[gelesen] Alice in La La Land von Kelly Oram

© one

Alice in La La Land

ein Cinder & Ella-Roman
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Kelly Oram
erschienen November 2023
544 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
one (Bastei Lübbe)
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Gefühlvolle Rückkehr ins Cinder & Ella-Universum

Cinder & Ella habe ich geliebt.
Die letzten Romane von Kelly Oram konnten mich allerdings nicht mehr genauso begeistern.
Aber nun ging es zurück ins Cinder & Ella-Universum. Die Erwartungen waren entsprechend nochmal hoch.
Zwar hat sich Alice in La La Land nicht als Highlight entpuppt, aber es war schon ziemlich nah dran.

Vor allem habe ich mich natürlich über das Wiedersehen mit Brian und Ella gefreut, die einfach unglaublich sympathisch sind.
Wo „Cinder und Ella 2. Happy End – und dann?“ ihre Geschichte schon weitererzählt hatte, erfährt man hier – wenn auch nur ein wenig am Rande –, wie sich das Leben für die beiden einige Jahre später entwickelt hat.
Da hoffe ich ja fast schon, dass noch weitere unbekannte Geschwister auftauchen…

Aber auch Alice’ Geschichte hat mir insgesamt richtig gut gefallen.
Alice’ träumt davon, Musikerin zu werde, während ihre Mutter sie auf einer Eliteuniversität sieht und ihren musikalischen Weg absolut nicht unterstützt. Alice kennt ihren Vater nicht. Nachdem ihrer Mutter herausrutscht, dass es sich um einen „Künstler“ handelt, helfen Alice’ Freunde ihr bei der Suche und werden tatsächlich fündig.
Alice würde ihren Vater und ihren Bruder Brian gern kennenlernen, daher hecken die drei Jungendlichen einen Plan aus, bei dem Alice in eine skurrile Situation gerät, die sie letztlich in die Arme des berühmten Schauspielers Dylan führt. Er könnte ihre Hilfe gebrauchen und bietet Alice im Gegenzug an, ein Treffen mit ihrem Vater zu organisieren.

Die erste Begegnung zwischen Alice und Dylan ist ziemlich witzig. Alice weiß zwar, wer er ist, dennoch wird sie nicht zum schüchternen Mäuschen, dass seinen Star anhimmelt, sondern bleibt sehr schlagfertig und frech.

Alice ist eine sympathische Protagonistin. Sie liebt ihre Mum, leidet aber darunter, dass sie nicht unterstützt wird. Sie wünscht sich, angenommen zu werden, wie sie ist und erhofft sich genau dies bei ihrem Vater. Sie hält an ihren Träumen fest, auch wenn dies einige Lügen nach sich zieht.

Dylan hat ganz ähnliche Wünsche, aber auf völlig andere Weise. Seine Eltern und Managerin suchen stets nach einem Weg, ihn im Rampenlicht zu halten, nehmen dabei aber wenig Rücksicht auf Dylans Vorstellungen. Die Schattenseiten des Ruhmes – der Druck, Verträge zu erfüllen, Konsequenzen verdrehter Schlagzeilen – werden in seinen Kapiteln anschaulich dargestellt.

Der Schreibstil (bzw. die Übersetzung) ist toll, sehr leicht und flüssig, witzig und gefühlvoll. Die wechselnden Ich-Perspektiven geben Einblicke in die Gedankenwelt der Figuren.

Ein wenig irritierend fand ich, wie häufig Alice über die „vergangenen Tage“ sinniert – und zwar am zweiten Tag ihrer Bekanntschaft. Ihre Gedanken klingen dabei, als hätten sie und Dylan schon mindestens eine Woche miteinander verbracht…
Aber letztlich spielt die komplette Geschichte nur an wenigen Tagen, die ausführlich geschildert werden.

Zwar kommen Dylan und Alice sich sehr zügig näher, die zwei Tage sind allerdings auch sehr intensiv und ereignisreich und letztlich empfand ich ihre Gefühlsentwicklung doch nachfühlbar dargestellt.

Alice erlebt eine emotionale Achterbahnfahrt und muss mit einigen Rückschlägen klarkommen. Die Unterstützung ihrer verrückten Freunde ist ihr dabei stets sicher und auch Dylan erweist sich als hilfreiche Stütze.

Große Überraschungen bleiben aus, aber auch das künstliche Drama hält sich – abgesehen von ein paar Kapiteln – in Grenzen. Die Geschichte liest sich zügig und ist fast schon etwas zu schnell vorbei.

Fazit

Alice’ Geschichte – ihre Suche nach ihren Wurzeln und ihr Versuch, ihre Wünsche zu verwirklichen, während sie unterwartet Hilfe von einem Superstar bekommt – ist emotional, spaßig, zu mitlachen, mitärgern und mitfiebern.
Die Rückkehr ins Cinder & Ella-Universum hat mir besonders gut gefallen.

 

 

 

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