[gelesen] Ein neuer Morgen in Laguna Beach von Emily Bold

Rezensionsexemplar

©
Ein neuer Morgen in Laguna Beach
Laguna Beach 2
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.Autorin: Emily Bold
erscheint am 15. Dezember 2020
Montlake Romance/Amazon Publishing
Selfpublishing
366 Seiten
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Emily Bold
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tolle Charaktere, schöne Liebesgeschichte

Zweiter Band! Es ist zwar der zweite Band der Reihe, es dreht sich in der Handlung jedoch um „neue“ Hauptfiguren, daher wird meine Rezension keine Spoiler in Bezug auf den ersten Teil enthalten.

Alison Page ist eine Frau, die anpackt und sich nicht vor harter Arbeit oder Dreck scheut. Gemeinsam mit ihrem Vater leitet sie eine Baufirma und arbeitet selbst auf den zahlreichen Baustellen mit. Was ihren Job angeht, macht ihr so schnell niemand etwas vor. Bei einem neuen Auftrag muss sie sich allerdings mit einem Mitglied der St. James Familie auseinandersetzen- eine arrogante Familie, die sie am liebsten meidet. Besonders auf den attraktiven Ian St. James ist Alison alles andere als gut zu sprechen, seitdem er sie in der Schulzeit tief verletzt und beleidigt hat. Und doch hat sie keine Wahl, denn das Bauvorhaben der reichen Familie kommt ihr, finanziell gesehen, mehr als gelegen. So muss Alison auch in Kauf nehmen Ian öfter zu sehen, als ihr lieb ist und die Empfindungen, die sie dabei überkommen, mühsam unterdrücken.

Ich denke, man kann beide Bände unabhängig voneinander lesen, wenn man jedoch vor hat, das erste Buch auch zu lesen, ist es sicher sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten, da man sonst weiß, wie Teil eins ausgeht. Die Protagonisten des ersten Bandes tauchen hier immer mal wieder auf, schon allein weil Jackson der beste Freund von Alison ist und sie hin und wieder mit ihm spricht, sich einen Rat holt oder ähnliches. Sollte man „Stürmischer Neuanfang in Laguna Beach“ nicht kennen, dann wird man in diesem Buch den einen oder anderen Querverweis oder einige Anspielungen auf die vorangegangene Handlung nicht ganz einordnen können, für die Entwicklungen in der Geschichte selbst sollte es jedoch nicht hinderlich sein. Ich persönlich fand es sehr schön, einige bereits bekannte Figuren wieder zu treffen, auch wenn nicht alle von ihnen im Mittelpunkt des Geschehens standen. Darüber hinaus gab es natürlich auch noch Charaktere, die hinzukommen und von denen man im ersten Buch nichts oder kaum etwas mitbekommen hatte.

Der Schreibstil von Emily Bold ist wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen. Auch wenn das Meer und der Strand dieses Mal nicht so im Fokus standen, wie noch im ersten Buch, so kommt man doch immer mal dort hin und kann die traumhafte Landschaft beim Lesen fast vor sich sehen. Ein tolles Setting, besonders wenn es vor den eigenen Fenstern trist und grau ausschaut. Aber auch die anderen Schauplätze sind interessant und bieten ihre ganz eigenen Highlights. Bei den unterschiedlichen Handlungsorten spürt man immer wieder, dass bei Alison und Ian zwei ziemlich unterschiedliche Welten aufeinander prallen. Von Schrottplatz bis Luxussuite ist einiges dabei.
Alison und Ian sind als Protagonisten eine temperamentvolle Mischung. Beide wissen was sie wollen und lassen sich nicht gern etwas sagen. Wer ihren Distanzbereich durchbricht, hat entweder alles richtig gemacht oder muss mit erheblicher Gegenwehr rechnen. Alison legt nicht viel Wert auf teure Kleidung, schicken Schmuck oder andere Luxusgüter, die im Leben von Ian und den Damen, mit denen er sich sonst so umgibt, eine große Rolle spielen. Prunk und Prost interessieren Alison nicht, für sie zählen andere Werte, die mehr mit Menschlichkeit, Vertrauen, Umsichtigkeit und Aufmerksamkeit zu tun haben. Ich mochte ihre Ansichten sehr, vor allem auch weil sie zu dem steht, was sie sagt. Ian ist ebenfalls sichtlich beeindruckt von der taffen Frau, die ihm die Stirn bietet, wie sonst kaum jemand. Für ihn ist es als St. James in einigen Situationen deutlich einfacher, zu bekommen, was er will. Einige seiner Charakterzüge sind ihm einfach anerzogen worden, umso schöner war es zu sehen, dass hinter der knallharten Fassade durchaus ein Mann steckt, der bereit ist, neues auszuprobieren und seinen Horizont zu erweitern – und das nicht in Bezug auf die Anhäufung von noch mehr Geld, Immobilien oder solche Dinge.
Alison und Ian sind teilweise total gegensätzlich, in einigen Punkten sind sie sich jedoch sehr ähnlich. Sie kommen zwar irgendwie aus anderen Welten, aber es gibt eben auch einige Berührungspunkte. Es gibt einige hitzige Diskussionen, aber auch Momente, in denen man es förmlich knistern spürt zwischen den beiden. Durch die Perspektivwechsel ist es möglich, beide Protagonisten zu begleiten und einen guten Überblick über die Handlung zu bekommen. Obwohl auf eine Ich-Perspektive verzichtet wird, ist man sehr nah bei den Figuren und bekommt viel von ihren Gedanken und Gefühlen mit, auch da beide dazu neigen, mit sich selbst zu sprechen oder sehr laut zu denken. Immer wieder musste ich schmunzeln, wenn die beiden entdeckt haben, was da mit ihnen vor sich geht und sie doch nicht so recht bereit sind, sich einzustehen, was doch recht offensichtlich scheint.

Die Geschehnisse im Buch sind nicht unbedingt überraschend, aber es war trotzdem schön, die Figuren auf ihrer Reise zu begleiten und sie dabei zu beobachten, wie nach und nach einige ihrer Mauern durchbrochen werden und sie sich resultierend daraus entwickeln. Es gibt leidenschaftliche Szenen, traurige und nachdenkliche Momente, schlagfertige Gespräche, einfühlsame Passagen und Augenblicke zum Schmunzeln. Das Umfeld der Protagonisten spielt ebenfalls immer wieder eine Rolle. Woher sie kommen, was man von ihnen erwartet, wie sie von Familien und Freunden wahrgenommen werden und solche Aspekte fließen in die Geschichte und lassen die Reaktionen der Charaktere noch authentischer werden.

Fazit

Eine schöne Liebesgeschichte, in der einige unterschiedliche Themen integriert sind. Obwohl Alison und Ian einige Charakterzüge gemeinsam haben, so kommen sie eben doch aus unterschiedlichen Welten und haben verschiedene Vorstellungen davon, wie ihr Leben verlaufen sollte. Umso besser die beiden sich kennenlernen und dabei auch mehr von der Welt des jeweils anderen erfahren, umso mehr spürt man, dass sie darüber nachdenken. Besonders für Ian ist es eine Bereicherung gewesen, sich auf Alison einzulassen und mehr zu hinterfragen, was sie denkt und fühlt – so habe ich es auf jeden Fall empfunden. Neben den Stolpersteinen und Hürden, die die Protagonisten zu überwinden haben, kann man auch immer wieder das tolle, sommerliche Setting genießen. Auch beim zweiten Mal mochte ich Laguna Beach als Ort total gern.

Vielen Dank für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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