© Ravensburger | Kiss me once Kiss the Bodyguard 1 . Stella Tack erschienen Mai 2019 512 Seiten . hier geht’s zum Verlag → Ravensburger . |
schöne Liebesgeschichte, erhoffter wow-Effekt bleibt aber aus
Ivy möchte an der UFC studieren. Dies darf sie allerdings nur in Begleitung eines persönlichen Bodyguards, der sie unauffällig auf Schritt und tritt verfolgt. Allerdings rechnet sie nicht damit, dass ihr Begleitschutz ausgerechnet der attraktive Ryan ist, den sie am ersten Tag kennengelernt hat.
Nachdem mich →Night of Crowns 1 zu Jahresbeginn begeistert hat, war ich auch neugierig auf Kiss me Once, welches so viele positive Bewertungen erhalten hat. Mir hat das Buch gefallen, aber umgehauen hat es mich nicht. Mir fehlten die Überraschungen und großen Emotionen oder einfach irgendwas Neues, Unerwartetes in der Story.
Ryan und Ivy schildern abwechselnd das Geschehen aus der Ich-Perspektive und geben dabei einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Ihre jeweilige Zerrissenheit und Unentschlossenheit wird spürbar, ebenso wie ihre wachsenden Emotionen.
Ivy ist die Tochter eines steinreichen Unternehmers. Sie ist im goldenen Käfig aufgewachsen und wünscht sich, an der Uni frei zu sein, eigene Entscheidungen zu treffen und zu sich selbst zu finden. Was genau sie eigentlich möchte, weiß Ivy nicht so genau – bisher hatte sie wenig Möglichkeiten, da ihre Eltern ihr nahezu jede Entscheidung abgenommen haben, sei es die Wahl ihrer Kleidung oder was sie essen darf.
Doch die Angst, dass jemand herausfindet, wer sie ist und versucht, sie oder ihren Vater zu erpressen, sitzt ihr stetig im Nacken. Obwohl sie es hasst, auf Schritt und Tritt von einem Bodyguard verfolgt zu werden, fühlt sie sich in einigen Situationen, in denen sie allein unterwegs ist, doch unsicher. Trotzdem bringt sie sich naiv und unbedacht mehrfach in Schwierigkeiten.
Ryan will seinen Auftrag unbedingt gut machen, um seine Job-Entscheidung vor seinem Vater zu rechtfertigen. Ivy mit ihrer eigensinnigen Art macht es ihm nicht gerade leicht. Immer wieder geraten die zwei aneinander. Ivy zu nahe zu kommen, könnte Ryan allerdings seinen Job kosten, was ihn in einen großen Konflikt bringt. Obwohl seine Gedanken ein Stück weit nachvollziehbar sind und vor allem seine Beweggründe sich zum Ende hin besser erklären, ist seine Unentschlossenheit doch auch ein wenig anstrengend und provoziert mehrfach unnötiges Drama.
Der Beginn der Story ist super. Durch verschiedene Umstände wissen Ivy und Ryan, als sie sich kennenlernen nicht, wen sie vor sich haben. Als ihre Identitäten herauskommen, ist das Chaos bereits perfekt. Von nun an müssen sie irgendwie miteinander auskommen, was ihnen mal besser und mal schlechter gelingt. Einerseits fühlen sie sich zueinander hingezogen, was sie aber nicht dürfen, andererseits fühlt Ivy sich von Ryan eingeengt, wenn er sie ihrer Sicherheit halber von Partys fernhalten will. Die verschiedenen Gefühle kochen immer weiter hoch, bis sie in dramatischen Ereignissen münden.
Nicht zuletzt dank des anschaulichen Schreibstils liest sich das Buch sehr zügig. Das Tempo der Geschichte ist gut, obwohl insgesamt nicht allzu viel passiert. Es gibt ein paar kleinere Wendungen, die für etwas Spannung sorgen. Und einige wirklich witzige Szenen.
Große Überraschungen bleiben allerdings aus. Stattdessen gibt es das übliche Hin und Her hochkochender Gefühle, trotzige Reaktionen und verletzten Stolz. Das Ende ist nett, aber vorhersehbar – so wie viele andere Passagen der Geschichte.
Hinzu kommt, dass der Klappentext etwas falsche Erwartungen bezüglich der verborgenen Identitäten weckt.
Fazit
Nette Liebesgeschichte, aber der wow-Effekt bleibt aus. Abgesehen von kleineren Wendungen ist die Handlung vorhersehbar und erinnert an andere Geschichten dieser Art. Dennoch habe ich das Buch gern gelesen. Der Schreibstil ist toll und ich mochte sowohl Ryan als auch Ivy, auch wenn beide auf ihre Art manchmal etwas anstrengend sind.