[Dana] Rezension: Anna Savas- Heartbroken Kiss. Seit du gegangen bist

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 Heartsbroken Kiss. Seit du gegangen bist

Autorin: Anna Savas
erschienen April 2018
ISBN:   978-3-646-60393-4
gefühlvolle Jugendgeschichte
Einen Freund fürs Leben zu haben, ist unbezahlbar. Man
kann sich alles erzählen, manchmal reicht schon ein Blick und der Gegenüber
weiß genau was man denkt, was man fühlt, was man braucht. Keine Geheimnisse,
keine Peinlichkeiten, keine Einsamkeit – bei Henry und Emma ist es genauso. Die
beiden sind gemeinsam aufgewachsen, nur wenige Stunden trennten die beiden bei
ihrer Geburt. Sie sind ein Herz und eine Seele und bis zu dem Tag
unzertrennlich, an dem Henry für ein Auslandsjahr nach Paris geht. Danach ist
nichts mehr, wie es einmal war. Ob sie ihre Freundschaft retten können und
endlich den Grund dafür herausfinden, was sie so entzweit hat?
Der Schreibstil von Anna Savas ist sehr angenehm, flüssig
und durch die Mischung aus Lockerheit und Ernsthaftigkeit immer genau richtig
auf die Handlung abgestimmt. Von den wichtigen Personen bekommt man einen bildhaften
Eindruck, da Emma sie dem Leser gut beschreibt. Auch von den Handlungsorten, an
denen sich die Figuren häufig aufhalten, bekommt man einen Eindruck, hier wird
allerdings nicht so sehr der Fokus drauf gelegt, es geht mehr um die Gefühle
und Entwicklungen zwischen den Charakteren.
Da die Geschichte aus der Sicht von Emma geschildert
wird, bekommt man vor allem in ihr Gefühls- und Gedankenleben einen sehr
intensiven Einblick. Man ist immer hautnah bei der Protagonistin und begleitet
sie sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit, bei all ihren
Erlebnissen. Die Rückblicke sind schön in die laufende Handlung integriert und
bringen diese voran. Wenn die Protagonistin sich an etwas erinnert, was sie
fast vergessen hatte oder was direkten Einfluss auf das aktuelle Geschehen hat,
gibt es Kapitel, die ein oder mehrere Jahre in der Vergangenheit spielen. So
bekommt man noch einen komplexeren Blick auf die Entwicklung von Emma und
Henry. Die beiden besten Freunde haben viel gemeinsam erlebt, da wundert es
einen nicht, dass sie eng miteinander verbunden sind und sich blind vertrauen.
Als die räumliche Trennung kommt, gibt es einen Bruch zwischen den beiden, der
für die Leser wohl recht gut zu durchschauen ist, für Emma allerdings nicht.
Sie verschließt sich ein wenig vor dem Problem, dass es gibt und braucht auch
nach der „Aufklärung“ durch die Freunde einige Zeit, bis sie sich eingesteht, was
los ist. Auf der einen Seite könnte man denken, sie müsste das alles schneller
durchschauen, auf der anderen Seite finde ich es schon authentisch und
nachvollziehbar, denn wer gesteht sich schon gern immer ein, was nicht so
optimal läuft und dass man in gewisser Weise daran Schuld hat.
Neben dem ganzen Gefühlschaos, das in Emmas Leben
entsteht, bekommt man auch einen Eindruck vom Teenagerleben in den USA.
Collegebewerbungen, Abschlussbälle, Führerschein mit 16… all diese Dinge kennt
man zwar bereits aus anderen Büchern oder Filmen, es macht die Handlung aber
runder und lebendiger.
Die Handlung hat meine Gedanken ebenfalls angeregt, man
erinnert sich an Dinge zurück, die man selbst erlebt hat, denkt an Sachen und
Menschen, die einem wichtig sind und wie es einem selbst gehen würde, wenn es
dort Probleme gäbe. Ich war beim Lesen ziemlich empfänglich für die emotionale
Lage der Protagonistin und konnte mich gut einfühlen, mit leiden, hoffen und
bangen. Besonders schön fand ich die Einschübe aus Emmas Notizbuch. Dort findet
sie sehr offene und ehrliche Worte und man bekommt direkten Einblick in ihr
Seelenleben, ungeschönt und authentisch.
Eine schöne, gefühlvolle Jugendgeschichte, bei der es
zwar vorhersehbare Elemente gab, die Wege dorthin waren aber sehr steinig und
dadurch teilweise doch anders, als zunächst erwartet.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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