[gelesen] Marthas Mission von Kerry Drewery

Marthas Mission
#2
Autorin: Kerry Drewery
erschienen Februar 2018
ISBN: 978-3-8466-0043-6
© one

spannende Fortsetzung mit ein paar Längen

Achtung: 2. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden.

Nach dem spannenden, aber sehr offenen Ende des ersten Teils war ich gespannt, wie die Geschichte um Martha und ihre Mitstreiter Eve, Max und Cicero weitergeht.

Zu Beginn gibt es nur wenig Rückblicke – das aktuelle Szenario ist aber eigentlich auch selbsterklärend. Nach und nach werden aber noch kurze Erinnerungen an die zurückliegenden Aufdeckungen und Vertuschungsaktionen eingestreut, sodass sämtliche Erinnerungslücken gefüllt werden.

Wie auch im ersten Teil wird ein Zeitraum von sieben Tagen aus der Sicht verschiedener Personen geschildert. Während Martha und Isaac ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive wiedergeben und einander dabei direkt ansprechen, werden die Geschehnisse der Personen aus ihrem Umfeld aus der personalen Sicht dargestellt.

Darüber hinaus gibt es auch wieder Ausschnitte aus den TV-Sendungen, die über die Urteile der Straftäter entscheiden. Da es diesmal nicht so viele Wiederholungen, z.B. der Telefonnummern oder des Votingablaufes gibt, empfand ich diese als angenehmer als im ersten Band. Verstörend bleibt diese Welt, in der sich vor allem die reichen das Recht erkaufen können, über Schuld und Unschuld zu entscheiden ohne dass ernsthaft nach Fakten und Beweisen geforscht wird, aber allemal.

Zwar fand ich Marthas Gedanken und Gefühle ihrer Zeit im Gefängnis ganz spannend, da sie dabei auch nur Stückweise die Wahrheit offenbarte, doch Isaacs Gedanken sind weniger reizvoll. Die zurückliegenden Vorfälle sind bereits bekannt. Einzig seine Kindheitserinnerungen vervollständigen das Gesamtbild ein wenig.

Auch Marthas Passagen empfand ich leider nicht durchweg als spannend – sie wandert oft ziellos durch die Gegend und hängt ihren zweifelnden, ängstlichen Gedanken nach. Doch auch Martha ist noch lange nicht in Sicherheit und muss sich neuen Gefahren stellen.

Mit dem Fortschreiten der Woche nimmt auch die Dramatik immer weiter zu. Dabei ist es vor allem spannend, wie viele Figuren im Hintergrund in die Geschichte verstrickt sind, wer lügt und intrigiert, um zum Ziel zu kommen, und welche Personen sich unerwartet der anderen Seite zuwenden.

Dabei gibt es auch einige unerwartete Wendungen, sodass auch die Spannung immer weiter ansteigt.

Vom Ende selbst – auch wenn dies ebenfalls überraschend ist – war ich dann aber etwas enttäuscht. Es ist irgendwie deprimierend – doch das allerletzte Kapitel bringt noch mal eine neue Richtung, die dann doch wieder neugierig macht und ein wenig Hoffnung gibt.

Fazit

Auch der zweite Band überzeugt mit viel Dramatik. Zwar dürften die Ereignisse etwas straffer erzählt sein, da es immer wieder langatmige Passagen gibt, doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr steigt auch die Spannung an. Wird es auch für Isaac reichzeitig einen Ausweg geben? Eine Vielzahl von Figuren versucht die Wahrheit zu vertuschen und macht der sympathischen Gruppe um Martha das Leben schwer.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.