[gelesen] Memorize. Erinnere dich von Nicole Obermeier

Rezensionsexemplar

© Romance Edition
Memorize
Erinnere dich

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Nicole Obermeier
erschienen im Oktober 2020
260 Seiten
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Romance Edition

viele überraschende Wendungen

Nova ist eine Jägerin mit übermenschlichen Kräften. Im Auftrag des Präsidenten der Stadt IS tötet sie Menschen. Fragen zu stellen, ist ihr nicht gestattet. Zwischenmenschliche Gefühle empfindet sie nicht, Erinnerungen an ihr bisheriges Leben besitzt sie keine mehr. Bis zu dem Zeitpunkt, als das Mittel, dass ihr zum Erhalt ihrer Fähigkeiten gespritzt wird, verändert wird. Plötzlich beginnt Nova die Hintergründe zu suchen und ihre Taten infrage zu stellen. Und plötzlich schwebt sie in großer Gefahr…

Mit dem Einstieg ist die Geschichte schon mitten im Geschehen. Erklärungen gibt es erstmal nicht. Dadurch empfand ich meinen Lese-Einstieg als etwas holprig, da es mir zunächst schwer fiel, zu verstehen, was es mit Nova, ihren Fähigkeiten und der Stadt auf sich hat. Nach und nach werden die Zusammenhänge klarer.
Nova ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und lässt die Leser/innen an ihrer Entwicklung sowie ihren einsetzenden Zweifeln teilhaben.
Zusätzlich gibt es zwischendurch kurze Passagen eines weiteren Ich-Erzählers, die am Anfang viele Fragen aufwerfen und Spannung aufkommen lassen.

Letztlich entwickelt sich die gesamte Geschichte völlig anders, als ich zunächst vermutet hatte. Dabei hatte ich im Mittelteil allerdings das Gefühl, die Handlung hätte ihren roten Faden verloren. Es fiel mir schwer, zu fassen zu bekommen, was die Geschichte zu diesem Zeitpunkt will und wo sie hinsoll. Dadurch fiel für mich auch die Spannung ab, bevor das Ende plötzlich wieder eine ganz neue Richtung bekam und sehr aufregend und dramatisch wurde. Letztlich wird dann auch das Gesamtbild der Entwicklung rund. Viele Dinge erklären sich oder werden in ein neues Licht gerückt.
Dabei offenbaren auch einige der Charaktere ganz neue Seiten. Zumindest in einem Fall war mir dieser Wandel aber zu extrem. Die zwei Bilder, die von der Figur gezeichnet werden, sowie ihr sehr gegensätzliches Verhalten an Anfang und Ende passten für mich nicht recht zusammen, auch wenn durchaus Erklärungen dafür geliefert werden.

Auch das Gesamtbild der Welt, besonders außerhalb von IS, ist für mich nicht ganz deutlich geworden. Zwar gibt es im späteren Verlauf ein paar Einblicke in das Gesellschaftsbild, aber zu den konkreten Lebensumständen und dem technische Stand dieser dystopischen Welt, in der Autos und Fernseher etwas besonderes sind, während an anderen Stellen ausgefeilte Technik benutzt wird, hätten ich mir noch weitere Informationen gewünscht.

Die Handlung enthält im Grunde mehrere Liebesgeschichten, wobei die Gefühle einiger Figuren greifbarer sind als anderer. Die Lovestories sind aber stimmig in die Entwicklungen der Handlung eingebunden und auch den Schluss fand ich sehr gut gewählt.

Fazit

Nova als Jägerin mit übermenschlichen Fähigkeiten, die plötzlich ein Gewissen entwickelt und eine überraschende Vergangenheit offenbart, hat mir gut gefallen. Der zweite, zunächst unbekannte Erzähler sorgt für Spannungsmomente. Insgesamt entwickelt sich die Geschichte trotz einiger Längen komplett überraschend und kommt mit vielen Wendungen, auch im Verhalten der Figuren, daher. Ich hätte mir noch ausführlichere Hintergründe zu der dystopischen Welt, gerade auch außerhalb von IS, gewünscht.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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