[gelesen] Die Totenbändiger 8. Das Herrenhaus von Nadine Erdmann

©Greenlight Press
Das Herrenhaus

Die Totenbändiger 8
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Autorin: Nadine Erdmann
erschienen Juni 2020
227 Seiten
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Nadine Erdmann
Greenlight Press
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grandioses Staffelfinale

Achtung: achter Band und Staffelfinale! Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger enthalten. Ich bemühe mich aber inhaltlich keine der Überraschungen zu verraten. Für alle die trotzdem neugierig sind, gibt es erst eine kleine Zusammenfassung meiner Meinung zur Reihe, bevor es dann etwas detaillierter wird.

Wer die Reihe bisher nicht kennt und trotzdem über meine Rezension gestolpert ist, dem möchte ich sagen: Ich konnte gar nicht wieder aufhören zu lesen. Ab Band zwei hatte mich Autorin Nadine Erdmann in den Bann der Totenbändiger gezogen und es wurde immer komplexer, düsterer, aber auch schöner, gefühlvoll, spannend, erschreckend und einfach sehr abwechslungsreich. Nicht nur die Geister sorgen immer wieder für Herausforderungen und Probleme, sondern auch andere Figuren, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgen, von denen man auch längst nicht alle durchschauen kann. Nun fiebere ich auf den Beginn der zweiten Staffel hin und freue mich auf alles, was da noch kommt, was man noch zu den Figuren erfährt, zu dem düsteren Ritual, zu den politischen Entwicklungen und auch zu der Totenbändiger-Stadt, die aufgebaut wird.

So viel für alle, die trotzdem wissen wollten, wie ich die Reihe so empfunden habe und was sie erwarten wird. Nun möchte ich noch ein wenig mehr auf den achten Band eingehen.
Vorwissen ist an dieser Stelle natürlich unerlässlich, ich glaube das wird jedem einleuchten. Zwar gibt es nach wie vor das kleine „Was bisher geschah“, was ich auch sehr gut und hilfreich finde, aber es kann einfach nicht ersetzten, was man selbst beim Lesen empfindet und gibt auch nur minimale Einblicke in die Entwicklungen der Figuren selbst. Zum Erinnern und auffrischen, was so grob passiert ist, ist es super, für alles andere muss man einfach die Bücher selbst lesen. Und ich finde, das lohnt sich auch auf jeden Fall. Ich bin nur so durch die Reihe gerauscht und wollte gar nicht wieder aufhören zu lesen.

Das Finale der ersten Staffel hat es noch mal in sich. Es ist ja bis hier hin schon viel passiert. Man hat gute Einblicke bekommen in die düsteren Machenschaften einiger Leute, auch wenn die Absichten bislang nicht alle klar sind. Hier gibt es nun weitere Informationen, gespannt sein darf man allerdings auch weiterhin, denn komplett aufgeklärt wird es nach wie vor nicht. Für mich steigert es jedoch nur die Spannung so Stück für Stück zu erfahren, was es damit auf sich hat und was da so passiert, wer mit drin hängt und was sie evtl. noch planen.
Und auch für Familie Hunt gibt es keine Pause. Sie werden auf unterschiedliche Weise herausgefordert und müssen sich Gefahren aussetzen, deren Intensität sie vorher kaum einschätzen können. Es war spannend und gleichzeitig dramatisch. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und gebangt und war gleichzeitig wieder fasziniert von der Stärke, die in dieser Familie ruht, vom Zusammenhalt, ihrem unermüdlichen Willen und ihrer Selbstlosigkeit. Man hat inzwischen ja so einige gefährliche Momente mit ihnen durchlebt, die Ereignisse in Band acht fordern sie mindestens genauso stark, wie die anderen sehr brenzlichen Situationen, vielleicht sogar noch etwas mehr. Aber nicht nur die körperlichen Fähigkeiten der Figuren werden erneut auf die Probe gestellt, auch ihre mentale Stärke ist gefragt. Besonders für Cam gibt es einige Erkenntnisse, die nicht leicht zu verarbeiten sind. Obwohl ich unbedingt wissen möchte, was da noch alles passiert ist und geschehen wird und wie das zusammenhängt, fühlt man doch auch mit dem Protagonisten und möchte ihn das eine oder andere Mal einfach in den Arm nehmen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm, flüssig und mitnehmend. Die Autorin schafft es mich sowohl in den gefühlvollen, als auch in den hektischen, temporeichen Momenten zu erreichen und zu packen. Die Reihe wird immer komplexer und facettenreicher. Durch die Perspektivwechsel erhält man weiterhin Einblicke in die parallel laufenden Handlungsstränge. Dabei sind die Gefühle, die die Passagen auslösen, sehr unterschiedlich. Es gibt so Charaktere, die möchte man gern zum Teufel schicken, anschreien oder ihnen irgendwas anderes antun. Sie sind einfach so skrupellos und selbstgefällig, machtgierig und ahhhh 😀 Ihr versteht schon. In anderen Augenblicken hat mich die Handlung aber auch emotional mitgenommen, da diese Situationen mitten ins Herz gehen und die Gefühle der Protagonisten auch mehr in den Vordergrund gestellt werden. Andere Szenen sind einfach spannend, turbulent oder machen neugierig. Zahlreiche Puzzleteile sind schon an ihren Platz gefallen, einige Lücken haben sich geschlossen und doch bleibt noch so vieles offen, dass ich es kaum erwarten kann, bis es mit der zweiten Staffel weitergehen wird.

Fazit

Ein toller Abschluss einer genialen, vielseitigen, düsteren, aber gleichzeitig auch wunderschönen Reihe, die so viel mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Durch die Begegnungen mit den Geistern und Wiedergängern ist es öfter turbulent und gefährlich, diese Szenen sind teilweise sehr düster, bedrückend und schaurig, zeigen aber auch auf faszinierende Weise, was die Totenbändiger können und wie sie ihre Kräfte einsetzen. Die Entwicklungen der Charaktere sind toll zu verfolgen, jeder hat seinen Platz, seine Stärken und Schwächen, die schön in die Handlung mit eingebunden sind. Nach und nach wächst die Bindung, die man zu den Figuren aufbaut und inzwischen habe ich viele von ihnen ins Herz geschlossen – die Gegenspieler natürlich außen vor gelassen. 😉 Hoffentlich dauert es nicht mehr soo lange, bis es mit Band neun weiter geht.

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