© Isabell Schmitt-Egner | Best Friend Zone- Lucy & Matteo Best Friend Zone 2 . Autorin: Jennifer Wolf erschienen Mai 2020 Selfpublishing 280 Seiten . |
gefühlvolle Geschichte
Lucy wollte eigentlich ihren Frust hinter sich lassen und sich damit abfinden, dass die Freundschaft zwischen Matteo und ihr wohl nicht so unendlich war, wie sie immer geglaubt hat. Nachdem er mit seiner Musik erfolgreich geworden ist, hat er sich immer weniger gemeldet, bis er Lucy gänzlich ignoriert hat. Doch egal wie intensiv sie versucht, ihn zu vergessen, ihr Herz will ihn einfach nicht aus ihrem Leben streichen. Und nun, da die Band nach Deutschland kommt, kochen alle Emotionen erneut in ihr hoch.
Es ist zwar das zweite Buch der Reihe, man kann die Bände aber unabhängig voneinander lesen, da es neue Charaktere gibt, die im Fokus der Handlung stehen. Daher enthält die Rezension auch keine Spoiler in Bezug auf den ersten Band „Vicky & Alex“.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag den Schreibstil sehr gern. Auch in diesem Buch hat sie mich wieder gut mitgenommen. Die Geschichte liest sich insgesamt flüssig und zügig. Nur die Namenskombination „Matti“ und „Maite“ fand ich nicht besonders günstig, da musste ich öfter doppelt hinschauen, um auch wirklich den richtigen Namen zu lesen.
Durch die Ich-Perpskeitve ist man sehr intensiv mit der Protagonistin unterwegs und immer hautnah dabei, wenn in ihrem Leben wieder neues Chaos entsteht oder sie schöne Momente erlebt. Man erhält sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, die immer wieder auf unterschiedliche Weise auf den Kopf gestellt wird, nicht nur aufgrund der unerfüllten Liebe.
Lucy ist schwer enttäuscht von ihrem ehemals besten Freund Matteo, der seit seinem Umzug in die USA kaum noch von sich hören lässt und seine alten Freunde vergessen zu haben scheint. Sie leidet unter der Trennung, auch weil ihre Gefühle nicht nur so freundschaftlich waren, wie sie vielleicht hätten sein sollen. All die Zweifel, die Ängste und Gedanken waren nachvollziehbar dargestellt und ich konnte Lucy in vielen Punkten gut verstehen. Selbst wenn man es will, kann man seine Gefühle eben auch nicht einfach so abstellen. Und doch ist die Situation eben ziemlich aussichtslos und schwierig.
Neben Lucy gibt es weitere Charaktere, die sehr wichtig in der Geschichte sind. Zum einen ist da natürlich Musiker Matteo, über den man Stück für Stück auch mehr erfährt und irgendwann auch versteht, wieso er teilweise so reagiert hat, wie er es getan hat, obwohl er geahnt hat, dass er seinen Freunden damit weh tut. Aber auch Maite, die Schwester von Lucy, der gemeinsame Freund Jan und Finn, den Lucy im Verlauf des Buches kennenlernt, sind sowohl wichtige Stützen, als auch interessante Figuren, die auch ein paar ihrer Eigenheiten mit in die Handlung einfließen lassen.
Die Figuren werden im Verlauf des Buches älter. Es gibt einige Zeitsprünge, die ich auf der einen Seite zwar verstehen kann, die mich auf der anderen Seite aber teilweise doch etwas gestört haben. Zwischendurch vergeht einige Zeit, ohne dass sich in einigen Punkten etwas ändert. Andere Dinge entwickeln sich allerdings weiter, es ist kein kompletter Stillstand. Diese Situation unterstützt die Stimmung im Buch und macht noch deutlicher, wie wenig man zum Beispiel seine Gefühle beeinflussen kann. Aber irgendwie war es mir manchmal doch fast ein kleines bisschen zu viel, obwohl ich es so gut nachvollziehen kann, dass der Herz manchmal etwas anderes will als das, was man bekommen kann. Aber auch in Bezug auf andere Aspekte hat einiges wirklich sehr, sehr lange gebraucht. Ich fand es zwar gut, dass nicht alles so überstürzt wird, teilweise hat es sich aber doch etwas gezogen, auch wenn durch die Zeitsprünge diese Zwischenzeiten ja ausgeblendet wurden. Einen etwas kleineren Zeitraum hätte ich persönlich am Ende einfach etwas schöner und stimmiger gefunden.
Im Verlauf der Geschichte gibt es zahlreiche Emotionen, die die Figuren durchleben. Einige von ihnen sind positiv, aber es gibt auch viel Verzweiflung, Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Immer wieder wird aber auch deutlich, wie wichtig Familie und Freunde sind, was mir sehr gut gefallen hat. Auch das Musikgeschäft mit den Freuden und Schattenseiten steht immer wieder im Fokus des Geschehen.
Das Ende des Buches kam nicht unerwartet, aber der Weg dahin war auf jeden Fall steiniger, langwieriger und komplizierter, als ich es zunächst erwartet hatte. Schön fand ich, dass auch die Nebenfiguren ihren Platz in der Handlung bekommen und auch ihre Geschichte mit behandelt wird, auch wenn die beiden Protagonisten immer im Mittelpunkt stehen.
Fazit
Eine schöne Liebesgeschichte, in der es alles andere als gradlinig verläuft. Wie wichtig Freunde und Familie sind, wird ebenso deutlich, wie die Intensität von unterschiedlichen Gefühlen, auf die man auch nicht immer einen großen Einfluss hat. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich es mit ein paar weniger oder etwas kleineren Zeitsprüngen vielleicht noch schöner gefunden hätte. Ich kann aber nachvollziehen, dass einige Zeit vergehen muss, da die Geschichte sonst nicht so funtkionieren würde, wie sie es tut.
Huhu Dana 🙂
Ich hab jetzt mal nur das Fazit gelesen, weil ich das Buch ja selbst immer noch nicht gelesen habe. Aber es steht auf der Leseliste und ich hoffe, da wird es auch nicht mehr so lange stehen. Zum Geburtstag will ich mir einen Kindle wünschen, damit ich auch endlich mal die Amazon-onlys lesen kann – wozu das ja auch gehört. Also stehen die Chancen gut, dass es dieses Jahr noch klappt 😉
Freut mich, dass dir das Buch gefallen hat 🙂
Lieben Gruß
Andrea
Hallo Andrea,
kann ich gut verstehen. Wenn ich ein Buch bald lesen möchte, lese ich auch nicht soo gern Rezensionen kurz vorher. Manchmal schnappt man ja doch was auf oder interpretiert eben einfach etwas rein, was man noch nicht wissen wollte. Ich bin gespannt, wie es dir dann gefallen wird. 🙂
Die Amazon-only Bücher… tja das ist immer Mist. Wir haben vor einiger Zeit mal einen Kindle Fire gewonnen, den konnte ich dafür jetzt nutzen, aber auf Dauer will ich damit nicht lesen und ich möchte mir eigentlich auch keinen Kindle zulegen, ich hab ja meinen Tolino…
Liebe Grüße
Dana
Oh ja … und im Reininterpretieren bin ich mittlerweile leider sehr gut geworden^^ deswegen versuche ich es immer, so wie wie möglich zu umgehen.
Ich will den eigentlich auch nicht auf Dauer nutzen. Ich liebe meinen Tolino und eigentlich reicht der mir auch völlig. Wenn es dann nicht diese Onlys gäbe … ist halt einfach nur schade, dass man am Ende bald 2 Geräte haben muss, nur damit man auch alles lesen kann (wenn man sich jetzt nicht unbedingt die Prints alle ins Regal stellen will).
LG Andrea
Man hat ja auch schon einiges gelesen und kann sich daher sehr gut vorstellen, wie dieses und jenes zusammenhängen könnte 😉 Ich kann das daher gut nachvollziehen.
Wenn man von allen Werken die Printexemplare hätte, dann bräuchte man aber ein ganzes Schloss, damit man die auch irgendwo lagern könnte 😀
Ich bin gespannt, welchen Reader du dann mehr nutzt, wenn der Kindle bei dir wirklich einzieht 😉
Eindeutig werde ich den Tolino mehr nutzen^^ das weiß ich jetzt. Der Kindle ist dann nur für alle da, wo der Tolino mir nicht helfen kann und das werden hoffentlich nicht so viele sein. Und ich mag ihn einfach zu sehr, als das ich ihm sehr untreu werden könnte^^
Sehr gut, man sollte die Beziehung auch pflegen und nicht einfach untreu werden 😀 Mein Tolino war heut morgen ganz traurig, weil der Akku leer war, das hatte ich in der Form auch noch nicht… dass er mich so anschmollt. 😉
Da ich mich mit den eBooks, die es nur als mobi gibt, nicht sooo sehr beschäftige, fehlt mir bisher auch kaum was 😀
Der arme Tolino :O ich hoffe, er musste nicht allzu lange in dem Zustand bleiben^^
Ich beschäftige mich direkt auch nicht den A-onlys. Aber in der einen Neuerscheinungsgruppe für queere Bücher sind so viele dabei, die wahnsinnig toll klingen und ich kann die alle nicht lesen^^
Natürlich nicht, ich hab gleich etwas gegen den traurigen Zustand getan ^^
Ah okay, ich verstehe. Ja, das ist schon ärgerlich, wenn man dann die interessanten Bücher an sich vorbei ziehen sieht.