[gelesen] Vampire sind die besseren Liebhaber (Bd. 2) von Louisa Masters

©Second Chances Verlag
Vampire sind die besseren Liebhaber

Teufel sind auch nur Menschen 2
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Louisa Masters
erschienen November 2021
300 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Second Chances Verlag
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unterhaltsame Fortsetzung mit kleinen Kritikpunkten

Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten! Es stehen zwar andere Charaktere im Mittelpunkt, die übergeordnete Handlung geht jedoch weiter und auch die Figuren aus Band eins sind wieder mit dabei.

Für Noah lief es in der jüngsten Vergangenheit nicht so optimal. Er war unfreiwillig Teil eines Wissenschaftsprojektes, bei dem die Überlebensrate zuletzt eher niedrig gewesen ist. Mit viel Glück und einigen unerklärlichen Zufällen hat er es geschafft, sich ein Jahr lang zu verstecken, bevor er von der CSG – Community of Species Government- befreit wurde. Nun hat er die Chance bekommen, sich ein neues Leben aufzubauen, doch in Freiheit ist nicht automatisch alles leicht und unbeschwert, selbst wenn einem eine Wohnung und ein Job organisiert werden. Besonders nicht, wenn man mit einem bestimmten Mitglied der Community immer mal wieder aneinander gerät und sich irgendwann trotzdem eingestehen muss, dass man ihn gar nicht so schlimm und unausstehlich findet, wie man es sich eigentlich einreden wollte und nebenbei noch herausfindet, dass man Fähigkeiten hat, die einem völlig unbekannt waren.

Wie auch bei Band eins bietet der offizielle Klappentext einen ganz guten Eindruck von einigen der zentralen Themen, die im Buch eine Rolle spielen. Er verrät auch schon ein paar mehr Details als meine eigene Einleitung.

Da die übergeordnete Handlung im zweiten Band weiter geht, sollte man den Auftakt der Reihe idealerweise kennen, damit sich die Zusammenhänge besser ergeben und man auch die Figuren schon kennt, mit denen man viel unterwegs ist. Zu Beginn des Buches gibt es noch mal einen kurzen Abriss der letzten Geschehnissen rund um Noah vom Ende des ersten Bandes. So kann man die Erinnerungen gut wieder auffrischen, wenn das Lesen des Buches schon eine Weile zurück liegt und durch die Ich-Perspektive erhält man zusätzlich noch ein paar persönliche Gedanken und Gefühle von Noah in Bezug auf das Erlebte. Im Verlauf der Geschichte werden hier und da kleine Hinweise auf die vorausgegangenen Ereignisse eingestreut, so dass es noch mal Erinnerungen zum Schmunzeln oder hilfreiche Informationen für die aktuelle Situation gibt.

Das Buch wird aus zwei Ich-Perspektiven geschildert. Zum einen begleitet man Noah, der es als einziger Mensch beim CSG nicht besonders leicht hat. Dumme Sprüche oder abfällige Blicke gibt es von unterschiedlichen Kollegen und ab und an versuchen die anderen Spezies auch, ihn mit seinen Kräften zu beeinflussen. Doch die Truppe, die ihn gerettet hat, steht hinter ihm und er genießt auch den Schutz von einer ranghohen Instanz der Community. Dadurch bietet sich Noah die Möglichkeit, sich sowohl auf der persönlichen Ebene weiter zu entwickeln und auch in ein anderes, anfeindungsfreieres Arbeitsfeld zu wechseln. Die Entwicklungen, die er durchmacht, sind interessant zu verfolgen und es war schön zu sehen, dass er aus seinem Schneckenhaus rauskommt und ein wenig von dem Nachholen kann, was er in Gefangenschaft verpasst hat. Durch kleine Zeitsprünge gab es allerdings auch Entwicklungsschritte, die mir etwas schnell gingen, weil die Phase, in der er sich geändert hat, weggeblendet wurde und es dadurch wirkte, als ginge es doch alles sehr schnell.
Die zweite Perspektive gibt Einblicke in die Gedankengänge und Empfindungen des über 800 Jahre alten Vampirs Andrew. Auch ihn kennt man bereits aus dem ersten Buch, nun erfährt man mehr Persönliches von ihm, wodurch er mehr Tiefe bekommt und greifbarer wird.
Durch die Perspektivwechsel erhält man Einblicke in beide Gedanken- und Gefühlswelten und die verschiedenen Veränderungen, die dort ablaufen. Einige Situationen kann man auch aus beiden Sichtweisen miterleben, so dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie sie gegenseitig die Lage empfinden und was sie in dem Moment über den jeweils anderen denken.
Schön fand ich auch, dass das Paar aus Band eins zumindest am Rande wieder eine Rolle spielt und man noch weitere Charaktere wiedertrifft, ohne dass sie den Protagonisten die Show stehlen. Sie beeinflussen aber trotzdem das Geschehen und auch die Kommunikation.

Noah und Andrew sind teilweise eine eher explosive Mischung. Sprüche und Blicke fliegen durch den Raum und eigentlich können sie sich auch gar nicht so recht leiden – reden sie sich zumindest anfangs ein. Doch es ist recht schnell klar, dass es da eine Anziehung gibt, der sie sich eigentlich gar nicht widersetzen wollen. Die sich anbahnende Liebesgeschichte war also relativ absehbar, so richtig intensiv wurde es allerdings erst im letzten Drittel des Buches. Ich mochte aber, wie die beiden miteinander agiert haben und wie sich ihr Umgang und ihre Kommunikation miteinander verändert hat. Zu Beginn konnte man einige Male gut lachen, wenn sie sich provozieren, aufziehen und austesten. Später befindet man sich dann eher auf einer Vertrauensebene, die deutlich macht, wie wichtig sie einander sind. Besonders Andrew zeigt da auch seine besorgte, weichere Seite, die er sonst gern überspielt hat.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist eine schöne Kombination aus Crime, Liebesgeschichte und Fantasy. Durch die unterschiedlichen Wesen hat man zusätzlich verschiedene Facetten. Höllenhunde, Dämonen, Vampire, Gestaltwandler und Zauberer haben eben alle so ihre Eigenarten und Charakterzüge, die sie in verschiedenen Situationen präsentieren. Die Mischung der Figuren sorgt für Momente zum Schmunzeln oder Kopfschütteln, die Dynamik zwischen den Charakteren hat mich angesprochen, auch wenn hier und da einiges auf der Strecke bleibt und manches einfach mehr Tiefe hätte vertragen können. Auch in der Entwicklung von Noah und Andrew hätten ein paar Seiten mehr nicht geschadet, in denen sie mehr Tiefe hätten bekommen können.
Die übergeordnete Handlung rund um die Forschung, die schon im ersten Buch eine Rolle spielte, lief lange Zeit eher nebenbei, auch wenn es immer wieder Thema war. Während im Hintergrund recherchiert wurde, haben die Charaktere Zeit bekommen, ihre Fähigkeiten zu schulen, wobei besonders Noah Großes erreicht hat. Diesen Handlungsstrang fand ich ganz besonders spannend, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, die Geschichte könnte einfach etwas mehr Tempo vertragen. Es passiert zwar immer was und es war auch die gesamte Zeit unterhaltsam, actionreicher wurde es aber eben erst sehr spät. Ziemlich überraschend war ein neuer Aspekt, der gegen Ende des Buches aufkam und der sehr viele neue Fragen mit sich bringt. Ich bin gespannt, in welche Richtung es da im nächste Band dann weitergehen wird.
Einige Dinge wurden im zweiten Band weitergeführt, anderes bleibt weiterhin offen und weniger Fragen als zu Beginn, hat man nicht unbedingt, aber dafür eben zum Teil andere. Ich hab zwar hier und da verschiedene kleine Kritikpunkte, aber die Geschichte war dennoch sehr unterhaltsam und hat sich flüssig und zügig lesen lassen.

Fazit

Ein schöner zweiter Band, der wieder viel Spaß gemacht hat, auch wenn ihm ein paar Seiten mehr nicht geschadet hätten. Dann hätte sowohl die Handlung als auch die Figuren noch mehr Tiefe erlangen können, was aus meiner Sicht gut gewesen wäre. So wartet man recht lange, bis es mit dem Forschungsstrang weitergeht, allerdings fand ich es auch interessant zu verfolgen, was bis dahin passiert, sowohl was die Dynamik zwischen den Protagonisten angeht, als auch die „übernatürlichen“ Entwicklungen bei Noah, die faszinierend waren. Mit einer guten Portion Sarkasmus, Ironie und Witz ist es eine sehr unterhaltsame Mischung und das facettenreiche Figurenfeld sorgt ebenfalls dafür, dass es nie langweilig wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen wird.

2 Gedanken zu „[gelesen] Vampire sind die besseren Liebhaber (Bd. 2) von Louisa Masters“

  1. Hallo liebe Dany,

    hm, ich dachte immer …Japaner sind die besseren Liebhaber…..grins….war mal ein KInofilm aus dem Jahr 1995……damals im Kino gewesen..und deshalb auch in Erinnerung geblieben…augenzwickern..

    LG…Karin..

    1. Hallo Karin,
      vermutlich muss am Ende jeder selbst beurteilen, wer für ihn der beste Liebhaber ist 😉 Den Film kenn ich auf jeden Fall nicht.
      Liebe Grüße
      Dana

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