[gelesen] The Last Goddess. A Fate Darker Than Love von Bianca Iosivoni

Rezensionsexemplar

© Ravensburger
A Fate Darker Than Love
The Last Goddess 1

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Bianca Iosivoni
erschienen im Oktober 2020
352 Seiten
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Ravensburger

schöne Geschichte mit turbulentem, überraschendem Ende

Blair sollte eigentlich niemals mit der Welt der Valkyren intensiver Kontakt bekommen. Ihre Schwester Fenja wurde ihr Leben lang auf die Aufgaben und Herausforderungen einer Valkyre vorbereitet und sollte den Platz der Mutter einnehmen, wenn diese ihre Kräfte abgeben wollte. Als Fenja und ihre Mutter jedoch bei einem Unfall ums Leben kommen, erwachen bei Blair unerwarteterweise die Fähigkeiten der Valkyre. Nun ist Blair nicht nur auf sich allein gestellt sondern auch ziemlich überfordert mit den Kräften, die in ihr schlummern und auf deren Anwendung sie nicht vorbereitet wurde. Einzig ihr bester Freund Ryan ist noch an ihrer Seite und dem darf sie nichts von der geheimen Welt erzählen zu der sie nun gehört…

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Schon der Prolog ist spannend gestaltet und wirft einige Fragen auf, die man im Verlauf des Buches dann beantwortet bekommt. Zunächst kann man die Geschehnisse dort nicht ganz einordnen, aber es ist direkt klar, dass da etwas passiert, was so eigentlich nicht hätte passieren sollen. Und auch danach geht es ereignisreich weiter. Der Unfall, der für Blair alles verändert, ist ziemlich zu Anfang des Buches und von da an gibt es einige Geheimnisse die enthüllt werden, Probleme zu überwinden und sehr, sehr viel zu lernen. Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist flüssig und von Beginn an mitnehmend. Durch bildhafte, detaillierte Beschreibungen werden sowohl die Figuren, als auch die Umgebung lebendig und gut vorstellbar.

Den Hauptteil des Buches erlebt man aus der Ich-Perspektive von Blair. Ihr Leben wird von einem Moment auf den anderen durcheinander gewirbelt. Nicht nur durch den Verlust ihrer Familie, sondern auch durch die Dinge, die sie von den Valkyren erfährt, als diese irgendwann bereit sind, wirklich mit ihr zu reden. Blairs Gefühle werden sehr anschaulich beschrieben, man spürt ihre Verzweiflung und ihren Schmerz und kann verstehen, dass sie sich nicht so einfach abwimmeln lassen möchte. Sie will Antworten, sie braucht Antworten und erhofft sich damit auch einen Wegweiser für ihre eigene Zukunft zu bekommen, auch wenn sie nicht erwartet hätte, dass es in die Richtung gehen könnte, die sich nun abzeichnet. Durch das Zusammentreffen mit den Valkyren taucht man dann nach und nach in die Welt der Götter und Mythen ein.
Darüber hinaus begleitet man in einigen Kapiteln Ryan, Blairs besten Freund, und erhält dadurch Informationen, die die Protagonistin nicht hat. Auch für Ryan hat sich einiges geändert und er ist viel enger mit dem Schicksal von Blair verknüpft, als er sich selbst jemals hätte vorstellen können. Ihre Freundschaft und auch die Gefühle, die sie darüber hinaus füreinander hegen, könnte für beide ziemlich gefährlich werden. Denn man kann sich nicht immer aussuchen auf wessen Seite man steht…

Im Verlauf des Buches kommen immer mehr Figuren dazu, einige von ihnen kommen nur sehr kurz vor, andere spielen eine größere Rolle. Manchmal hätte ich mir da eine Figurenübersicht gewünscht, damit man die Verknüpfungen und Zusammenhänge ab und an noch mal nachschauen könnte. Die Götterwelt ist eben doch ziemlich komplex und die Hintergründe und Verstrickungen dazu wird nicht jeder so im Kopf haben. Im Groben kann man schon durchsteigen, einiges habe ich aber sicherlich nicht so komplett aufgenommen, schon allein weil man sich die ganzen Namen auf die Schnelle auch nicht merken kann.

Umso weiter die Geschichte voranschreitet, umso spannender, turbulenter, aufwühlender und überraschender wird es. Für die Protagonistin gibt es ganz unterschiedliche Herausforderungen und Gefühle zu bewältigen. Während Blair versucht sich auf ihre neuen Aufgaben einzulassen und zu lernen, wofür andere Jahrzehnte Zeit hatten, bemüht sie sich auch dem Wunsch ihres Herzens nachzuspüren und all die Emotionen zu sortieren, die nach und nach in ihr hochkommen oder auf sie einprasseln. Einfach und unkompliziert ist in ihrem Leben nämlich nicht mehr viel.
Das Ende des Buches war ein richtig geniales und für mich unerwartetes Ende. Die Ereignisse überschlagen sich und es wird noch mal einiges auf den Kopf gestellt. Es werden Zusammenhänge aufgedeckt und ein paar Fragen beantwortet, aber auch neue aufgeworfen und vor allem wird auch bei den Charakteren so einiges durcheinander gewirbelt. Da kann man gespannt sein auf die Fortsetzung.

Fazit

Ein toller Auftakt, der mich vor allem mit dem überraschenden, turbulenten, ereignisreichen Finale begeistert hat. Auch wenn ich mir nicht alle Verstrickungen und Zusammenhänge der Götterwelt auf Anhieb merken konnte und dort eine Übersicht der Charaktere hilfreich gewesen wäre, hat mir die Welt an sich und die Idee mit den Valkyren und den Anhängern des Chaos‘ sehr gut gefallen. Ich bin gespannt, was die Fortsetzung noch so zu bieten haben wird, Potenzial gibt es auf jeden Fall reichlich.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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