[gelesen] Ein Dämon fürs Herz (Teufel sind auch nur Menschen 1)

Rezensionsexemplar

©Second Chances Verlag
Ein Dämon fürs Herz

Teufel sind auch nur Menschen 1
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Louisa Masters
erschienen Juli 2021
380 Seiten
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Second Chances Verlag
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guter, facettenreicher Auftakt, tolles Team

Sam Tiller wollte eigentlich nur einen neuen Job als Office Manager, da ihm sein bisheriger zu langweilig wurde. Als er zum Vorstellungsgespräch geht, ahnt er jedoch nicht, was ihn in Zukunft wirklich erwarten wird. Er landet beim CSG, Community of Species Government, und hat fortan mit unterschiedlichen Wesen zu tun, von deren Existenz er nichts wusste. Eine für Sam unerwartete Wendung, die ihm aber ausgesprochen gut gefällt. Mit Shiftern und Dämonen zusammen zu arbeiten, ihre Aufträge zu koordinieren und sie im Auge zu behalten, macht ihm Spaß, fordert und erfüllt ihn mehr, als alle Jobs bis dahin. Und als er dann sogar die Chance bekommt direkt für Luzifer zu arbeiten, kommen noch mal neue Herausforderungen für den Enddreißiger dazu. Wie turbulent und alles verändernd es aber tatsächlich wird, hat auch Sam zu dem Zeitpunkt nicht erahnen können…

Ich finde, der offizielle Klappentext des Buches gibt schon einen guten Eindruck von dem, was einem im Buch erwarten wird. Man kann sich vermutlich darüber streiten, ob er schon etwas zu viel Einblick gibt. Aber man bekommt auf jeden Fall ein Gefühl für Sam und sein Arbeitsfeld, für die private Herausforderung, die noch obendrauf kommt und mich hat es auch neugierig gemacht. Die Geschichte wird dann auch aus der Ich-Perspektive von Sam geschildert, so dass man stets detaillierte Informationen zu den Gefühlslagen, Gedankengängen in und Ereignissen rund um den Protagonisten bekommt. Sam war mir direkt sympathisch, er hat eine sehr angenehme und offene Art, ist aber nicht zu neugierig, manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu wenig bzw. nicht mutig genug, um ausreichend viele Fragen zu stellen. Er ist ein guter Kollege und Freund, wird von allen für seine Umsichtigkeit und Bereitschaft geschätzt und hat in dem neuen Job schnell Fuß gefasst.
Etwas schade fand ich, dass es recht früh einen großen Zeitsprung gab, in dem Sam sich natürlich irgendwie entwickelt und eingelebt haben wird, man davon allerdings nur bedingt etwas spürt. Obwohl fünf Jahre vergangen sind, weiß er zu einigen Bereichen nach wie vor wenig, was auch mit seiner Vorsichtig zusammenhängt, da er niemandem auf den Schlips treten will. Wer weiß schon, wie Dämonen oder Höllenhunde reagieren, wenn man sie verärgert? Trotzdem empfand ich seine Unwissenheit in einigen Bereichen als etwas störend, auch wenn es uns als Lesern die Möglichkeit gegeben hat, mit ihm zusammen Dinge zu erfahren und zu hinterfragen. Andere Informationen, die er in den zurückliegenden Jahren gesammelt hat, wurden dann in die Handlung mit eingeflochten. Insgesamt hat das Buch etwas gebraucht, um in Schwung zu kommen und mich richtig mitzunehmen. Bei einem ersten Band benötigt man selbstverständlich auch Passagen zu den unterschiedlichen übernatürlichen Wesen, ihren Fähigkeiten und so weiter, aber gefühlt ging es auch damit erst so richtig los, als das Buch dann an Fahrt aufgenommen hatte und nicht in dem eher ruhigen ersten Drittel. Im Verlauf hat mich die Geschichte dann aber gut mitgenommen und ich mochte das sehr gemischte Team, in dem Sam arbeitet. Unter anderem begegnen einem Gestaltwandler, Dämonen und Zauberer, wodurch sich ein breites Feld an Möglichkeiten und Fähigkeiten ergibt, die unterschiedlich intensiv in die Handlung eingebunden sind. Einige der Eigenschaften der Communitymitgliedern sind sehr hilfreich, andere eher nervig oder hinderlich, auch hier hat mir die Mischung gut gefallen, weil sie damit nicht alle einfach zu übersinnlichen Alleskönnern gemacht wurden, sondern einige von ihnen ihre Probleme haben oder Dinge, die sie nicht können oder womit sie anderen einfach auf die nerven gehen.
Der Fall, an dem die Agenten arbeiten, ist interessant und wird zunehmend turbulenter und gefährlicher. Was sie dabei herausfinden, wie sie weiter zusammenwachsen und zusammenhalten, hat mir sehr gut gefallen. Auch Sams Rolle als Office Manager und was er darüber hinaus noch tut, mochte ich sehr. Und ich freue mich auch auf weitere Fälle, die die Spezialeinheit in der Zukunft zu bearbeiten haben wird.

Auch wenn die Geschichte etwas braucht, um so richtig zu starten und Tempo aufzunehmen, war es auch vorher nicht uninteressant, nur eben sehr ruhig und nicht so handlungsintensiv. Trotzdem hat mir der Schreibstil von Louisa Masters auch dort schon gefallen, ich hatte mir nur einfach mehr gewünscht, mehr Einblicke, mehr Vorankommen, was ich dann im Verlauf ja auch bekommen habe. Als es dann schwungvoller wurde, war die Handlung auch spannender und turbulenter. Es hat Spaß gemacht das gemischte Team zu begleiten und die Charaktere besser kennen zu lernen. Jeder hat so seine Eigenarten, die schön in die Handlung integriert sind.
Für Sam gibt es unterschiedliche Herausforderungen, sowohl beruflich, als auch privat, denn der Dämon Gideon hat es ihm ziemlich angetan. Durch die unnahbare, düstere, abweisende Ausstrahlung die dieser jedoch hat, hält Sam sich so gut es geht von ihm fern, bis sich dann einiges ändert – und das betrifft nicht nur die Gefühlslage. Ich mochte die Entwicklungen auch auf dieser Ebene sehr gern und fand es gut, dass es nicht ständig irgendwelche Bettszenen gab. Anspielungen und Gedankengänge gab es durchaus häufiger, woher diese Intensität kam, wurde im Verlauf dann jedoch auch schlüssig erklärt, so dass ich dann eher drüber schmunzeln konnte.

Fazit

Alles in allem enthält das Buch eine gute Mischung aus persönlichen Entwicklungen und Enthüllungen, Liebesgeschichte und spannendem Fall für die Agenten, durch den man noch intensivere Einblicke in die Welt der Wesenheiten und ihre Fähigkeiten bekommt. Ich mochte das abwechslungsreiche Team und kann mir gut vorstellen, sie auch bei weiteren Fällen zu begleiten. Die Charaktere haben eine lockere Art miteinander umzugehen, so dass man immer wieder auch schmunzeln kann, man spürt jedoch auch, wie wichtig sie einander sind. Leider hat das Buch etwas gebraucht, um so richtig in Schwung zu kommen, aber dann hat es mir wirklich gut gefallen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Ein Dämon fürs Herz (Teufel sind auch nur Menschen 1)“

    1. Hallo Anja,
      es freut mich, dass dich das Buch neugierig gemacht hat. 🙂 Vielleicht wirst du es ja auch irgendwann lesen, dann wäre ich auf jeden Fall neugierig, wie es dir gefallen wird. 🙂
      Liebe Grüße
      Dana

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