[gelesen] Elemente des Chaos von Ann-Kahtrin Karschnick

Rezensionsexemplar

©Dark Diamonds
Elemente des Chaos
.
Autorin: Ann-Kathrin Karschnick
erschienen Juni 2018
390 Seiten, eBook
.
hier gehts zum Verlag
Dark Diamonds (Carlsen)
.

turbulentes Elementechaos, etwas ruckartiges Ende

Jedes Element hat in der Welt seine Aufgabe. Erde, Wasser, Luft, Feuer und Metall regeln den Kreislauf der Dinge, so auch in der Welt von Navotru. Durch ein regelmäßiges Ritual wird die Kraft der Elemente so gelenkt, dass sie den Menschen, der Natur und den Tieren nützlich ist und alles in sortierten Bahnen läuft. Doch als dieses Ritual durcheinander gerät, droht das Land in riesigem Chaos zu versinken. Navotru ist mitten drin und doch ist sie nur bedingt eine Hilfe, denn sie kann sich an nichts erinnern und es fällt ihr auch sehr schwer, den Ausführungen des geheimnisvollen, düsteren Unbekannten zu glauben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn mit jedem Tag, der verstreicht, entwickelt die Magie ihr Eigenleben.

 

Achtung: Ich finde, der Klappentext verrät schon sehr viel von der Handlung und nimmt, besonders zu Beginn, einige der möglichen Überraschungen!

 

Das Buch beginnt gleich an einer spannenden Stelle und man wird als Leser sofort in die Handlung geworfen. Navotru wurde angegriffen und hat ihr Gedächtnis verloren. Eine schlimme Situation, in der sie selbst ziemlich hilflos wirkt. Den geheimnisvolle Mann, der bei ihr ist, als sie erwacht, scheint ihr schon länger bekannt zu sein, aber auch an ihn kann sie sich nicht erinnern. Hin und hergerissen zwischen Verwirrung, Unsicherheit und der Ungewissheit, wem sie trauen und glauben darf, versucht die Protagonistin, sich in der Welt wieder zurecht zu finden.

Was danach kommt, war leider erst mal nicht ganz so überraschend, wenn man vor dem Lesen der Geschichte noch mal in den Klappentext geschaut hat. Natürlich steht nicht wortwörtlich drin, was passiert. Aber einige Szenen sind dem Leser einfach schon klar bzw. deren Ausgang, da es bereits im Klappentext verraten wird. Da ist es dann auch egal, wie viel die Figuren hoffen, rätseln und warten. Wenn man den Abschnitt passiert hat, wird die Handlung allerdings wieder unvorhersehbarer,  man kann selbst mit rätseln und sich überlegen, wem man vertrauen möchte. Es wird turbulenter, spannender und endet in einem großen Finale. Das Ende der Geschichte kam mir ein wenig plötzlich. Die wichtigsten Dinge sind zwar aufgelöst, aber in diesem Falle hätte ich mir persönlich einen kleinen Epilog gewünscht, der das Ganze noch mal etwas abrundet. So wird man im gerade so halbwegs sortierten Chaos zurück gelassen. So bleibt es einem selbst überlassen, sich zu überlegen, wie es weiter gehen könnte.

 

Der Schreibstil ist angenehm und detaillierte Beschreibungen machen es möglich, sich die Figuren, die Welt und die magischen Dinge gut vorzustellen. Besonders die magische Komponente hat mir sehr gut gefallen. Die Träger der Elemente regeln das Gefüge der Welt, deswegen ist es auch so wichtig, dass sie ihr Ritual regelmäßig vollziehen. Ansonsten kann auch schnell mal etwas durcheinander gehen und die Kräfte der Welt machen worauf sie Lust haben und nicht, was sie sollen.

Im Laufe der Geschichte lernt man auch die Figuren sehr gut kennen, ganz einschätzen kann man einige bis zum Schluss allerdings nicht. Temeral, der besonders für Navotru manchmal nicht einzuordnen ist durch sein sprunghaftes, oft verschlossenes Verhalten, war für mich allerdings nicht so schwer einzuordnen. Seine Reaktionen und Äußerungen deuten schon sehr in eine gewisse Richtung. Navotru folgt in gefährlichen Situationen ihren Instinkten, wodurch sie selbst auch wieder einiges von sich lernt, denn was sie ausmacht, was sie mag und wofür sie gekämpft hat, das kann sie jetzt höchstens aus den Erzählungen der anderen oder ihren neuen Erlebnissen entnehmen. Die gelöschten Erinnerungen belasten die Protagonistin, trotzdem ist sie stark und eine gute Unterstützung für ihre männlichen Begleiter. Ihre ungewollte Unwissenheit gibt gleichzeitig den Lesern die Chance, die altertümlich wirkende Welt, die Möglichkeiten und Gefahren nach und nach kennen zu lernen.

 

Fazit:

Insgesamt eine schön gestaltete und auch abwechslungsreiche Geschichte mit interessanten, sehr unterschiedlichen Figuren. Einige Passagen waren für mich nicht ganz so unerwartet, zum einen durch den Klappentext, zum anderen deuten sich Dinge recht früh an, auch wenn Navotru sie nicht durchschaut. Anderes war jedoch überraschend, spannend und stellenweise wurde es auch ordentlich turbulent. Die Welt, in die man nach und nach immer intensiver eintaucht, hat mir besonders durch die magische Komponente und die vielen unterschiedlichen Landschaften gut gefallen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.