Rezensionsexemplar
 © Impress | Daughter of Darkness and Light Schattenprophezeiung . Autorin: Karin Kratt erschienen November 2018 384 Seiten, eBook . |
konnte mich nicht so packen wie die Seday Academy, dennoch schöne Geschichte
**Verliere dich im Labyrinth der Schatten**
Jenna Sanders führt ein Leben, von dem andere nur träumen können. Sie ist in einem noblen Stadtpalais zuhause, besucht eine exklusive Privatschule und hat eine wundervolle Familie. Doch als ihre Eltern ermordet werden, stellt sich alles, was sie bisher zu wissen glaubte, als Lüge heraus. Denn die Sanders waren nie ihre wahre Familie. Jenna begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und ihr einziger Hinweis dabei ist eine magische Kupferscheibe, auf der ein Labyrinth abgebildet ist. Sie führt Jenna in eine Welt, in der die Finsternis herrscht. Aber die Schatten ihrer Vergangenheit beginnen sich erst zu lüften, als sie einem geheimnisvollen Fremden begegnet – Katesh, der ebenso anziehend wie gefährlich ist…
Klappentext © Impress
Das Szenario, das Karin Kratt erschafft, hat mir gut gefallen. Nach dem Tod ihrer vermeintlichen Eltern erfährt Jenna, dass sie nicht deren leibliches Kind war. Sie begibt sich auf Spurensuche und findet sich plötzlich in einer Welt voller Magie wieder. Dass sie neugierig ist und mehr über ihre Eltern erfahren möchte, ist nachvollziehbar. Teilweise geht sie dabei recht naiv vor und bringt sich dadurch mehrfach in Schwierigkeiten.
Die 16-jährige ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und lässt die Leser dadurch an ihren Gedanken und Gefühlen bei ihrer Suche teilhaben. Gut gefallen hat mir das sehr liebevolle, fürsorgliches Verhältnis zu ihrer Schwester sowie die unglaublich loyalen Angestellten, zu denen Jenna teilweise eine enge Bindung hat.
Der spannende Einstieg, bei dem sich Jenna in einer gefährlichen Situation befindet, konnte mich direkt packen. Allerdings erfolgt dann ein Zeitsprung zwei Monate zurück in die Vergangenheit, die nach und nach offenbart, wie es zu dem Ereignis kam, in dem sich Jenna in der ersten Szene des Buches befindet. Es dauert etwa die Hälfte des Buches, bis dieser Zeitpunkt erneut erreicht ist. Auch wenn Jennas Erlebnisse bis dahin nicht uninteressant sind, hätte das Tempo im ersten Teil des Buches für mich etwas höher sein dürfen – schließlich habe ich die ganze Zeit auf diese Szene hingefiebert, um zu erfahren, wie es danach weitergeht. Stattdessen kommt Jenna bei ihrer Suche nicht so recht voran, wodurch sich auch die Spannung nur sehr langsam entwickelt. Auch die Einblicke in die fremde Parallelwelt bleiben noch sehr gering.
Die zweite Hälfte des Buches enthält dann einige dramatische und aufregende Momente. Je mehr Jenna herausfindet, desto brenzliger scheint die Lage für sie zu werden. Auch die fremde Welt wird etwas greifbarer, wobei sie insgesamt doch recht kurz kommt.
Was ich nicht unbedingt gebraucht hätte, war die Liebesgeschichte, die sich im zweiten Teil des Buches entwickelt. Die plötzlich aufkommenden Gefühle waren für mich nur teilweise nachvollziehbar, sie entwickeln sich arg plötzlich.
Ebenfalls überhastet empfand ich das Ende. Hier gibt es eine total unerwartete Wendung, die aber irgendwie keine so richtig große Rolle spielt. Der seitenlange Konflikt wird in einer vergleichsweise kurzen Szene zügig aufgelöst, was mir alles etwas zu schnell ging.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte zwar abgeschlossen, aber es bleiben schon noch ein paar Fragen offen. Daher hoffe ich auf einen zweiten Band, in dem ich vor allem gern mehr über die Parallelwelt und ihre Bewohner erfahren würde.
Fazit
Die Idee der verborgenen Parallelwelt mit ihren gefährlichen Eigenarten hat mir gut gefallen.
Jennas Suche nach der Wahrheit verläuft anfangs recht gemächlich, wodurch sich die Spannung nur sehr langsam aufbaut. Aufgrund des lockeren, bildhaften Erzählstils lässt sich die Geschichte aber dennoch zügig lesen, Langeweile kommt nicht auf. Im zweiten Teil wird die Handlung dann ereignisreicher und dramatischer, allerdings wird der Konflikt überhastet aufgelöst und die Liebesgeschichte wäre für mich gar nicht nötig gewesen. Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
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