Immer
wieder gibt es neue Bedrohungen und Probleme zu beseitigen, nicht mal im Land
der Träume ist Victoria noch sicher.
„Unter goldenen Schwingen“ ist ein spannender Auftakt, der
einen Überblick über die mögliche Handlung und anstehende Probleme gibt, jedoch
genug Fragen unbeantwortet lässt, um damit sehr neugierig auf die Fortsetzung
zu machen.

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