[gelesen] Galway Girl 4. Herbstleuchten von Tanja Bern

© Edel Elements
Herbstleuchten
Galway Girl 4
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Autorin: Tanja Bern
erschienen Juli 2019
180 Seiten
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Edel Elements
zur Autorin
Tanja Bern

toller Abschluss der Reihe

Achtung: vierter und letzter Band! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten, ich bemühe mich aber diese sehr gering zu halten, um niemanden das Vergnügen an der Reihe zu nehmen, solltet ihr sie noch nicht kennen.

Für Sínead und Ethan scheint sich langsam alles zu sortieren und zum Guten zu wenden. Eine eigene kleine Pension mit Pferdehof sind längst kein unerreichbarer Traum mehr, doch mit der Selbstverwirklichung kommt auch viel Arbeit auf Sínead zu, viel mehr, als sie anfangs vermutet hätte. Um unter der Doppelbelastung nicht zu zerbrechen, benötigt sie dringend fachkundige Unterstützung, die gar nicht so leicht zu bekommen ist. Und als hätten sie und Ethan in der Vergangenheit nicht schon genug Stolpersteine zu überwinden gehabt, will ihnen nun auch noch das Wetter einen strich durch die Rechnung machen und bedroht ihre gesamte Existenz…

Da ich die vier Bände der Reihe hintereinander gelesen habe, hatte ich keine Erinnerungsprobleme. Es gibt im Laufe der Handlung kleine Hinweise und auch dezente Rückblicke auf wichtige Geschehnisse, insgesamt ist das jedoch nicht so umfangreich gehalten, dass es einem die Vorgeschichte erzählen würde, wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt. Kleine Gedächtnislücken würden aber bestimmt wieder geschlossen werden.

Der Schreibstil von Tanja Bern ist wie gewohnt angenehm, flüssig, bildhaft und gefühlvoll. Man kann sich die Landschaft und die Figuren gut vorstellen und bekommt einen intensiven Einblick in das Leben von Sínead, die als Ich-Erzählerin fungiert. Für die Protagonistin hat sich im Verlauf der Reihe so einiges entwickelt und verändert. Sie musste Probleme meistern, durfte sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und für eine glückliche Zukunft kämpfen. Dabei immer an ihrer Seite ist Ethan, der Mann, den sie schon so lange kennt und bei dem sie doch erst lange nach ihrer Jugendzeit gemerkt hat, was da für Gefühle für ihn in ihr schlummern. Es ist schön die beiden miteinander zu erleben. Sie sind sich so vertraut, kennen einander und ahnen manchmal schon vor dem anderen, was er bzw. sie als nächstes tun oder sagen könnte. Zeit für Zweisamkeit gibt es durch die ganzen Aufgaben teilweise wenig und doch spürt man zwischen ihnen immer, wie wichtig sie einander sind. Die Art und Weise, wie es rüber gebracht wird, ist oft dezent und damit unaufdringlich, aber doch immer irgendwie präsent. Ich mochte das sehr. Die Beziehung der beiden stand immer im Fokus des Geschehens, aber alle anderen Dinge, die passieren und organisiert werden müssen, werden dadurch nicht in den Hintergrund gedrängt.
Neben den beiden Protagonisten spielen auch Freunde,Familie und die Pferde eine wichtige Rolle. Teilweise ist ihre Geschichte eng mit der von Ethan und Sínead verknüpft, stellenweise dürfen sie auch einfach ein Stück ihrer eigenen Geschichte mit einfließen lassen, ohne dass die beiden aktiv an den Entwicklungen beteiligt sind. So wird das Geschehen noch bunter und abwechslungsreicher. Bei den liebevollen und wunderbaren Beschreibungen der Pferde mit all ihren Eigenarten hab ich direkt Lust bekommen, sie selbst kennen zu lernen und zu beobachten. Die kraftvollen Tiere bereichern das Leben der Figuren, auch wenn sie einiges an Arbeit mit sich bringen.
Ein immer wiederkehrender Aspekt der Handlung sind außerdem der Glaube und die Mythologie Irlands. Beim Lesen spielte es dabei für mich keine Rolle, ob ich selbst gläubig bin oder nicht, denn es gehört einfach zu den Figuren, wie sie denken und fühlen und bei wem sie Zuflucht und Zuspruch suchen. Die kleinen Anekdoten und Hinweise auf die irischen Mythen waren schön mit den Geschehnisse verflochten und man konnte sich gut vorstellen, wie wichtig Sínead und auch einigen anderen diese Dinge sind. Und wer weiß schon, was um uns herum geschieht, wovon wir nichts mitbekommen?
Der Abschluss der Reihe kam nicht ganz unerwartet, hat mich aber trotzdem rundum zufrieden zurück gelassen. Die losen Enden wurden verknüpft, die Geschichte der Figuren soweit erzählt, dass man sich vorstellen kann, wie es mit ihnen weitergehen könnte. Auch wenn ich zu dem einen oder anderen gern noch etwas mehr erfahren hätte, so hatte ich nicht das Gefühl, dass mir irgendwas direkt fehlen würde und es standen eben Ethan und Sínead im Mittelpunkt der Reihe, so dass es verständlich ist, dass man von ihnen auch am meisten erfährt.

Fazit

Ein gelungener Abschluss der wunderschön gestalteten Reihe rund um Sínead, Ethan und ihre Freunde und Familien. Es gab Katastrophen zu überstehen und Hürden zu meistern, Intrigen aufzudecken, Verzweifelte aufzubauen, Pferde zu retten und Träume zu schmieden und fest an ihnen zu arbeiten. Viele Emotionen spielten im Laufe der Bände eine Rolle und durch das große Herz von Sínead, die stets versucht für andere da zu sein, hat man auch viel über die Geschichten der anderen Figuren erfahren.
Mich stimmt das Ende von Galway Girl zufrieden und meine Lust irgendwann mal nach Irland zu reisen ist beim Lesen der Reihe definitiv noch gewachsen. 😉

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