[gelesen] The Light In Us von Emma Scott

Rezensionsexemplar

© LYX
The Light In Us
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Autorin: Emma Scott
erschienen August 2019
413 Seiten
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LYX

bewegend, berührend, toll geschrieben

Für Charlotte Conroy und Noah Lake verlief in der letzten Zeit leider nicht alles nach Plan. Charlotte hatte eine Karriere als Geigerin in Aussicht, bis sich in ihrem Leben plötzlich alles veränderte und einen Teil ihrer Musik mit sich nahm. Noah war begeisterter Extremsportler, Journalist und Fotograf, bis zu dem Tag, als er die Gefahr unterschätzt und ein schwerer Unfall seine Lebensfreude und sein Augenlicht mit sich nahm.
Aus Charlottes finanzieller Not heraus kreuzen sich die Wege der beiden und obwohl Noah mehr als unfreundlich und abweisend ist, hat Charlotte nicht vor, ihren neuen Job sofort wieder an den Nagel zu hängen.

Nachdem „All In – Tausend Augenblicke“ mich sooo sehr berührt und zum Weinen gebracht hatte, war ich nun natürlich auch neugierig auf das neue Buch von Emma Scott. Ziemlich hohe Maßstäbe, die die Geschichte da hätte erfüllen müssen und leider nicht ganz erreichen konnte. Das macht das Buch jedoch nicht schlecht, es hat mich nur einfach nicht so extrem mit in den Strudel an Emotionen gezogen.

Der Schreibstil von Emma Scott ist wieder sehr angenehm, flüssig und emotionsgeladen. Es gibt einige witzige Passagen, die die oft trübe Grundstimmung etwas aufheitern, aber auch Momente, in denen man fast mit den Protagonisten weinen möchte. Die Fülle und Unterschiedlichkeit der Gefühle ist auch in dieser Geschichte wieder enorm. Die Charaktere leiden, hoffen, wachsen über sich hinaus, bauen sich gegenseitig auf, sorgen sich, fassen neuen Mut und haben so viel Herzblut zu geben.

Noah und Charlotte haben ganz unterschiedliche Schicksalsschläge hinter sich, die sie beide sehr prägen und beeinflussen. Bei Noah sind die Auswirkungen noch offensichtlicher, da seine Einschränkungen nach dem Unfall auch körperlicher Natur sind. Durch die beiden Ich-Perspektiven kann man sich gut in die Protagonisten hinein versetzen und es ist nachvollziehbar, wie schwer Noah unter dem Verlust zu leiden hat. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schlimm es für mich wäre, mein Augenlicht zu verlieren. Seine Verbitterung, Frustration und Wut werden immer wieder sehr greifbar und auch seine emotionalen Ausbrüche kann man ihm kaum übel nehmen. Umso bewegender und erstaunlicher ist seine Entwicklung, die er im Verlauf der Geschichte durchlebt. Ein sehr harter Kampf, der ihn immer wieder an seine mentalen Grenzen bringt.
Auch für Charlotte geht der Alltag nach ihrem Verlust nicht einfach weiter. Sie bemüht sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, unabhängig davon, ob sie nun die Dinge tut, die ihr wirklich Spaß machen. Als sie den Job bei Noah bekommt, bringt dieser neue Aufgaben und Ziele mit sich, befreit sie aus dem bisherigen Trott und gibt ihr auch wieder mehr Raum, wieder über ihre Träume nachzudenken. Man begleitet Charlotte sehr intensiv während der Geschichte und bekommt damit reichlich Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Sie ist eine tolle, herzensgute Protagonistin, die nicht so schnell aufgibt – zumindest nicht wenn es um Noah geht. Die Mischung aus Zerbrechlichkeit und innerer Stärke hat mich besonders begeistert. Charlotte ist genau der richtige Gegenpart für den mürrischen Noah.

Die Wege der Protagonisten im Buch sind sehr steinig, entbehrungsreich, aufwühlend und bewegend. Immer wieder müssen sie erkennen, dass nichts mehr ist, wie es einmal war, dass das aber nicht das Ende bedeutet, sondern eine Wendung und man nun das Leben mit anderen Dingen, neuen Zielen und Hoffnungen füllen kann. Alles in allem aber auf jeden Fall leichter gesagt, als getan. Charlotte und Noah zu begleiten war richtig schön und immer wieder sind die Emotionen von den Buchseiten auf mich übergeschwappt, auch wenn dieses Mal keine Tränen bei mir geflossen sind.

Fazit

Eine sehr intensive, bewegende, emotionsgeladene Geschichte mit sympathischen Charakteren, die schwer an ihren Schicksalen zu knabbern haben. Besonders die Entwicklungen der Figuren haben mich begeistert und waren durch die Ich-Perspektiven detailliert und nachvollziehbar dargestellt.
Auch wenn es mich nicht ganz so geflashed hat, wie All In, war dieses Buch einfach super schön und absolut lesenswert!

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] The Light In Us von Emma Scott“

  1. Huhu Dana,

    mir begegnet das Buch „All In“ gerade an jeder Ecke und es wurde mir soooo oft empfohlen. Umso neugieriger war ich auf deine Rezension eines anderen Werks der Autorin. Zwar ist es Schade, dass es dich nicht im gleichen Maße überzeugen konnte, aber es scheint dich trotzdem abgeholt zu haben. Die Geschichte klingt unfassbar emotional und ich fände es interessant über einen Charakter zu lesen, der sein Augenlicht verloren hat. Ich denke, das Buch muss auf meine Wunschliste! =)

    Vielen Dank für diesen schönen Einblick! ♥

    Ganz liebe Grüße
    Leni

    1. Hallo Leni,
      „All In“ war wirklich toll, sooo schön und bewegend 😀 Ich kann verstehen, dass es dir empfohlen wird 😉
      „The Light in us“ war ebenfalls ein tolles, bewegendes Buch. Es ist vielleicht auch nicht ganz fair, die beiden Werke miteinander zu vergleichen, denn wenn man die Erwartungen so extrem hoch ansetzt, aknn ein Buch ja fast nur verlieren. Trotz allem war es wirklich super shcön zu lesen, die Entwicklungen der Charaktere interessant, nachvollziehbar und glaubhaft.
      Ich bin gespannt, wie dir die Werke von Emma Scott gefallen werden, falls du mal zu einem greifst 🙂
      Lg Dana

  2. Hallo liebe Dana,
    ich glaube es ist absolut schrecklich, wenn man von einem Tag auf den anderen auf eines seiner Sinnesorgane verzichten muss. Gerade das Augenlicht zu verlieren stelle ich mir schrecklich vor. Noah hatte dann ja auch noch das Hobby Fotografieren. Der Verlust des Hobbies war für ihn bestimmt auch sehr hart. Ich kann verstehen, dass er nach dem Unfall nur noch verbittert wirkt. Schön finde ich es, dass Charlotte da den perfekten Gegenpart darstellt. Ich kann mir vorstellen, dass sich beide hervorragend ergänzen und dass sie sich emotional auch weiterhelfen werden. Das hört sich nach einer sehr schönen Geschichte an <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. HAllo Tanja,
      ich stelle es mir auch richtig schlimm vor, wenn man plötzlich taub, stumm oder blind wäre. BEsonders wenn man weiß, auf was man dann alles verzichten muss, ist es bestimmt noch mal schwerer, als wenn man mit dem fehlenden Sinn aufwächst und sich von Beginn an daran anpasst.
      Daher konnte ich Noahs Verbitterung bis zu einem gewissen Punkt auf jeden FAll auch verstehen und nachvollziehen, auch wenn er manchmal echt ungerecht seinem Umgeld gegenüber war. Aber vermutlich wäre ich das zunächst auch… bis man dann vielleicht anfängt zu verarbeiten und sich anzupassen…
      Lg Dana

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