[gehört] Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig

Rezensionsexemplar

©Argon Hörbuch

Die Mitternachtsbibliothek

Autor: Matt Haig
Sprecherin: Annette Frier
erschienen Februar 2021
Hörbuch, gekürzte Lesung: 406 Minuten
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Argon Hörbuch
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bewegend, mit tollen Botschaften, aber nicht komplett überzeugend

Für Nora Seed gab es schon lange keine besonders glücklichen Zeiten mehr. Sie zweifelt an sich, an dem Sinn ihres Lebens und verliert immer mehr den Glauben daran, dass weitermachen sich lohnt. Als die Dunkelheit ihrer Gedanken sie überspült und sie keinen Weg zurück ins Licht sieht, landet sie in der Mitternachtsbibliothek – einem Ort, in dem sie alle Lebenswege findet, die sie hätte gehen können, wenn sie sich an der einen oder anderen Stelle anders entschieden hätte. Nora bekommt die Möglichkeit, in ihre „anderen“ Leben reinzusehen, aber kann sie dort glücklich werden?

Es fällt mir ziemlich schwer das Buch zu bewerten und halbwegs spoilerfrei auf den Punkt zu bringen, mit welchen Gedanken und Gefühlen es mich zurück gelassen hat. Es gab einige Passagen, die ich wirklich richtig genial fand und aus denen ich viel mitgenommen habe. Aber es gab am Grundkonzept der Geschichte auch einige Aspekte, die mich gestört und eher unzufrieden gestimmt haben.
Das Hörbuch ist gekürzt, ich denke jedoch nicht, dass es wirklich daran gelegt hat, weil es am Aufbau der Geschichte an sich ja nichts geändert hätte. Auch wenn ich neugierig bin, welche Stellen rausgekürzt wurden und es natürlich möglich ist, dass es etwas geändert hätte, denke ich, dass der gemischte Gesamteindruck geblieben wäre. Teilweise habe ich auch ein wenig mit der sprachlichen Umsetzung gehadert. An sich mochte ich die Klangfarbe der Sprecherin und ich empfand es auch als passend, dass Nora eher emotionslos und gedämpft rüberkam. Ihre Depression hat sie schwer im Griff, nimmt ihr die Freude an vielen Dingen und letztendlich ja auch am Leben. Sie sieht nicht unbedingt so viel Sinn darin, sich ihre anderen, möglichen Leben anzusehen, lässt sich dann aber doch drauf ein und sucht immer wieder nach neuen Aspekten, die sie hätte anders machen können oder die sie vielleicht glücklicher machen würden. Die etwas gedrückte Grundstimmung und damit verbunden eben auch fehlende Euphorie in den einzelnen Situationen war also nicht unbedingt unauthentisch. Es passt zu Protagonistin Nora und dem dunklen Gefühlssumpf, der in ihr wütet. Auf die Dauer war es für mich persönlich dennoch etwas anstrengend zuzuhören. Für mein Empfinden war es nämlich durchaus so, dass es Augenblicke gab, in denen Nora sich wohler gefühlt und auch ein wenig Freude empfunden hat, doch davon habe ich nicht viel gespürt, was ich schade fand. Denn wenn in den kleinen Momenten deutlich geworden wäre, dass sich etwas in ihrer Gefühlslage ändert, hätte es die düsteren, bedrückenden Momente ebenfalls unterstützt und noch präsenter und eindrücklicher werden lassen.

Die Möglichkeit zu haben, in unterschiedliche, mögliche Leben reinzusehen, stelle ich mir faszinierend und beängstigend zugleich vor. Wie wäre alles gekommen, wenn man sich an der einen oder anderen Stelle anders entschieden hätte? Vermutlich eine Frage, die sich fast alle stellen. Es gibt doch fast immer irgendwas, was man bereut oder gern anders gemacht hätte. Vielleicht ist die Liste nicht bei jedem so umfangreich, wie bei Nora, aber ich schätze, jeder wird da irgendwas haben. Und selbst wenn man nicht bereut, so gibt es bei vielen ja unterschiedliche Berufe, die sie im Verlauf ihrer Kindheit und Jugend in Betracht gezogen hätten – was wäre, wenn man sich da anders entschieden hätte? Man hätte andere Leute kennengelernt, neue Erfahrungen gemacht und so weiter. Alles, was man erlebt, prägt einen, führt zu weiteren Entscheidungen, Veränderungen, zu Begleitern auf dem Lebensweg oder auch zum Verlust anderer, die dort eben keinen Platz mehr haben. Ein sowohl spannendes, umfangreiches, aber auch ziemlich ernstes und teilweise trauriges Thema. Und weil ich es so interessant und auch wichtig finde, darüber zu reden, nachzudenken und auch Depressionen und die Auswirkungen dieser auf die Lebenseinstellung und Gedanken ernst zu nehmen und zu thematisieren, fällt es mir so schwer, die Umsetzung zu kritisieren. Aber für mich persönlich hat es einfach nicht komplett funktioniert.

Ich verrate zwar jetzt nicht sehr viele inhaltliche Details, aber ich muss mich einem kleinen Spoiler bedienen, um zu erklären, was mein Problem daran war.
Nora reist nach und nach in unterschiedliche Leben und kann dort sehen, wie es ihr ergangen ist, wie sie sich entwickelt hat, welche Menschen noch in ihrem Leben sind und welche nicht. An sich finde ich das wirklich spannend und ich glaube, man kann da auch viele Aspekte für sich draus ziehen – was sie am Ende auch macht. Doch jetzt kommt das große ABER: wenn Nora in dem Leben ankommt, hat sie keinerlei Erinnerungen daran, wer sie in dem Leben ist, wo sie wohnt, wo sie arbeitet, wer die Leute um sie herum sind. Ist es da wirklich verwunderlich, dass sie sich dort nicht wohlfühlt? Wie soll sie denn entscheiden können, ob es ihr dort gefallen könnte, ob das ihr möglicher Weg gewesen wäre, wenn alles ein einziges Rätselraten ist und alle Menschen in ihrer Umgebung sie für komisch halten, weil sie sie plötzlich nicht mehr erkennt? Mal unabhängig davon, dass wir natürlich nicht einfach in einem „fremden“ Leben bleiben könnten, aber dieser „unnatürliche“ Aspekt hat mich nicht gestört. Nur kann Nora aus meiner Sicht die möglichen Vorteile ja gar nicht beurteilen, weil sie sich gar nicht einfinden kann. Sie hat nur ihre eigenen, „alten“ Erinnerungen und Gefühle und sucht jetzt nach Parallelen und Unterschieden, findet vieles aber einfach eher seltsam, weil sie sich nicht auskennt – absolut verständlich. Daraus ergeben sich dann eben weitere Entwicklungen und ich glaube, einige ihrer Schlussfolgerungen und Empfindungen wären so oder so die gleichen geblieben, trotzdem fand ich es schwierig, das Thema auf diese Weise aufzurollen. Wenn sie die Erinnerungen aus beiden Leben gehabt hätte, wäre es sicher irgendwie einfacher gewesen. Dann hätte ihr trotzdem nicht alles gefallen müssen oder brauchen, weil es eben vielleicht trotzdem nicht das ist, was sie gewollt hat oder braucht um glücklich zu sein, aber sie hätte zumindest irgendwie eine Chance gehabt.
Ich hoffe, daran kann man ein wenig sehen, was mein Problem mit dem Ganzen war, ohne dass ich zu viel verraten habe. Jeder Leser oder Zuhörer wird das sicher unterschiedlich empfinden, auch davon abhängig, worauf man selbst den Fokus am meisten legt und ich hoffe wirklich, dass die Geschichte Menschen finden wird, die daraus etwas mitnehmen und für sich rausziehen können, denn es gibt wirklich auch tolle Passagen und Szenen, die mir sehr nah gingen und mich nachdenklich gestimmt haben. Es gibt einige Botschaften, die man am liebsten in die Welt raus schreien möchte und die ich sehr mochte und damit Auszüge, die ich mir in dem Hörbuch mehrfach angehört habe.

Vielleicht gibt es gar keine leichten Weg, sondern nur Wege.

Nur ein Miniauszug aus einer der Passagen, die ich geliebt habe. Alles was sie dazu sagt und wie ihr klar wird, dass es nicht immer etwas besser macht, wenn man etwas geändert hätte, sondern es dann eben nur einen neuen Weg gibt, der Positives, aber auch Negatives mit sich bringen kann und der eben einfach anders ist, ob einem das anders dann besser gefällt, das wird man sehen. Wie Nora ihre Gedanken mit den anderen teilt und ihr dabei Stück für Stück bewusst wird, wovor sie sich bisher verschlossen hat, fand ich wirklich toll zu verfolgen und aus diesen Szenen habe ich selbst auch einige Gedanken mitgenommen.

Fazit

Ein Hörbuch, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Auf der einen Seite mag ich viele der Botschaften, die besonders mit Voranschreiten des Buches in die Handlung eingebaut sind und ich finde es sehr wichtig, auch über so nachdenklich, teilweise düstere, bedrückende Themen wie Depressionen und den Verlust des Lebenswillens zu reden. Auf der anderen Seite konnte mich das Grundkonzept der Reisen in die unterschiedlichen Leben aber eben nicht komplett von sich überzeugen. Mir ist zwar bewusst, welche Erkenntnisse die Protagonistin ziehen sollte und ich mochte viele ihrer Entwicklungen und Erkenntnisse auch, aber der Weg dahin war für mich sehr steinig und für meinen persönlichen Geschmack nicht so geschickt.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

11 Gedanken zu „[gehört] Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig“

  1. Hallo Dana 🙂

    Dieses Buch kenne ich bisher nur vom Sehen – und von den vielen positiven Meinungen auf Instagram. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich noch kein wirklich kritisches Wort zur Geschichte gelesen und finde es umso spannender, nun deine Rezension zu lesen. Depressionen finde ich an und für sich als Thema spannend, ich denke, ich werde das Buch aber doch an mir vorbeiziehen lassen und lieber bei Fantasy bleiben 😉

    Dir einen schönen Pfingstmontag!

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Hallo Lisa,
      ich muss gestehen, ich habe mich noch gar nicht sooo extrem nach dem Buch umgeschaut. Ich habe 2-3 positive Meinungen dazu gelesen und fand den Klappentext interessant. Als dann das Hörbuch bei Netgalley kam, hab ich es angefragt… Und ich kann auch verstehen, dass viele das Buch mögen. Es ist nicht so, dass es nicht auch schöne Passagen hat. Es gibt einige tolle Botschaften und Erkenntnisse. Aber es konnte mich persönlich eben einfach nicht komplett mitnehmen und überzeugen. Ob es gelesen anders wäre, als gehört, kann ich nicht genau sagen, aber am Grundkonzept, mit dem ich so meine Probleme hatte, hätte das ja auf jeden Fall nichts geändert. Nur vielleicht am Gefühl, das dabei bei mir entstanden wäre.
      Meinungen sind verschieden, Geschmack ist verschieden, so ist das eben überall 😉
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Hallo liebe Dana,
    du hast sehr gut dargelegt, wo für dich die Kritikpunkte bei dieser Geschichte lagen. Wie du ja weißt, habe ich eh schon Schwierigkeiten mit der Konzentration bei Hörbüchern. Wenn dann noch so eine monotone Stimme am Werk ist … oha.
    Eines hat dieses Buch aber auf jeden Fall bei dir bewirkt: Es hat dich zum Nachdenken gebracht. Deine Schlussfolgerung, dass man, ist man nur kurz an einem Ort, sich dort auch nicht richtig einfinden kann, klingt schlüssig.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      naja es ist jetzt nicht so, dass die Stimme durchweg monoton war. Die reduzierten Emotionen haben halt schon auch zu der Protagonistin gepasst. Ich empfand es an sich jetzt auch nicht als schlecht gelesen, nur an einigen Stellen hat mir dann einfach doch was gefehlt, da hätte ich gern mehr gehabt, mehr gespürt… Aber das ist eben auch einfach Geschmackssache.
      Das Buch hat einige sehr schöne Passagen und enthält aus meiner Sicht auch Botschaften, die zum Nachdenken bringen – ich kann das nur eben auch nicht alles hier spoilern 😉 Auch wenn es mich eben nicht komplett überzeugt hat.
      Liebe Grüße
      DAna

  3. Hi Dana,

    sehr interessant, was die Erzählstimme hier ausmacht – ich empfand es beim Lesen nämlich eher andersherum: es wurde mir alles ein bisschen zu einfach, zu leicht dargestellt und die Schwere der Problematik ging dadurch für mich teilweise unter.

    Dass Nora in den „anderen Leben“ keine Vergangenheit kennt, fand ich persönlich jetzt nicht so schlimm. Es war für mich einfach ein Einblick in ein anderes Leben, das sie führen könnte und es hängt nicht an diesem einen, sondern an den unzähligen Möglichkeiten die es gibt, die man hätte ändern können, man im Endeffekt aber immer mit irgendwas unzufrieden wäre. Egal was man ändert, es wird immer Momente geben, die einen traurig machen, die einen verzweifeln lassen, und auch Momente der Freude und des Glücks.
    Also (für mich) gehts nicht darum,ob ihr eins der Leben gepasst hätte, sondern den Sinn zu finden darin, mit seinem Leben im reinen zu sein.

    Einen leichten Weg gibt es nie, das wäre auch langweilig, irgendwie 😉 Auch wenn wir uns ihn alle wünschen.
    Ich war ja, wie gesagt, auch nicht so ganz zufrieden mit der Umsetzung, aber auf andere Weise. Ich denke, da interpretiert jeder anders, weil das sehr individuell gesehen wird aufgrund eigener Erfahrungen und Gefühle.
    Rausnehmen kann man sich aus der Geschichte sicher das ein oder andere, aber mir war es tatsächlich zu locker für die Thematik. Denn mit der Einsicht am Ende ist es ja nicht getan – da bleibt immer noch ein langer Weg.
    Aber ich denke auch, gerade das wollte der Autor damit zeigen, bzw. ein positives Gefühl rüberbringen. Schade dass das beim Hörbuch für dich nicht funktioniert hat.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hey Alex,
      ja, es ist echt spannend, wie unterschiedlich das aufgenommen wird. Ob es nun immer nur am Lesen und Hören liegt oder vielleicht auch einfach daran, wie man es selbst eben aufnimmt und interpretiert… vielleicht auch eine Mischung aus beidem.
      Mir war schon bewusst, dass es vor allem darum ging, dass sie merken soll, dass nie alles perfekt ist und selbst wenn man das eine oder andere ändert, dann gäbe es eben neue Dinge, die einen unglücklich machen oder einem nicht gefallen. Deswegen bringt es nicht so viel zu bereuen oder sich ständig zu fragen „was wäre wenn“, sondern man sollte lieber seine Chancen nutzen, die man in seinem eigenen Leben hat, versuchen nach vorn zu schauen usw usw. Das ist bei mir schon auch angekommen. Und das war auch ein Teil der Botschaften, die ich durchaus mochte. ABER wenn ich mir vorstelle, ich stecke in einem fremdem Leben, an das ich keine Erinnerungen habe, wo mich niemand kennt, da fühlt man sich ja schon beim ankommen nicht wohl. Kann man ja irgendwie auch gar nicht, wenn alle denken, man dreht plötzlich durch. Und das macht es doch irgendwie schwierig, sich überhaupt darauf einlassen zu wollen. Selbst wenn das eh nicht das ist, was sie daraus mitnehmen sollte. Vielleicht hab ich da auch einfach eine Blockade im Kopf. 😉
      Dass sie mit sich im Reinen sein soll und nicht ständig zweifeln und bereuen soll, das habe ich schon auch so verstanden. Ich fand es ja nicht generell schlecht oder so 😀 Es hat mich eben nur auch nicht komplett umgehauen.
      Liebe Grüße
      Dana

      1. Haha, nein, das ist keine Blockade denke ich, es ist einfach dein Gefühl für diese Situation.

        Mich stört es nicht, wenn ich darüber nachdenke, aber das ist ja grade das interessante, wie verschieden wir sowas wahrnehmen und welche unterschiedlichen Schlüsse wir dann dazu ziehen.
        Ich fände es zum Beispiel grade interessant, in solche eine Situation zu kommen, OHNE das ganze drumherum von vorher, so eine Momentaufnahme von dem ist-Zustand jetzt.
        Auch weil man als „Außenstehender“ oft Situationen besser einschätzen kann, als wenn man mit involviert ist.
        Ich verstehe aber auch deinen Punkt, also was du meinst. Denn im Zuge der Toleranz und Akzeptanz betone ich immer wieder,dass man jemand anderen nie 100%ig verstehen kann, einfach weil man nicht dessen Leben gelebt, dessen Erfahrungen gemacht hat und dadurch dessen Entscheidungen einfach nicht immer nachvollziehen kann. Man muss auch nicht alles gut finden oder mögen, aber jeden prägen andere Dinge im Leben und dadurch kommen dann Meinungen zustande, die total unterschiedlich sind, in allen Bereichen.

        Ich finde grade bei dem Buch merkt man es sehr an den Meinungen wie unterschiedlich das gelesene aufgefasst wird und wie jeder anders dabei empfindet. Gelesen haben wir ja alle das gleiche und trotzdem kommen ganz andere Auffassungen dazu raus.

        1. Das stimmt, es ist wirklich total interessant und spannend, wie unterschiedlich die gleiche Geschichte bei den Menschen ankommt, was man selbst da eben so für Gedanken reinpackt und wie es wirkt, Das hängt ja auch viel von eigenen Gedanken und Empfindungen ab. Was ich aber auf jeden Fall positiv finde: es ist ein Buch, das nachwirkt und über das man sich weiter Gedanken macht, über das man sich irgendwie ja auch austauschen möchte.
          Eine Momentaufnahme vom Ist-Zustand ohne das VORHER… jaaa, schon ein interessanter Gedanke, aber das hat Nora ja nicht. Weil sie ihr eigenes Vorher mitbringt und nicht komplett unvoreingenommen da draufschauen kann. Sie kommt mit ihrem Vorher und mit ihren Erwartungen: ich will da glücklich sein – dann steht sie in einem Leben, das nicht ihres ist und muss feststellen, was nicht so ist, wie sie es gern hätte – damit stellt sich natürlich kein Glück ein. Dass es aber auch dort Momente gibt, die sie glücklich machen, spielt irgendwie keine so große Rolle, zumindest in einigen der Leben, in anderen ist es ja anders. DAss es trotzdem fremd und eben nicht ihrs ist, ist klar und das ist ja auch irgendwie das, was dabei zurückbleiben soll, dass man sich im Leben eines anderen jetzt auch nicht einfach glücklich und zufrieden fühlen kann und man lieber sein eigenes Leben so verändern soll, wenn man die Möglichkeit hat, dass es einen zufriedener macht. Restlos glücklich und zufrieden ist vermutlich ein Zustand, der schwierig ist- bleibt ja aber auch die Frage, ob das wirklich nötig und erstrebenswert ist.
          Als Außenstehender kann man manchmal Situationen vielleicht besser einschätzen oder anders, man ist eben nicht so befangen und beurteilt und beobachtet mit ganz anderen Maßstäben.
          Dass jeder unterschiedlich ist, aufgrund seiner Erfahrungen und Prägungen, ist ja eigentlich auch spannend und nichts, was man seinem Gegenüber vorwerfen sollte, aber man sollte sich immer zugestehen, dass andere Dinge eben anders empfinden oder anders bewerten, selbst wenn es sich einem nicht komplett erschließt.

  4. Liebe Dana,

    vielen Dank für die schöne Hörbuchvorstellung. Ich habe das Buch jetzt auch schon ein paar mal auf Instagram gesehen, aber irgendwie ist es doch komplett an mir vorbeigezogen 😀 Was du erzählst klingt einerseits richtig gut und interessant, aber andererseits schreckt es mich auch ab 🙂

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      ich glaube, es wird auch einfach sehr unterschiedlich sein, was man aus dem Buch mitnimmt. Je nachdem, wie man sich auf die Handlung einlassen kann, wie einem die Protagonistin liegt usw usw und vielleicht auch davon abhängig, ob man es hört oder liest, denn das ergibt ja noch mal unterschiedlichen Interpretationsspielraum. 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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