[gelesen] Spuken für Fortgeschrittene von S. E. Harmon

©Second Chances Verlag
Spuken für Fortgeschrittene

Ein Fall für Rain Christiansen 2
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Autorin: S. E. Harmon
erschienen September 2021
400 Seiten
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Second Chances Verlag
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gute Fortsetzung mit kleinen Kritikpunkten

Das berufliche Leben von Rain Christiansen wurde ganz schön auf den Kopf gestellt. Als Special Agent beim FBI wusste er, was er zu tun hatte und wurde für seine Profilingfähigkeiten sehr geschätzt. Nun beschäftigt er sich mit Cold Cases und nutzt dabei seine „Gabe“ als Medium. Nur leider reichen die Aussagen und Hinweise von Geistern nicht immer, um potenzielle Täter auch zu überführen. Das Team um Rain benötigt unanfechtbare Beweise und die zu beschaffen, ist eine enorme Herausforderung. Noch dazu kommt, dass Rain den Umgang mit den Geistern nicht so beherrscht, wie er es sich selbst wünschen würde. Was für noch mehr Chaos, Unruhe und immer wieder unschöne Situationen sorgt. Rains Fels in der Brandung ist Danny, mit dem er beruflich und privat verbunden ist. Doch wie lange wird es für die beiden noch aushaltbar sein, wie es aktuell läuft?

Wie auch der erste Band wird die Fortsetzung wieder aus der Ich-Perspektive von Rain geschildert. Dadurch lernt man besonders ihn gut kennen und bekommt Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Im Verlauf des Buches erfährt man aber auch mehr von Danny, mit dem er nicht nur zusammen arbeitet sondern auch eine Beziehung führt. Beide sind nicht die großen Redner und besonders zu Beginn habe ich mich etwas schwer damit getan, ihre Partnerschaft greifen zu können. Man wusste zwar, dass sie zusammen sind, aber ich habe es nicht gespürt. Das wurde mit dem Voranschreitend der Geschichte dann aber besser, die beiden haben sich mehr eingespielt und doch zwischendurch zumindest kurz über wichtige Dinge geredet. Dabei wurde auch immer wieder deutlich, wie gut die beiden sich kennen und dass ihnen manchmal Gesten mehr sagen als tausend Worte. Im Verlauf haben die beiden mir als Paar dann also ziemlich gut gefallen, auch wenn sie beide sehr häufig mit dem Unterleib denken. Ich habe nicht generell ein Problem mit erotischen Szenen, zu Beginn des Bandes empfand ich sie aber manchmal als etwas sehr plump. Auch das wurde dann mit der Zeit aber besser, es fügte sich harmonischer in die Handlung ein und passte besser ins Gesamtgeschehen.
Auch Danny wurde mit der Zeit für mich greifbarer und man konnte immer mehr hinter seine harte Schale gucken. Was nicht heißt, dass er ein Softy ist, aber er ist eben nicht so schroff und unnahbar, wie er manchmal wirkt. Und er ist in vielen Punkten wirklich sehr geduldig, ebenfalls eine Eigenschaft, die der aktuellen Lage sehr dienlich ist.
Von den meisten anderen Figuren rundrum bekommt man nicht so viel mit. Bei dem Team der beiden Protagonisten fand ich das ein wenig schade, weil auch sie noch wenig greifbar für mich sind. Interessant fand ich Dakota, da hoffe ich darauf, ihn im nächsten Band wieder zu sehen.

Eines der zentralen Themen innerhalb der Geschichte ist natürlich die Sache mit den Geistern. Rain wird immer wieder von ihnen aufgesucht und er ist bemüht, ihnen zu helfen. Allerdings werden sie aufdringlicher und ungeduldiger und er finden keinen rechten Zugang zu seinen „Fähigkeiten“, um selbst zu bestimmen, wie viel okay ist. Der Druck auf ihn wächst. Ein bisschen was passiert in die Richtung zwar, ich hoffe aber auch dort in der Fortsetzung dann noch mehr zu erfahren. Ich mag diesen Aspekt der Handlung insgesamt aber sehr gern. Es sorgt für interessante und gleichzeitig auch gruselige, gefährliche Momente, schafft aber auch Szenen, in denen sich die Charaktere zwar ärgern, ich aber lachen musste. Langweilig wird es mit den Geistern zumindest nicht so schnell. Ich habe da aber einfach noch zahlreiche offene Fragen, die die Neugier hochhalten, die man irgendwann aber auch beantwortet haben möchte.
Außerdem geht es natürlich auch um die Cold Cases, die geklärt werden wollen. Bei Krimis rate ich selbst immer gern mit, wer der Täter sein könnte, man wiegt die Anhaltspunkte ab, schaut wo was passen könnte und so weiter. Das war hier schwierig, weil man zwar Verdächtige hatte, sich einige der Zusammenhänge jedoch erst spät erschlossen haben. Das ist nicht zwingend ein Kritikpunkt, da ich anhand des Verlaufes schon verstehen konnte, wieso es eben so ist, wie es ist und dass die Ermittlungen eben schwierig sind, wenn die Hauptzeugen Geister sind, die bei weitem nicht so auskunftsfreudig und hilfreich sind, wie man sie brauchen würde. Interessant zu verfolgen war der Fall aber trotzdem. Die Auflösung am Ende war dann allerdings auch fast etwas überstürzt.

Insgesamt hat sich das Buch aber trotzdem gut lesen lassen und ich mag viel an dem Schreibstil auch gern. Vor allem Rain kommt immer wieder mit Sarkasmus und Zynismus um die Ecke und es gab einige Aussagen oder Gedanken, die mich haben schmunzeln lassen. Nach und nach hat sich dann auch die Dynamik zwischen den Figuren besser entwickelt und es hat mir gefallen Danny und Rain dabei zuzusehen, wie sie mehr zusammenwachsen und füreinander da sind. Und auch der Geisteraspekt ist sehr interessant, auch wenn ich da eben noch viele offene Fragen habe.Ich bin auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung und werde trotz kleiner Kritikpunkte weiterlesen.

Fazit

In Band zwei der Reihe hat sich besonders beruflich für Rain einiges geändert. Die Cold Cases stellen ihn vor Herausforderungen, die er zuvor nicht hatte, noch dazu weil die Geister, die ihn eher unkontrolliert aufsuchen, nicht immer die Hilfe bieten, die er bräuchte. In Bezug auf die Fähigkeiten als Medium passiert zwar ein wenig was, es bleibt aber weiterhin viel offen, ich schätze, da wird es im nächsten Band dann aber mehr zu geben, das deutet sich hier zumindest an. Auch wenn man nicht viel miträtseln konnte, fand ich es interessant zu verfolgen, wie Rain und Danny agieren und ermitteln, die Auflösung selbst war dann jedoch etwas überstürzt. Privat brauchte es für mich auch ein wenig Anlaufzeit, aber dann haben sich die beiden Protagonisten für mich beim Lesen auch mehr als Paar angefühlt. Es hat sich flüssig lesen lassen und trotz einiger Kritikpunkte hat es Spaß gemacht und ich werde die Reihe weiter verfolgen.

2 Gedanken zu „[gelesen] Spuken für Fortgeschrittene von S. E. Harmon“

  1. Huhu!

    Das klingt ja insgesamt recht spannend 🙂 Allerdings wieder eine Reihe … wann soll man die denn alle lesen?! *lach*
    Das Cover schreckt mich grade allerdings ein bisschen ab, das sieht so gar nicht danach aus, dass es mir gefallen könnte – ja , ich weiß, ich bin da echt schrecklich xD
    Aber ich werds mir auf jeden Fall mal merken!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Alex,
      tja, die Reihen überfluten uns ziemlich, oder? 😀 Wenn dich das Cover schon abschreckt, dann lass vielleicht die Finger davon 😉 Obwohl ich den Inhalt besser finde, als die Cover. Aber ich hab eben auch ein paar Kritikpunkte hier und da. Ob es was für dich ist oder nicht, kannst du am Ende sicher nur allein entscheiden. 😀 Aber vorher hast du ja noch andere Reihen zum Testen. 😉 -mit dem Zaun wink-
      Liebe Grüße
      Dana

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