[gelesen] Tell me no lies von A.V. Geiger

© LYX
Tell me no lies
#2
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Autorin: A.V. Geiger
erschienen November 2019
333 Seiten
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LYX

fast so gut wie Band 1

Achtung – 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Band vorhanden – Achtung

Follow me back war mein Jahreshighlight 2019. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen – vor allem nach dem fiesen Ende des ersten Teils, das mich ziemlich ratlos zurückgelassen hat.

Bitte lest nicht weiter, wenn ihr Band 2 schon lesebereit liegen habt und komplett offen und neugierig an das Buch herangehen wollt. Zwar versuche ich, Spoiler in der Rezension zu vermeiden, aber nach dem superfiesen Cliffhanger ist zwangsläufig jeder Satz ein Spoiler. Schließlich stellt sich hier eine Frage auf Leben und Tod.

Vorwissen ist zum Verständnis des Buches zwingend notwendig. Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Bandes ein. Es wird auf viele Geschehnisse bezug genommen, wobei nur auf die wichtigsten Details ganz kurz zurückgeblickt wird.

Grundsätzlich ist Tell me no lies ähnlich aufgebaut wie auch schon Follow me back. Erneut gibt es Ermittlungsprotokolle und wieder stellt sich die Frage: was genau ist vorgefallen, worüber reden die in ihrer Vernehmung überhaupt?! Häppchenweise klärt die Geschichte über die Vorgänge auf, bevor neue Vernehmungsprotokolle neue Fragen aufwerfen.
Dadurch empfand ich auch diesen Band als unheimlich spannend – dabei war ich selbst überrascht davon, dass das selbe Prinzip nochmal genauso gut funktioniert.
Es fiel mir schwer, Lesepausen einzulegen, weil mich die Geschichte total gefesselt hat. Ich wollte wissen, was passiert ist und wie es mit den Figuren weitergeht. Mehrfach konnte mich das Buch dabei mit neuen Verstrickungen und unerwarteten Hintergründen überraschen. Nach und nach fügen sich lauter kleine Puzzelteile zusammen, ohne dabei völlig konstruiert zu wirken (nur ein bisschen vielleicht 😉 ).

Tessa und Eric mag ich total gern. Beide sind etwas verrückt und wissen dies auch. Tessa hat ihre bereits bekannte Angststörung. Mediale Aufmerksamkeit ist für sie der absolute Horror. Da passt es natürlich überhaupt nicht, dass sie ausgerechnet zu Eric Kontakt hat, der kaum einen Schritt ohne Paparazzis im Nacken wagen kann. Und auch Popstar Eric ist durch das Showbiz und die Sorge vor übergriffigen Fans stark geprägt und psychisch angespannt. Immer wieder nett sind hierbei Tessas Ausflüge ins therapeutische Begriffswirrwarr. Sie wirft gern mit psychologischen Fachbegriffen um sich, erklärt diese aber in einfachen Worten und mit nachvollziehbaren Beispielen.

So gefühlsgeladene die Geschichte an vielen Stellen auch ist – weil beide durch ihre Ängste stark belastet sind und immer neue Vorfälle die Gefühle hochkochen lassen, fehlten mir die Emotionen an anderer Stelle ein klein wenig. Die intensive Verbindung, die sich zwischen Tessa und Eric im ersten Band aufbaut, kommt in diesem Teil etwas zu kurz, da es vergleichsweise wenig gemeinsame Szenen gibt.

Das Ende lässt zwar wenig Frage offen, ich hätte aber dennoch nichts gegen einen weiteren Band aus diesem Twitterversum.

Fazit

Irgendwie nochmal genau wie Teil 1 und doch wieder gar nicht. Erneut konnte mich die Erzählweise mit den eingeschobenen Polizeiprotokollen, die mehr Frage naufwerfen als Antworten zu geben, total fesseln. Die gefühlsgeladene, teilweise sehr dramatische Handlung konnte mich mehrfach überraschen, sodass es mir schwer fiel, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Band 1 war dennoch ein klein bisschen spannender und durch die emotionale Annährung zwischen Tessa und Eric noch ein wenig schöner.

Kleine Anekdote am Rande: Ich habe Tell me no lies vergeblich im Buchladen gesucht. Nach einem Blick in den PC fragte mich die Verkäuferin, ob es sich um einen Erotikroman handeln würde. Äääh nein, eher nicht… Nun, in diesem Regal wurden wir fündig. Nicht gefunden habe ich allerdings die Erotik im Buch. Ich würde es noch nicht mal als Liebesgeschichte bezeichnen wollen.

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