[gelesen] Skip und der Kaninchendieb von Anna Woltz

Rezensionsexemplar

© Carlsen
Skip und der Kaninchendieb
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Anna Woltz
illustriert von Saskia Gaymann
erschienen im Februar 2024
96 Seiten
ab 7 Jahren
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Carlsen

schöne Detektivgeschichte

Skips Kaninchen Schnuffi ist verschwunden. Gemeinsam mit seinen Freunden Bennie und Olena macht sich Skip auf die Suche. Weit kann der Dieb noch nicht sein…

Das erste Buch, das ich von Anna Woltz gelesen habe, war „Für immer Alaska“ eine unglaublich emotionale Geschichte, die in Erinnerung blieb.
Damit ist Skip nicht vergleichbar, vor allem, da auch die Zielgruppe jünger (hier ab 7) und die Geschichte entsprechend kindlicher ist. Schlecht fand ich das Buch allerdings keinesfalls.

Es gibt da nur eine Sache, die mir aufgestoßen ist:

Skip hat EIN Kaninchen, das allein in einem winzigen Stall wohnt. Auf den Bildern hält Skip das Tier wie eine Puppe.
Nun gibt es zwar in der Geschichte die Erkenntnis, dass Kaninchen nicht gern allein sind („Sagt das Internet“), was allerdings dazu führt, dass nun an verschiedenen Orten jeweils zwei Kaninchen im gleichen, winzigen Stall hausen und weiterhin wie Stofftiere geknuddelt werden…
Ja, es ist eine Geschichte, aber wenn nun Kinder nach der Lektüre sagen, sie wollen auch zwei Kaninchen (nicht eins, sagt ja schließlich das Internet) wäre es schön, wenn dabei nicht dieses völlig falsche Bild der Haltung (im doppelten Sinne: sowohl das Festhalten, als auch die Tier-„Lagerung“ ) entstehen würde.

Aber nun zur Story. Die gefällt mir – abgesehen vom Kaninchenaspekt – richtig gut.
Die drei Kinder suchen das verschwundene Kaninchen und überlegen sich dafür verschiedene Strategien. Es wird eine abenteuerliche Suche, auf der die Kinder unterschiedlichen Spuren nachgehen und die jungen Leser:innen miträtseln können.

Um nicht aufzufallen, verkleiden sie sich als „normale Kinder“ – dafür läuft Skip das halbe Buch im Kleid von Olena herum, was nicht weiter thematisiert wird und ich ganz zauberhaft finde. Ebenso toll ist die kleine Piratin, die in Verdacht gerät.

Skip ist der Ich-Erzähler und gibt dabei auch einen Einblick in seine Gedanken – diese driften nämlich manchmal ab und entwickeln sich ganz selbstständig in die unterschiedlichsten Richtungen.

Letztlich ist es der „Pippi-Wecker“ einer Unterhose, der den Kindern den entschiedenen Hinweis gibt – und auch damit gehen die drei klasse um (Kein Problem. Wir pinkeln alle.), sodass in die Geschichte letztlich verschiedene Themen eingearbeitet sind, die sich mit der Lebenswelt der Zielgruppe decken.

Die Optik des Buches ist sehr ansprechend. Es gibt viele große, farbenfrohe Grafiken. Dabei fällt die Seitengestaltung ganz unterschiedlich aus. Eine Seite sieht aus wie ein Notizbuch, während eine andere Seite den verschiedenen Gedankengängen von Skip folgt.
(Mini-Kritik: An einer Stelle heißt es im Text, die drei Kinder würden graue Jacken tragen, auf den zugehörigen Bildern tragen sie allerdings einen grauen, einen blauen und einen gelb-braunen Mantel).
Die große Schrift und die einfachen Sätze ermöglichen das Selbstlesen.

Fazit

Eine einfallsreiche Suche mit unerwartetem Ausgang, eine aufgeschlossene, unterstützende Freundschaft und ein Abenteuer mit einer Prise Witz machen das Buch zu einem lesenswerten Kinderbuch mit kindgerechten Themen.
Nur bitte weg mit diesen winzigen Kaninchenkäfigen…

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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