[gelesen] Stranded 1. Im Bann des Sees von Kate Dylan

Rezensionsexemplar

© FJB
Im Bann des Sees
Stranded 1

Autorin: Kate Dylan
erschienen September 2019
384 Seiten
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Fischer-Verlag

tolles Setting, teilweise nervige Protagonistin

Mellie ist eine Wandlerin. Am Tag ist sie in der Lage, als Mensch an Land zu gehen, ansonsten lebt sie – einer Meerjungfrau gleich – in einer großen Unterwasserstadt. Ihr Job ist es, die Schutzanker um den See herum zu kontrollieren, welche das Gewässer vor dem Entdecken durch die Menschen schützen. Dabei ist es die wichtigste Regel, vor Sonnenuntergang zurück zu sein, weil sie an Land nicht überleben kann. Doch genau das misslingt Mellie: Sie strandet. Ausgerechnet ein Mensch – den sie doch eigentlich als gefährlichen Feind ansieht – gewährt ihr Unterschlupf. Dennoch kämpft Mellie um ihr Leben.

Die Welt, die Kate Dylan entwirft, hat mir gut gefallen. Eine Unterwasserstadt in einem versteckten See. Dort leben Wandler und Natürliche – diejenigen, die sich nicht verwandeln können. Beide Meeresbewohner verfügen über eine gewisse Menge an Magie. Die Wandler gehen jeden Tag an Land und verrichten dort verschiedene Aufgaben zum Schutz und der Versorgung ihres Volkes. Es gibt strenge Regeln, denn alle fürchten sich vor einem erneuten Krieg.

Ich habe ein wenig gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Am Anfang fehlte mir ein wenig an Tempo. Mellies Alltag ist zunächst nicht allzu aufregend. Dies ändert sich allerdings schnell und dann konnte mich die Geschichte auch fesseln. Zu stranden ist das Schlimmste, was Mellie passieren kann. Denkt sie zumindest… Zwar hat sie Unterricht zum Leben der Menschen bekommen, dennoch kennt sie viele Dinge nicht, mit denen sie bei Caleb, welcher sie aufnimmt, konfrontiert wird, was manch lustige Szene nach sich zieht.

Die 17-jährige Mellie ist stark geprägt durch das, was ihr über die Menschen beigebracht wurde. Es fällt ihr daher schwer, Vertrauen zu fassen und Vorurteile abzulegen. Sie ist verschlossen und vorsichtig. Zudem darf Caleb nichts über ihr wahres Wesen erfahren. Trotz ihrer Furcht sucht sie aber entschlossen nach einem Weg aus ihrer Lage.

Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr unerwartete Wendungen und Verstrickungen gibt es, sodass sich immer ein komplexeres Gesellschaftssystem entwickelt, welches ich so nicht erwartet hatte.
Allerdings konnte ich das Verhalten der Figuren nicht immer nachvollziehen. Melli bockt lieber regelmäßig, als die offensichtlichen Fragen zu stellen. Und auch Calebs Verhalten passt nicht immer zu seinem sonstigen Auftreten, obwohl er mir grundsätzlich von allen Charakteren am sympathischsten war.
Die Liebesgeschichte – wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann –, die in die Handlung eingewoben ist, hätte ich in dieser Form nicht gebraucht. Sie bleibt mir zu sehr an der Oberfläche, dafür dass sie aber gleichzeitig in Mellies Gedanken für viel Aufruhr sorgt.

Nach einem dramatischen Schlussteil bleibt das Ende sehr offen.

Fazit

Interessantes Unterwassersetting, welches letztlich mit vielen unerwarteten Verstrickungen überraschen kann. Innerhalb der Handlung gibt es einige Wendungen, sodass ich die Geschichte nach einem etwas langatmigen Beginn durchaus spannend fand. Allerdings reagiert gerade Mellie oft unnötig zickig, statt sich auf die wichtigen Fragen zu konzentrieren, was teilweise etwas anstrengend war…

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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