[gelesen] Undercover Robot – Mein erstes Jahr als Mensch von David Edmonds & Bertie Fraser

Rezensionsexemplar

© arsEdition

Undercover Robot – Mein erstes Jahr als Mensch

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David Edmonds & Bertie Fraser
erschienen im März 2021
256 Seiten
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arsEdition

Interessante Idee mit einigen witzigen Szenen

Die Idee der Geschichte gefällt mir gut: Roboter Dotty soll in Menschengestalt in die Schule gehen, sich dort menschliches Verhalten aneignen, Freundschaften schließen und keinesfalls auffallen. Der Haken: Es ist bekannt, dass weltweit 5 Androiden-Kinder unterwegs sind. Wer sie enttarnt, erhält eine dicke Belohnung. Also ist für Dotty Vorsicht geboten.

Dotty kommt direkt aus dem Labor. Ein Team aus erwachsenen Wissenschaftler/innen hat ihr neben allerlei technischen Möglichkeiten (beispielsweise hat Dotty in ihrem Kopf zugriff auf das Internet und damit unbegrenztes Wissen, ein Wörterbuch in ihrem Kopf enthält aber Markierungen bei Fremdwörtern, die sie als 11-jährige nicht kennen dürfte) einen Crashkurs in kindlichem Verhalten gegeben. Dennoch sind ihr viele Dinge unbekannt. Besonders Redensarten bringen Dotty immer wieder an ihre Grenzen, weil sie vieles wörtlich nimmt, was zu skurrilen Dialogen und unangenehmen Ereignissen führt.

Ein großes Problem für Dotty sind auch die Bereiche Moral und Gewissen. Wann ist es ok zu lügen oder ein Versprechen zu brechen? Dotty muss ihren eigenen Filter hier mehrfach nachbessern. Viel zu oft platzt sie mit der unangenehmen Wahrheit heraus und bringt sich damit in Probleme.

Komisch wirkt Dotty dabei schon auf einige ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen. Sie beginnt aber auch, Freundschaften zu schließen – und das ist ja schließlich ihr Ziel.

Die Handlung ist zwar nicht uninteressant, als durchweg spannend habe ich die Geschichte aber auch nicht empfunden. Oft plätschert das Geschehen einfach vor sich hin. Nur am Ende wird es etwas wilder und chaotischer. Den Schluss fand ich gelungen.

Fragwürdig hingegen war für mich teilweise das Verhalten einiger erwachsener Charaktere, beispielsweise die unverhältnismäßige Art, an der Schule Strafen zu verhängen.

Den Schreibstil empfand ich nicht immer als ganz leichtgängig. Auch wenn die Wortwahl grundsätzlich einfach gehalten ist, bringt das ganze Thema von Robotern und künstlicher Intelligenz eine gewisse Komplexität und technische Begrifflichkeiten. Auch die Fußnoten, in denen Ich-Erzählerin Dotty kleine Zusatzinfos gibt, sind für einen Roman eher ungewöhnlich.

Es entwickelt sich eine Geschichte über das Menschsein, darüber was im Leben wichtig ist, wofür es sich zu kämpfen lohnt und wann Regeln auch mal gebeugt werden dürfen. Dottys Lernprozess sendet hierbei auch ein paar Impulse an die Leser/innen.

Fazit

Die Idee der Geschichte gefällt mir super. Roboter Dotty stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste, bis sie versteht, dass man Redewendungen nicht allzu wörtlich nehmen darf und es nicht immer hilfreich ist, immer die ganze Wahrheit zu sagen. Witzige Szenen wechseln sich mit philosophischen Gedanken ab. Insgesamt hätte ich mir aber etwas mehr Pfiff und Spannung gewünscht, teilweise plätschert das Geschehen doch recht ereignislos vor sich hin.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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