[gehört] One Last Song von Nicole Böhm

©Harper Collins
One Last Song
One Last 1
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Autorin: Nicole Böhm
Sprecher: Max Felder, Gabrielle Pietermann
erschienen Oktober 2020
Hörbuch, ungekürzte Lesung: 755 Minuten
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HarperCollins
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ruhig und gefühlvoll

Riley lebt für ihren Traum mit der Musik erfolgreich zu werden. In New York versucht sie sich durchzuschlagen, geht auf unzählige Castings und Auditions, um einen der begehrten Plätze in den Musicals der Stadt zu bekommen und hält sich bis zum möglichen Erfolg mit Kellnerjobs über Wasser. So sehr sie sich auch bemüht, ihr fehlen sowohl die finanziellen Mittel, als auch das Training, um wirklich weiter zu kommen. Als sie durch einen Zufall an den Job im Bistro der New York Music & Stage Academy kommt, ist sie der Musikwelt zwar ein Stück näher gekommen, die Bühne ist dennoch alles andere als zum Greifen nah.

Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven geschildert. Man begleitet sowohl Protagonistin Riley, die hart dafür arbeitet, eine Rolle zu ergattern und damit in New York bleiben zu können, als auch Protagonist Julian, der mit seiner Rockband aktuell ziemlich erfolgreich ist. Auch Julian war früher an der Academy, in der Riley nun jobbt und dort kreuzen sich ihre Wege das erste Mal. Nach und nach taucht man tiefer in das Leben der Protagonisten ein und begleitet sie bei ihren recht unterschiedlichen Herausforderungen, Problemen und freudigen Momenten. Dabei kommen sich die Protagonisten langsam näher, aber ihre zarte Verbindung steht unter keinem guten Stern.

Es ist vielleicht schon etwas klischeehaft die Kellnerin, die nach Erfolg strebt und den Musiker, der bereits erfolgreich ist, aufeinander treffen zu lassen. Allerdings mochte ich die Entwicklungen, die daraus folgten, sehr gern. Riley ist nicht darauf aus Julians Kontakte und Berühmtheit zu nutzen, sie möchte es von sich aus schaffen. Sie ist eine sehr liebenswerte Figur, lässt sich von der intriganten Medienwelt aber auch leicht aus dem Konzept bringen.
Julian hat mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen und hadert immer wieder damit, wie nah er Riley an sich ranlassen soll. Ich mochte auch ihn sehr gern und durch die Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt wird auch nachvollziehbar, wieso er sich teilweise so unnahbar und unfreundlich verhält.
Die Handlung punktet nicht mit unglaublich überraschenden Ereignissen oder packenden Wendungen, dafür aber mit der gefühlvollen Entwicklung, den musikalischen Einschüben, den persönlichen Kämpfen der Protagonisten und der Verbindung, die zwischen ihnen entsteht.

Die Stimmen der Sprecher empfand ich als angenehm. Wodurch der Part von Julian durch einen Mann und die Kapitel aus Riley Sicht von einer Frau gesprochen werde, wusste man immer sofort, wen man begleitet und es hat auch das Hineinversetzen in die Figuren noch verstärkt. Die Gedanken und Gefühle der Charaktere wurden gut transportiert und durch die Anpassung in Lautstärke, Ausdrucksweise und Betonung sehr lebendig rüber gebracht.
Sehr stimmungsvoll und angenehm umgesetzt, sowohl vom Schreibstil, als auch von der Sprechweise, sind die Momente, in denen sich die Charaktere näher kommen.
Die Songtexte, die im Laufe der Geschichte eine Rolle spielen, bleiben in der Originalsprache Englisch erhalten, was ich sehr passend fand. So bleiben sie flüssig und atmosphärisch, selbst wenn man vielleicht nicht jedes Wort versteht. Richtig toll fand ich dann auch, dass die Songs am Ende des Hörbuchs noch angefügt waren. So konnte man die Titel, die im Laufe des Buches eine Rolle spielten in voller Länge hören.

Fazit

Eine sehr schöne, eher ruhige Liebesgeschichte, in der die Musik eine große Rolle spielt. Ich mochte die Protagonisten und ihre Entwicklungen sehr gern. Es gab ein paar Stolpersteine und Hürden, Zweifel und Bedenken, aber auch viele wirklich schöne, sehr einfühlsame Augenblicke. Auch die sprachliche Umsetzung des Hörbuchs hat mir gut gefallen.

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