[gelesen] Strand, Korb, Mord- Theda und die diebische Elster von Stefanie Lahme

© beTHRILLED (Bastei Lübbe)
Strand, Korb, Mord- Theda und die diebische Elster
Die ermittelnde Buchhändlerin 1
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Stefanie Lahme
erschienen August 2022
274 Seiten
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beTHRILLED (Bastei Lübbe)
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Küstenkrimi mit einer Portion Humor

Theda wollte eigentlich nur ein bisschen Urlaub bei ihrer Tante auf Wangerooge machen, doch dann kam alles ganz anders. Nicht nur, dass ihre Tante wegmuss und Theda auf der Insel mit der Strandkorbvermietung allein lässt, trübt das Urlaubsgefühl ein wenig, vor allem der Tote, der am ersten Morgen nach der Ankunft auf der Nordseeinsel im Strandkorb auf Theda wartet, verbreitet so gar keine Urlaubsidylle. Der Verstorbene ist kein Insulaner und auch sonst scheint einiges merkwürdig an seinem Ableben zu sein. Animiert von den mysteriösen Umständen versucht Buchhändlerin Theda gemeinsam mit dem Krimi-Autoren Hinnerk Spuren zu finden und Geheimnisse zu lüften.

Der Küsten-Krimi hat sich sehr zügig und flüssig lesen lassen. Die Stimmung ist insgesamt eher locker und von einer gewissen Leichtigkeit geprägt, auch wenn es um einen Todesfall auf der Insel geht, der den Menschen Rätsel aufgibt. Theda ist Buchhändlerin und eigentlich zu Besuch bei ihrer Tante. Daher hat man jetzt keine Ermittlungseinblicke in die Arbeit der Polizei, sondern privater Ermittlungen, die Theda gemeinsam mit Autor Hinnerk unternimmt. Dabei geht auch immer mal wieder etwas schief. Die Vermutungen, die die beiden Anstellen sind manchmal ziemlich weit hergeholt, das ist ihnen jedoch bewusst und manchmal machen sie sich eher einen Spaß daraus, eine Geschichte rund um die Dinge zu konstruieren, die sie herausgefunden haben oder die nicht so recht zusammenpassen wollen. Durch die Recherchen und Befragungen bekommt man auch einen Eindruck von den Einheimischen der Nordseeinsel und der Atmosphäre allgemein in dem Örtchen. Der Küstenflair schwingt zwischen den Buchseiten mit und durch die anschaulichen Beschreibungen hat man auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie es an den Plätzen aussieht, an denen Theda vorbeikommt. Wäre nicht der Tote, der ihr keine Ruhe lässt und noch weitere unschöne Ereignisse nach sich zieht, könnte sie die Zeit auf Wangerooge trotz der Arbeit im Strandkorbverleih sicher gut genießen.

Von den beiden Protagonisten erfährt man auch das eine oder andere. Zwischendurch hätte ich mir zwar noch etwas mehr Hintergrundinformationen und Tiefe gewünscht, da es aber ein humorvoller Krimi ist, habe ich das jetzt nicht zwingend erwartet. Man kann sich auf jeden Fall ein Bild von Theda und Hinnerk machen, die sich im Verlauf der Geschichte immer besser verstehen und anfreunden. Ganz nebenbei werden dann auch noch kleine Aussagen rund um den Buchmarkt und das Lesen mit eingebunden. Elster Elsa, die im Buchtitel mit verarbeitet ist, ist natürlich auch mit von der Partie. Manchmal ist sie ganz hilfreich, manchmal auch eher frech. Ich fand den Vogel ganz schön mit in die Geschichte eingebunden und es passte auch einfach zu der allgemeinen Grundstimmung im Buch.

Manche Passagen im Buch waren für mich zum Schmunzeln, vor allem bei einigen der Sprüche oder wenn mal wieder was schiefgeht. Manche Dinge wirkten bei mir vielleicht nicht so intensiv, wie es bei anderen der Fall sein könnte. An einigen Stelle hätte es für mich gern noch etwas dynamischer und spritziger sein können. Aber es hat sich insgesamt gut lesen lassen und Spaß gemacht, Theda zu begleiten. Gegen Ende wurde es dann auch etwas temporeicher und gefährlicher. Ansonsten habe ich die Geschichte als eher ruhig empfunden. Auch habe ich schon recht früh im Buch gewusst, wer hinter dem Ableben steckt, das war doch ziemlich offensichtlich. Auch wenn es dann noch mal eine Stelle gab, an der sich das Blatt zu wenden schien. Da dachte ich, ich wurde zuvor doch an der Nase herumgeführt. 😉 Die Offenbarungen rund um den Fall wurden über die Geschichte hinweg gut vorbereitet bis zur endgültigen Auflösung. So überrascht, wie die Protagonisten teilweise schienen, war ich allerdings nicht. Vieles konnte man sich doch zusammenreimen oder wurde ziemlich offensichtlich angedeutet. Trotzdem gab es hier und da ein paar Ecken, um die man denken musste bzw. Dinge, die nicht gleich auf den ersten Blick zusammenpassten und etwas mehr Nachforschungen und Recherche benötigten, damit es dann wirklich passte.

Fazit

Ein gut zu lesender Küsten-Krimi in dem die Leichtigkeit und Lockerheit gegenüber der Spannung überwiegt. Viele Dinge waren ziemlich erwartbar oder vorhersehbar, trotzdem hat es Spaß gemacht Protagonistin Theda dabei zu begleiten, wie sie nach und nach die Insulaner mehr kennenlernt, Recherche betreibt und nebenbei noch versucht, den Strandkorbverleih ihrer Tante am Laufen zu halten. Ich könnte mir gut vorstellen, auch den zweiten Fall der Buchhändlerin zu lesen, auch wenn ich nicht restlos mitgerissen war.


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