[gelesen] Bird Box von Josh Malerman

Bird Box
Schließe deine Augen

Autor: Josh Malerman

erschienen März 2015
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3121-8
© Penhaligon
(zu ) viel bleibt offen

Malorie ist schwanger als sich die Schreckensnachrichten
über blutige Selbstmorde häufen. Alle Menschen verstecken sich in ihren
Häusern, verhängen und vernageln Fenster und Türen, denn betroffen ist nur, wer
etwas
sieht. Und so kämpft sich Malorie lange Zeit nahezu blind durchs
Leben.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt: Zum einen
erfährt der Leser, wie es Malorie erging, als die Katastrophe anfing und wir
sich ihr Leben in der Folge entwickelte. Gleichzeitig bekommt man einen
Einblick, was sie nun, vier Jahre später, tut. Beide Erzählzeiten wechseln sich
ab und oft ergänzen und erklären die Rückblicke aktuelle Gedanken und
Ereignisse.
Dabei wird in der dritten Person erzählt. Obwohl es hin und
wieder Einblicke in Malories Gedanken gibt, ist der Erzählstil eher distanziert
und beobachtend, eher kühl als emotional – wie es auch Malorie sein muss, um
die harten Zeiten zu überstehen.
Die Grundidee des Buches gefällt mir gut und auch die unnahbare
Erzählart passt dazu, auch wenn sie es schwer macht, vorhandene Emotionen
nachzuempfinden.
Aufgrund der zwei Zeitebenen geht etwas Spannung verloren,
da man bei einigen Ereignissen bereits früh vorhersehen kann, wie sie ausgehen
– wer überlebt, wer stirbt, denn Malories aktuelle Situation gibt Aufschluss
darüber.
Viele Dinge werden sehr detailliert geschildert. Da Malorie
sich oft ohne das Sehen zurechtfinden muss, werden ihre anderen Sinn geschärft
und die Höreindrücke genau beschrieben.
Dabei machen die bildhaften Beschreibungen auch bei den
vielen blutigen Szenen nicht halt, sodass das Buch auch einen gewissen
Ekelfaktor besitzt.
Obwohl es viel Potential mitbringt – interessante
Grundhandlung, mysteriöse Ereignisse, schwer einschätzbare Charaktere und den
Ekelfaktor – konnte mich das Buch nicht richtig packen. Zum einen wäre mir eine
chronologische Erzählweise lieber gewesen, bei der nicht schon einige
Handlungsteile vorweggenommen wären, zum anderen ergeben sich im Verlauf der
Handlung einfach Dutzende Fragen, die unbeantwortet bleiben. Der große Knall
zum Ende bleibt aus, stattdessen wirft dieses eher noch mehr Fragen auf und
lässt mich mit einem unzufriedenen Gefühl zurück. Nichtsdestotrotz habe ich das
Buch relativ zügig gelesen, da ich immer neugierig war, wie es weitergeht und
wohin das Ganze führen soll.

Interessante Handlung, die letztlich zu viele Fragen offen lässt.
Der distanzierte Erzählstil verhindert, dass man sich richtig in die Geschichte
einfinden kann und Malorie wirkt in vielen Situationen auch nur bedingt
sympathisch. Spannend, aber nicht fesselnd.

Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

2 Gedanken zu „[gelesen] Bird Box von Josh Malerman“

  1. Huhu,

    Schade, daß es dich nicht voll überzeugen konnte.
    Ich und meine Tochter sind vollkommen begeistert davon.
    Gerade weil es so ist, wie es ist.
    Mir hat vor allem gefallen, was dieses Buch aussagt 😉
    Lg Susi Aly

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