[gelesen] Das magische Schulschiff 1. Verbündete des Meeres von Anna Lisa Kiesel

Rezensionsexemplar

© Loewe-Verlag
Verbündete des Meeres
Das magische Schulschiff 1
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Anna Lisa Kiesel, Leonie Daub (Illustration)
erschienen März 2023
ab 8 Jahren
208 Seiten
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Loewe-Verlag
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gelungener Auftakt- magische Abenteuer auf dem Meer

Seit einem ziemlich angsteinflößendem Ereignis hat Marie Seen und Meere nur noch aus der Ferne beobachtet. Betreten hat sie das Wasser nicht mehr, außer es ließ sich gar nicht vermeiden, dann aber auch nur ein kleines Stück, keinesfalls so weit, dass es zu gefährlich werden könnte. Als sie dann eine Einladung für das magische Schulschiff bekommt, kann sie es kaum glauben. Die Reaktion des Wassers auf sie ist kein Fluch oder böses Omen, Marie trägt Wassermagie in sich! Kaum zu glauben für das Mädchen. Und nun gehört sie zu den Auserwählten, die auf dem Schiff den Umgang mit ihrer Wassermagie lernen soll. Und nicht nur das, auch um die Lebewesen des Meeres wird es gehen, sowie die Dinge, die man auf einem Schiff beachten muss und noch so einiges mehr. Langweilig wird es auf dem Wasser ganz sicher nicht, schon allein weil eine ungeahnte Gefahr lauert und die Kinder bald zeigen müssen, was sie schon alles gelernt haben.

Der Reihenauftakt hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist eine Geschichte, die im Verlauf immer abenteuerlicher wird und erste Einblicke in die Magie gibt. An vielen Stellen bleiben hier noch Dinge offen und ich bin neugierig, was es dazu noch alles zu erfahren geben wird. Manche Aspekte sind noch nicht ganz so greifbar und einige Zusammenhänge ergeben sich bisher noch nicht komplett, aber in einem Auftaktband verrät man natürlich auch noch nicht alles. Vor allem bei den magischen Komponenten gibt es da noch zahlreiche unbeantwortete Fragen, die sich sicher dann im Verlauf ergeben werden, wenn die Kinder den Umgang mit ihrer Magie und ihren magischen Kompassen besser beherrschen. Die Ideen, die im Buch stecken, haben mir gut gefallen. Die verschiedenen Dinge, die die Figuren mit ihrer Wassermagie machen können, sind auf vielfältige Weise nützlich und gehen in ganz unterschiedliche Richtungen. Die Themen, mit denen sich die Schüler auf dem Schiff auseinandersetzen sind abwechslungsreich und man hat ganz nebenbei beim Lesen noch kleine Lerneffekte, zum Beispiel was die Pflege von Korallen angeht. Es gibt witzige Momente, aber auch turbulentere Szenen und kleine Auseinandersetzungen zwischen den sehr verschiedenen Schülern. Hauptsächlich stehen die neuen Schüler der Wellenkorn im Fokus des Geschehens, aber auch die älteren Schüler, die noch mit an Bord sind, tauchen immer mal wieder auf und unterstützen die Neulinge. Ebenso mit von der Partie sind natürlich die Lehrer, die für verschiedene Bereiche spezialisiert sind.

Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, so dass es auch für junge Lesende gut zu verstehen sein sollte. Schwierigere Begriffe, die die neuen Schüler zum Teil ja auch noch nicht kennen, werden im Zusammenhang dann gut erklärt. An sich ist der Schreibstil sehr leichtgängig und mitnehmend, als etwas störend habe ich es empfunden, dass über weite Strecken des Buches die Namen der Erwachsenen immer voll ausgeschrieben werden. Die Schulleiterin Ava Krull kommt zum Beispiel sehr oft vor, aber auch die anderen Lehrenden. Meinen Lesefluss hat das immer wieder gestört, weil es sich nicht so schön einfügt, als wenn man etwas häufiger dann mal Lehrer, Lehrerin, Schulleiterin oder einfach Frau oder Herr genutzt hätte. Auch fand ich es eher unwahrscheinlich, dass die Kinder, wenn sie untereinander reden, den vollständigen Namen der Erwachsenen sagen würden. Mit Voranschreiten des Buches wurde es etwas weniger.
Richtig toll sind die schwarz-weißen Illustrationen innerhalb des Buches. Mir gefällt der Stil und ich fand die Bilder auch gut platziert. Zwischendurch befinden sich am Rand kleine Zeichnungen, die ich eher als Dekoration einordnen würde, die aber auch einen Bezug zum Meer und der Handlung haben. Ab und an gibt es dann aber auch größere Abbildungen, die sich direkt auf die Ereignisse beziehen bzw. das aktuelle Geschehen zeigen und damit die Handlung zusätzlich lebendig machen und unterstützen. Auch die Charaktere kann man sich damit noch etwas besser vorstellen.

Marie, Ilvy, Theo, Kira und Adrian sind die Neuen auf der Wellenkorn. Von den meisten von ihnen erfährt man zunächst eher wenig. Nur Marie steht zu Beginn des Buches ein wenig mehr im Fokus. Allerdings habe ich mich hier gewundert, wieso sie Wassermagie nicht in Betracht gezogen hat, bei der seltsamen Reaktion des Wassers auf sie, wenn die Magie an sich allgemein bekannt zu sein scheint. Zumindest wunderte sich niemand übermäßig über die Einladung bzw. wurde das nicht in Frage gestellt. An der Stelle muss man dann einfach hinnehmen, wie es ist. Viele Informationen dazu erhält man nämlich nicht.
Zwischendurch gibt es dann im Verlauf auch zu den anderen noch kleine Einblicke. Auch hier erhoffe ich mir in den Fortsetzungen dann noch etwas mehr. Man bekommt mit der Zeit aber trotzdem einen Eindruck von ihnen, so dass man sie recht gut einschätzen kann. Vor allem Adrian ist zunächst gar kein Teamplayer. Er spielt sich gern in den Vordergrund, tut sich wichtig, will überall ganz vorn dabei sein, belächelt teilweise auch die anderen. Also eher ein unangenehmer Mitschüler, der sich nicht beliebt macht. Den anderen fällt Zusammenhalt und sich gegenseitig zu unterstützen wesentlich leichter. Diese Herausforderung kommt dann aber auf alle zu. Sie müssen ihre Schwächen ausgleichen, Stärken nutzen, wachsen im Verlauf mehr zusammen und gehen Aufgaben gemeinsam an. Es war schön zu sehen, wie zwischen ihnen langsam eine Verbindung entsteht. Dass sie manches noch nicht so gut einschätzen können oder auch mal naive Entscheidungen treffen und ihrer Abenteuerlust nachgeben, empfand ich hier als passend für das Alter und die Situation, in der sie stecken.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender und turbulenter wird die Handlung. Es tut sich eine Gefahr auf, mit der vorher in der Form keiner gerechnet hat. Für die Kinder ist nur schwer greifbar, wie mächtig die Gegner wirklich sind, aber die Zeit drängt. So entsteht ein wassermagisches Abenteuer, in dem die Schüler zeigen können, was sie schon gelernt haben und dass sie eben doch zusammenhalten können, wenn es darauf ankommt. Diese turbulenten Ereignisse machen auch sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit

Ein Auftakt, der neugierig macht und erste Einblicke in die Welt voller Wassermagie bietet. Hier und da würde ich mir noch etwas mehr Informationen wünschen, damit die Magie, die Fähigkeiten und Möglichkeiten noch greifbarer werden und man auch die Charaktere noch besser kennenlernen kann, aber da wir noch ganz am Anfang der Reihe sind, kann das ja noch kommen. Ich mochte die Dynamik in der Geschichte und besonders die magischen Elemente.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] Das magische Schulschiff 1. Verbündete des Meeres von Anna Lisa Kiesel“

  1. Hallo liebe Dana,
    ich habe heute deine SN abgehört und somit auch schon ein wenig zu diesem Buch von dir erfahren. Ich muss sagen, dass du mich hier sehr neugierig gemacht hast. Die Idee mit der Wassermagie und deine dazu genannten Beispiele haben mir schon sehr zugesagt. Auch die Sache mit der Korallenpflege finde ich sehr genial.

    Mit deinen Worten betreffend der Illustrationen aber auch betreffend der Kompasse hast du mich sehr neugierig gemacht.Zu beidem würde ich gerne mehr erfahren. Darüber werde ich dich in der nächsten SN bestimmt nochmal etwas befragen :o))))))

    Ich danke dir für den Einblick ins Buch. Das klingt nach einer richtig schönen Geschichte.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich kann mir auch gut vorstellen, dass dir das Buch gut gefallen könnte. Vielleicht würde dich auch die komplette Namensnennung nicht stören, wie mich. Es war jetzt ja auch nicht so, dass man es gar nicht lesen konnte, aber ich empfand es als etwas eigenartig und nicht soo schön für den Lesefluss. Aber von den Abenteuern und der Magie stecken da echt viele tolle Ideen drin. Ich habe deine Nachrichten noch nicht gehört, werde mich dann aber bemühen, dir deine Fragen zu beantworten 😀
      Liebe Grüße,
      Dana

  2. Guten Abend liebe Dana,
    das hört sich nach einem wirklich wundervollen Kinderbuch an. Auch dass schwierige Begriffe gut vermittelt werden und so auch für die jüngsten Leseratten zu verstehen sind.
    Die Handlung selbst klingt auch spannend und könnte mir sehr gut vorstellen, dieses Büchlein als Ostergeschenk zu verschenken.
    Vielen Dank für die tolle Besprechung und fürs Neugierig machen.
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

    1. Hallo liebe Andrea,
      freut mich, dass ich dich neugierig machen konnte! 🙂 Ich werde die Reihe bestimmt weiter verfolgen, es hat echt Spaß gemacht, auch wenn mich das mit den Namen ein bisschen gestört hat und ich gern hier und da mehr erfahren hätte, aber das kann sich ja alles noch entwickeln. 😀 In meinem Umfeld ist gerade keiner im entsprechenden Alter für dieses Buch als Geschenk, aber bei einer Freundin in der Familie ist jemand, der Alea Aquarius angefangen hat zu lesen, da könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Buch auch reinpassen würde. 🙂
      Liebe Grüße,
      Dana

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