[gelesen] Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke (und Guillermo del Toro)

Rezensionsexemplar

© Fischer
Das Labyrinth des Fauns
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Autoren: Cornelia Funke, Guillermo del Toro
erschienen Juli 2019
320 Seiten
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Fischer Sauerländer

verworrene, grausame Geschichte

Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, Capitán Vidal, der mit seinen Truppen im Wald stationiert ist. Dort begegnet Ofelia einem mysteriösen Faun, der ihr erklärt, sie sei eine Prinzessin und kann in ihre Heimat zurück, wenn sie drei Aufgaben erfüllt. Diese führen Ofelia in eine phantastische Welt voller ungewöhnlicher Wesen und schwieriger Herausforderungen…

Ich hatte bisher noch kein Buch von Cornelia Funke gelesen… und der Wunsch das nochmal zu tun, ist nach diesem Buch leider auch eher gering.
Den Film, Pans Labyrinth, kenne ich nicht und ging daher ohne Erwartungen an das Buch.

Leider habe ich mich ziemlich durch die sehr düstere und deprimierende Geschichte gequält.

Ofelia erfährt, dass sie eine wiedergeborene Prinzessin ist und Aufgaben erfüllen soll. Die 13-jährige hinterfragt oder zweifelt nicht viel. Im Gegenteil, sie nimmt diesem Umstand direkt hin, bietet er ihr doch einen Ausweg aus ihrem trostlosen Leben.

Insgesamt fand ich die Handlung sehr verworren. Dabei hat für mich vor allem die Verbindung von Realität und Fantasywelt nicht funktioniert.
Ein Teil der Geschichte spielt in Spanien zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Die Ereignisse um die Rebellenbewegung sorgen für dramaitsche Momente und haben mir dadurch prinzipiell gut gefallen. Daneben gibt es eine – für mich recht undurchsichtige – Fantasywelt, die Ofelia ähnlich viel abverlangt wie ihr reales Leben.
Von Intrigen und Wiederstandskämpfen durchzogenes Kriegsgeschehen plus die parallele Fantasywelt sorgen für extrem viele unterschiedliche Ereignisse, die sich für mich nicht rund zusammenfügen wollten. Den allwissenden Erzählstil empfand ich dabei als sprunghaft und unruhig.

In die laufende Erzählung sind immer wieder kleine Legenden oder Geschichten der jüngeren Vergangenheit eingestreut, die zwar alle irgendwie in Zusammenhang mit Ofelia oder dem Geschehen stehen bzw. dieses erklären, dabei aber die Handlung und damit meinen Lesefluss unterbrochen haben.

Zudem ist die ganze Geschichte unglaublich grausam und brutal. Mord und Folter werden ausgiebig beschrieben. Ohnehin ist der Schreibstil sehr detailliert, mit vielen Ausschmückungen und Metaphern, was mir insgesamt mit der Zeit zu überladen war. Und gerade in den Folterszenen wäre diese Ausführlichkeit absolut nicht nötig gewesen…
Die Einstufung als Jugendbuch kann ich daher nicht nachvollziehen.

Fazit

Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Erwartungen an das Buch. Überzeugen konnte mich die Geschichte allerdings nicht. Kriegshandlung plus Fantasygeschichte sorgen für zahlreiche sehr unterschiedliche Begebenheiten, beide Teile fügten sich für mich aber nicht sinnvoll zusammen. Den ausschweifenden Erzählstil empfand mit der Zeit als langatmig. Während besonders das Kriegsgeschehen unglaublich brutal ist, bleibt die  düstere Fantasywelt sehr verworren.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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