[gelesen] Dear Love I Hate You von Eliah Greenwood

Rezensionsexemplar

© Carlsen
Dear Love I Hate You
Easton High 1
.
Eliah Greenwood
erschienen Juni 2023
480 Seiten
.
hier geht’s zum Verlag
Carlsen
.

unterhaltsame Liebesgeschichte

Alles beginnt mit einem Brief, den nie jemand lesen sollte. Aveena wollte nur ihren Frust loswerden. Womit sie nicht gerechnet hat, ist eine Antwort, nachdem sie den Brief in der Bibliothek vergessen hat. Von da an schreiben die beiden sich anonym regelmäßig und teilen dunkle Geheimnisse, die nie jemand erfahren soll. Und auch wer ihr „Brieffreund“ ist, wollen beide unter keinen Umständen wissen. Das geht so lange gut, bis Aveena doch herausfindet, wer der Briefeschreiber ist…

Die Geschichte kommt mit einem typischen Highschool-Setting daher. Es gibt den beliebten, sexy Sportler, die fiese Cheerleaderin und das unscheinbare Mauerblümchen. Da sind natürlich auch die gängigen Dramen nicht weit – und davon gibt es jede Menge.

Allerdings war die Geschichte für mich durch die Briefe und Geheimnisse insgesamt trotzdem mal etwas anderes. Ob das Verhalten der beiden – das Preisgeben der Geheimnisse an einem öffentlichen Ort – allerdings clever ist, ist natürlich eine ganz andere Frage.

Aveena und Xavier schildern abwechselnd ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive. Dabei sprechen sie die LeserInnen teilweise direkt an. Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig, immer wieder durchzogen von Briefen und Chatnachrichten. Während die zwei nicht wissen, mit wem die schreiben, ist dies für die LeserInnen von Anfang an klar.
Beide Figuren waren mir durchaus sympathisch. Xavier wirkt zwar kühl und arrogant, verbirgt damit aber seine Sorgen.
Aveena „darf“ den Großteil ihres Alltags nach den Terminen ihrer Schwester ausrichten. Sie tut dies – überraschenderweise – die meiste Zeit ohne größere Proteste, arbeitet aber hart an ihren Noten, um nach der Schule unabhängig von ihrer Familie zu sein.

Die neckenden Briefwechsel zwischen den beiden haben mir gut gefallen. Auch im echten Leben treffen sie schnell aufeinander – ohne zu wissen, dass sie ihrem Briefkontakt gegenüberstehen. Auch diese Treffen haben eine interessante Dynamik, deren Veränderung ich gern verfolgt haben.

So fand ich das Buch die meiste Zeit recht unterhaltsam. Es gab aber auch ein paar Dinge, die mich gestört haben. Wie schon erwähnt, mangelt es der Geschichte nicht an Drama. Zahlreiche Konflikte wären mit offenen Gesprächen vermeidbar gewesen. Allerdings gibt es über das Higshschool-Drama hinaus einige weitere ernste und erschreckende Themen, die der Handlung eine gewisse Tiefe geben. Der Umgang mit diesen Themen war für mich allerdings nicht immer durchweg gelungen.
Über die Zustände in der Schule konnte ich so manches mal nur den Kop schütteln. Nachsitzen in variabler Länge gibt es als Strafe für so ziemlich jedes Vergehen. Und wenn man tagelang schikaniert wird – was natürlich niemand mitbekommt – und sich dann wehrt, gibt’s eine Suspendierung.
Zudem gab es ein paar Szenen, in denen ich das Verhalten der Figuren nicht logisch fand. Besonders die Ansichten einer Figur haben mich richtig sauer gemacht, weil ihre Argumentation absolut keinen Sinn machte (was ich spoilerfrei nicht näher beschreiben kann).

Aveena und Xavier bewegen sich in einem großen Freundeskreis. Hier deuten sich bereits so manche Themen an, die wohl die Grundlage für die weiteren Bände bilden werden, auf die ich bereits gespannt bin.

Fazit

Das Element der Briefe und Geheimnisse hat die Geschichte für mich trotz der typischen Highschool-Dramen zu etwas besonderem gemacht. Mit hat die Chemie zwischen den Figuren gefallen. Mit so mancher Szene habe ich allerdings gehadert.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.