[gelesen] A Kingdom Shines. Kampf um Mederia 3 von Sabine Schulter

Rezensionsexemplar

©Impress (Carlsen)

A Kingdom Shines Kampf um Mederia 3 . Sabine Schulter erschienen im Januar 2022 (Neuauflage) 577 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Impress (Carlsen) .

facettenreicher Abschluss der ersten Trilogie – gespannt auf die Fortsetzung

Achtung: dritter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten. Vorwissen ist zum Lesen des Buches erforderlich, da die Handlung weitergeht und man auch die Entwicklung der Figuren mitverfolgt haben sollte, um Zusammenhänge zu verstehen.

Für die Bardin Lana steht eine weitere große Herausforderung an. Nachdem ihre Kräfte erwacht sind, hat sie unermüdlich geübt, um sich ihren Feinden entgegenstellen zu können. Doch trotz all der Mühe und einiger kleiner Erfolge ist noch lange kein Sieg errungen, denn die Gegner sind stark und kämpfen mit allen Mitteln um ihrerseits die Oberhand zu behalten. Rückschläge und neue drohende Gefahren lassen die Situation immer ernster werden und es Zeit zu Handeln.  Dafür ist Lana breit einiges zu tun und auch Dinge aufzugeben, die ihr eigentlich wichtig sind…

Wie bereits in den ersten beiden Bänden wird die Geschichte aus der Erzählerperspektive geschildert. So ist es erneut möglich verschiedene Bereiche der Handlung zu begleiten und Einblicke in das Lager der Feinde und in die Gruppe rund um Lana und Gray zu bekommen. Auch wenn man die meiste Zeit bei dem Dämonen und der Bardin ist, fand ich besonders die Passagen auf der dunklen Seite sehr interessant, weil es einfach noch mal eine andere „Welt“ ist, in die man eintaucht und einem ein Gefühl dafür gibt, wie erfolgreich die Mission sein könnte bzw. welche neuerlichen Gefahren auf die Charaktere zukommen. Das hat für mich die Spannung und Neugier gesteigert, ohne zu viel vorwegzunehmen.
Durch den Blick auf die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Lana als auch auf die des Dämonenprinzen Gray, hat man als Leser teilweise einen kleinen Wissensvorsprung, die Absichten und Emotionen der beiden waren aber besonders im zweiten Band bereits ziemlich offensichtlich, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollten und schon gar nicht ihrem Gegenüber offenbaren. In dieser Richtung tut sich jetzt im dritten Band noch mal einiges und ich fand die Entwicklungen schön zu verfolgen.

Darüberhinaus geht es natürlich um das große „Finale“ im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Seiten. Immer wieder gibt es neue Hürden und Stolpersteine, die Charaktere müssen sich neu sortieren, Pläne ändern und mit den veränderten Gegebenheiten zurechtkommen, so schwer es manchmal auch erscheinen mag. Dabei spielt nicht nur das feindliche Lager, sondern auch das Wetter eine große Rolle. Da ihre Reise in den Süden Mederias führt, müssten sich die Charaktere dort mit anderen Witterungsverhältnissen und einer stellenweise sehr großen Feuchtigkeit auseinandersetzen. Ich fand die Einblicke in die unterschiedlichen Orte des Reiches interessant und durch die bildhaften Beschreibungen konnte man sich auch gut vorstellen, wie es auf dem Weg der Protagonisten aussieht. Auch die Zusammenstellung Reisegruppe finde ich gelungen. Die Charaktere bringen alle ihre Stärken und Schwächen mit und gehören unterschiedlichen Völkern an. Dadurch hat man eine gute Mischung aus verschiedene Erfahrungsschätze, Erwartungen, Hoffnungen und unterschiedlichen Gemütern. Den Umgang der Figuren untereinander mochte ich gern, sie necken sich auch mal und natürlich ist nicht immer alles gut, aber im Großen und Ganzen wissen sie, worauf sie sich verlassen können und unterstützen sich sehr.

Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr spitzt sich die Lage zu. Verfolger müssen ausgeschaltet werden, unerwartete Verbündete tauchen auf und bei einigen entscheidet sich endgültig auf wessen Seite sie stehen wollen. Es wird aber auch auf der Gefühlsebene intensiver, umso mehr Zeit vergeht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir erneut gut gefallen, ich fühlte mich von Beginn an wieder gut mitgenommen. Man kann schnell in die Handlung eintauchen und durch die kleinen Rückblicke und Erinnerungen, die in den Text eingebaut sind, hat man die wichtigsten Ereignisse schnell parat, ohne dass es langatmig  oder zu ausschweifend wiederholt wird. Es hat Spaß gemacht die Figuren zu begleiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln, miteinander agieren und auch mehr Raum für ihre Gefühle schaffen. Das Setting hat mir bereits in den ersten Büchern gut gefallen und durch die neuen Einblicke ist es noch facettenreicher und abwechslungsreicher geworden, besonders faszinierend finde ich nach wie vor die Magie und die magischen Wesen, die es an unterschiedlichen Stellen gibt.
Zwischenzeitlich war es vielleicht fast etwas ruhig, allerdings hat mich das beim Lesen eigentlich groß gestört, da dies Momente waren, in denen die Charaktere sich mit dem auseinandergesetzt haben, was ihnen zugestoßen ist oder was noch vor ihnen liegt oder mit den Gefühlen, die in ihnen toben.

Fazit

Aus meiner Sicht war es ein sehr schöner, facettenreicher Abschluss der ersten Mederia-Trilogie. Ich bin sehr gespannt, wie es in den nächsten Bänden weitergehen wird und was wir noch alles erleben werden. Die Reisegruppe rund um Lana und Gray habe ich gern begleitet, es ist eine schöne Mischung an unterschiedlichen Charakteren, die zusammen gut funktionieren und sich ergänzen. Das Setting mit den verschiedenen Reichen und Wesen macht das Lesen abwechslungsreich und es gibt immer etwas zu entdecken. Im dritten Band standen die Emotionen jetzt auch noch mehr im Mittelpunkt, was sich gut in die Handlung einfügte und die Geschichte für mich gut abgerundet hat.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.