[gelesen] ON:OFF von Ann-Kristin Gelder

Rezensionsexemplar

© Thienemann
ON:OFF

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Autorin: Ann-Kristin Gelder
erschienen Juli 2019
432 Seiten
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Thienemann-Esslinger

immer wieder überraschend

Die 17-jährige Nora arbeitet für Neurogaming-Systems. Diese arbeiten daran, Bewusstseinssynchronisationen möglich zu machen, damit Menschen im Verstand anderer beispielsweise Extremsportsituationen miterleben und mitfühlen können. Abiturient Alexander ist Noras neuer Auftrag. Nora muss sein Vertauen gewinnen, um die Synchronisation auszulösen, doch Alexanders Gegenwart bringt den Teenager gehörig durcheinander. Als Nora dann erkennt, dass ihre Firma bereit ist, über Leichen zu gehen, ist es zu spät, umzukehren…

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, da die Perspektiven zunächst verwirrend waren. Erst etwas später wird das ganze System erklärt, wie Nora in den Verstand einer anderen Person eintauchen kann.
Aufeinander abgestimmte, unter die Haut transplantierte Chips erlauben es Nora, in den Kopf ihrer Zielperson einzudringen, wenn es ihr gelingt, deren Vertrauen zu gewinnen, um die Chips im Schlaf zu synchronisieren. Dabei ahnt die Zielperson nichts von der Verlinkung und dem fremden Geist in ihrem Kopf. Die Taten dieser Person kann Nora nicht beeinflussen, sie nimmt die Welt nur durch fremde Augen wahr und fühlt, was die Zielperson fühlt.

Nora kennt ihre Aufgaben und hat Strategien gelernt, wie sie ihrem Auftrag näher kommen kann. Sie geht zielstrebig und clever vor. Dass Alex nie reagiert, wie sie erwartet, wirft sie aus der Bahn. Dass sie dann auch noch beginnt, ihn zu mögen, bringt den Teenager komplett durcheinander.
Die Schule plus NGS fordern Noras volle Aufmerksamkeit. Zeit ein normaler Teenager zu sein, hat sie kaum noch. Dementsprechend hat sie viele Erfahrungen bisher nur durch die Augen ihrer Testpersonen gemacht. Mal greift sie in ihrem Verhalten auf dieses fremde Wissen zurück, aber oft verhält sie sich auch sehr naiv.

Obwohl die Geschichte von Beginn an interessant ist, dauert es, bis das Tempo zunimmt. Der Fokus liegt zunächst auf Noras verwirrten Gefühlen und der langsamen Annährung zu Alex. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr nehmen Spannung und Dramatik zu. Zahlreiche Wendungen und unerwartete Hintergründe machen es schwer, das Geschehen vorauszusehen.
Dabei werden einige Probleme am Schluss leider etwas zu einfach gelöst.
Letztlich bleiben ein paar Fragen offen – und auch der ganze Weltenentwurf außerhalb der Firma wird leider komplett ausgespart.

Fazit

Liebesgeschichte, Dystopie, Thriller – On:Off bietet Nervenkitzel, Dramatik und Gefühl. Die betriebene Forschung ist faszinierend und gruselig zugleich. Langatmig wird die Geschichte zu keinem Zeitpunkt, allerdings lösen sich einige Probleme am Ende etwas zu einfach, während noch letzte Fragen offen bleiben.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

7 Gedanken zu „[gelesen] ON:OFF von Ann-Kristin Gelder“

  1. Hey Anja 🙂

    Danke für deine Rezension 🙂 ich hab sie mir im Detail nicht durchgelesen, aber durchaus das Fazit.
    Ich war lange ein bisschen unschlüssig, ob ich das Buch lesen möchte. Es klingt zwar vom KT her ganz interessant, aber ein bisschen skeptisch war ich trotzdem. Aber du hast mich durchaus neugierig gemacht und deswegen setze ich das Buch jetzt mal auf meine Leseliste 🙂

    Liebe Grüße
    Andrea

    1. Hallo Andrea,
      bei mir war es auch der Klapentext, der mich förmlich angesprungen hat.
      Ich bin gespannt, wie es dir dann gefallen wird.
      LG anja

  2. Hallo Anja,

    die Idee klingt irgendwie sehr unheimlich. 😀 Allerdings weiß ich nicht so ganz, ob dieses Buch mein Fall wäre, gerade deine Kritikpunkte machen mich auch sketisch. ^^

    Liebe Grüße
    Dana

  3. Hallo liebe Anja,
    Geschichten mit Zukunftsszenarien interessieren mich grundsätzlich sehr. Auch dein vorgestelltes Buch klingt total interessant. Ich finde es schade, dass die Geschichte dann aber doch so ein paar unrunde Stellen hat. Wird es denn noch eine Fortsetzung geben? Dann wäre es ja okay, wenn noch nicht alle Fragen geklärt sind .

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      ich wüsste nicht, dass eine Fortsetzung geplant ist und finde auch nicht, dass die Haupthandlung genug offen lässt, für eine weitere Geschichte. Drum herum bleibt einfach vieles etwas blass…
      LG anja

  4. Liebe Anja,

    vielen Dank für deine Buchvorstellung. Das Buch hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, aber sie klingt schon sehr spannend. Schade, dass am Ende noch so einige Fragen offenbleiben und es ist immer irgendwie blöd, wenn die Welt etwas in den Hintergrund rückt.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      der Klappentext ds Buches hatte mich ja koplett angesprochen. Dass die Welt so blass bleibt, ist echt schade. Allerdings bleibt für mich auch nicht genug offen, um die Geschichte fortzusetzen.
      LG anja

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