Rezensionsexemplar
© Thienemann | Wie der Tag so dunkel Midnight Princess 2 . Asuka Lionera erschienen im März 2022 512 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Loomlight/ Thienemann-Esslinger . |
Nicht so stark wie der Auftakt
Achtung: 2. Band der Reihe. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.
Die Ereignisse werden nahtlos fortgesetzt. Es gibt nur vereinzelte, kurze Rückblicke auf wichtige Ereignisse.
Der erste Band der Reihe war definitiv ein Highlight für mich. Ich mochte besonders die Dynamik zwischen den Protagonisten, die sich zwar irgendwie mochten, aber auch viel gestritten haben. Nun ist die Chemie zwischen ihnen eine andere, was der Charakterentwicklung definitiv gut tut, aber die vielen hitzige, witzige Wortgefechte, die der Geschichte für mich eine besondere Note gaben, fehlen nun einfach. Dennoch mag ich die zwei zusammen immer noch gern.
Vanya erfährt mehr über das Leben der Fae und wie sie ihre Energie gewinnen. Dabei kommt es zu erschreckenden Aufdeckungen, die den ganzen Weltenwentwurf nochmal interessanter und komplexer machen.
Spannend fand ich auch die Einblicke in Kenrics Vergangenheit, die im ersten Band nur angedeutet wurden. Dadurch wird sein oft schroffes Verhalten nun besser verständlich.
Während Kenric sich öffnet, behält Vanya ihr großes Geheimnis aber leider unnötig lange für sich.
Allerdings ist Vanya nicht die einzige Figur, die etwas zu verbergen hat. Im Verlauf der Handlung kommt es zu Intrigen und Verrat, was zu unerwarteten Verstrickungen und überraschenden Wendungen führt.
Teile der Handlung spielen außerhalb der Stadt. Diese neuen Einblicke in das Reich der Fae sind interessant, bringen Kenric und Vanya aber auch immer wieder in Gefahr.
Dadurch kommt es zwar mehrfach zu spannenden Momenten, insgesamt zog sich die Geschichte für mich aber ziemlich. Es passiert die meiste Zeit recht wenig, während sich die Ereignisse am Ende des Buches überschlagen. Mitreißen konnten mich diese eigentlich dramatischen und ereignisreichen Szenen dann aber nur bedingt, es wurde mir einfach zu viel, zu lang, zu hektisch. Zudem kommt es zu einer Wendung, die ich etwas… sonderbar fand.
Auch wenn mich die Handlung insgesamt nicht so fesseln konnte, mochte ich den flüssigen, anschaulichen Schreibstil wieder sehr gern. Die wechselnden Ich-Perpsktiven von Vanya und Kenric – am Ende kommt sogar noch eine dritte Ich-Erzählerin hinzu –, geben intensive Einblicke in die Gedanken und das Gefühlsleben der Figuren.
Fazit
Den ersten Band habe ich geliebt, besonders die Dynamik zwischen den Figuren. Diese hat sich nun verändert. Zwar sind die zwei immer noch toll zusammen, es hat im Gesamten aber für mich einfach nicht mehr so gut gepasst: Die Handlung zieht sich im Mittelteil, während ich das Ende hektisch und überladen fand.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
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