[gelesen] All In – Zwei Versprechen von Emma Scott

Rezensionsexemplar

© LYX
All In – Zwei Versprechen
All In 2
.
Autorin: Emma Scott
erschienen Januar 2019
404 Seiten
.
hier geht’s zum Verlag
LYX

große Emotionen – Teil 2

Achtung: 2. Band. Auf keinen Fall weiterlesen, wenn ihr Teil 1 noch nicht kennt.

All In – Tausend Augenblicke hatte mich tief berührt. Es hatte mich zum Weinen gebracht, seitenlang. Dennoch war ich am Ende ein klein wenig unglücklich. Denn der Schluss war eigentlich perfekt, so wie er war. War eine Fortsetzung denn wirklich notwendig? Würde sie nicht die unglaubliche Geschichte nachträglich zerstören…?
Und dennoch war ich neugierig, ob der Autorin noch so eine großartige Geschichte gelingt.

Meine Antwort: fast.

Worum es in „All In – Zwei Versprechen“ geht, war nach dem Ende von Teil 1 klar, auch ohne den Klappentext gelesen zu haben.
Das Buch setzt in Jonahs letzten Stunden im Krankenhaus ein (mit einem der beiden Versprechen, das zwar vorhersehbar, aber bisher nicht ausgesprochen war) und konnte mich dadurch direkt nochmal in die emotionale Stimmung zurückversetzen.

Jonahs Eltern, seine Freunde, sein Bruder Theo und seine Freundin Kacey trauern. Jeder auf seine Art. Sie erinnern sich an Jonah und die gemeinsame Zeit. Sie vermissen ihn. Jeder sucht seinen Weg, damit umzugehen – sie stürzen sich in Arbeit, vertiefen sich in Ziele, bei denen Jonah sie unterstützt hatte oder sie flüchten vor den Erinnerungen…
Die Handlung umfasst insgesamt etwa ein Jahr. Ein Jahr, in dem vor allem Kacey und Theo auf unterschiedlichste Arten trauern und ihren Weg zurück ins Leben suchen.

Die Geschichte ist für mich nicht ganz so bewegend wie der erste Band. Und sie ist auf andere Weise emotional. Besonders Kaceys Weg ist lang und schmerzhaft. Dank der zwei wechselnden Ich-Perspektiven von Theo und Kacey ist es leicht, ihre Gefühle intensiv mitzuerleben.
Insgesamt ist die Geschichte wirklich stimmig. Es wird nichts überstützt. Das Loch, das Jonah hinterlassen hat, ist dauerhaft spürbar. All die Probleme, Zweifel und Ängste, die Jonahs eingeforderte Versprechen mit sich bringen, stellen sich den Figuren als Stolpersteine in den Weg, werfen sie zurück und lassen sie zweifeln.

Im Gegensatz zum ersten Band, bei dem ich bis zuletzt mitgelitten und mitgebangt habe, ist die Geschichte diesmal etwas vorhersehbarer. Dennoch gibt es noch genug kleine Wendungen und persönliche Dramen. Über die Hälfte des Buches habe ich an einem Abend gelesen. Der Schreibstil ist toll, die Figuren sind toll. Ich wollte wissen, wie es nun wirklich ausgeht.
Letztlich finde ich immer noch, dass es diesen zweiten Band nicht unbedingt gebraucht hätte, es hat mir den ersten Band aber auch nicht kaputt gemacht. Die Geschichte ist rund, schmälert die bisherigen Ereignisse nicht ab und zeigt den steinigen Weg, die Trauer zu überwinden und das Leben neu anzugehen – mit all den Schwierigkeiten, die sich dabei auftun.

Fazit

Auch wenn meine Augen diesmal nahezu trocken geblieben sind, habe ich die Geschichte verschlungen. Die unglaublich sympathischen Figuren durchleben tiefe Emotionen, während sie einen Weg suchen, mit ihrer Trauer umzugehen und ihr Leben weiterzuleben. Innere Kämpfe und äußere Widerständ sorgen für bewegende Momente.
Der erste Band hat mir zwar besser gefallen, aber beide Bücher zusammen erzählen eine unglaublich berührende Geschichte mit Figuren, die sich im Verlauf extrem entwickeln. Absolute Leseempfehlung.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

   

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.