[gelesen] I. Reen Bow – Nebelring 4 Die Unendlichkeit der Magie

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 Die Unendlichkeit der Magie
Nebelring 4
Autorin: I. Reen Bow
erschienen März 2018

düstere Fortsetzung mit viel Chaos

 

Da es sich bereits um den vierten Teil der Reihe handelt, kann meine Rezension Spoiler in Bezug auf die ersten drei Bände enthalten. Man sollte die Bücher auch von Beginn an lesen, da die Handlung inzwischen zu komplex ist, um da mitten drin einzusteigen.

Ein großes Geheimnis ist gelüftet und Zoe und ihre Begleiter müssen nun versuchen, alle Kräfte zu mobilisieren, um mit diesem Wissen gegen ihre Feinde vorzugehen. Das Malwee ist schon seit Beginn der Geschichte das zentrale Thema und rückt auch jetzt nicht in den Hintergrund. Die verschiedenen Organisationen und Gruppierungen verfolgen ihre ganz eigenen Ziele und selbst wenn einige die gleichen Gegner haben, ist eine Zusammenarbeit schwieriger, als man erwarten sollte. Es stehen zahlreiche Entscheidungen an, die über die Zukunft der gesamten Welt bestimmen. Mitten drin steckt Zoe, die selbst manchmal nicht weiß, wie sie handeln soll und für wen ihr Herz bei all dem Chaos eigentlich schlägt.

Im Verlauf des Buches werden einige Hinweise auf die vorangegangene Handlung geben, die dabei helfen, sich an die Ereignisse, besonders aus dem letzten Band, zu erinnern. Ich vermute allerdings, diese Rückblenden reichen nicht aus, um die gesamte Handlung aus den ersten drei Büchern aufzuholen, dafür sind die Einschübe nicht intensiv genug. Aus meiner Sicht ist das auch gar nicht nötig, denn die Reihe ist so komplex und mit Verstrickungen versehen, dass man sie einfach von Beginn an lesen sollte.

Die Geschichte wird, wie gewohnt, aus der Ich-Perspektive von Zoe erzählt. Dadurch ist man wieder nah bei der jungen Protagonistin, die über die letzten Bände einiges an Entwicklung durchgemacht hat. Sie musste aus ihrem gut behüteten Sanatorium aufbrechen, um die Menschen, die ihr am Herzen liegen, zu retten und nebenbei zu verhindern, dass die Welt untergeht. Keine leichte Aufgabe für die inzwischen 17-Jährige. Sie wächst mit den Herausforderungen, macht sich stark für die Dinge, die sie möchte, aber immer wieder kommt auch durch, dass sie mit einigen Sachen einfach nicht genug Erfahrungen hat bzw. auf ihr Herz mehr hört, als auf den Verstand. Ich finde, es macht sie sehr sympathisch, dass sie nicht immer strukturiert und durchdacht handelt, insgesamt bringt ihr dieses Verhalten allerdings weitere Schwierigkeiten ein. Einen Einblick in das Liebeschaos gab es ja bereits im dritten Teil der Geschichte und dass es in die Richtung weiter geht, habe ich natürlich erwartet. Als nun noch eine weitere Person in den Liebeslostopf geworfen wird, war mir das dann doch alles etwas zu viel. Zoe versucht zwar, sich davon nicht zu sehr ablenken und in ihren Entscheidungen lenken zu lassen, das gestaltet sich aber zunehmend schwieriger.

Aufgrund der Perspektive hat man wieder sehr intensiv Einblicke in das Gedanken- und Gefühlschaos von Zoe und ist immer hautnah dabei. Manchmal hätte ich allerdings auch gern gewusst, was die anderen Personen machen, wenn sie sich wegschleichen oder Aufträge erfüllen. Ein Teil der Handlung entgeht einem und besonders in dieser Krisenzeit, in der man auch einfach nicht mehr weiß, wem man noch trauen kann und wer was ausheckt, hätte es mich sehr interessiert. Das Fehlen dieser Informationen macht die Geschichte auf der anderen Seite noch spannender, da man nicht absehen kann, was besprochen und ausgemacht wird und man teilweise genauso überrascht ist, wie Zoe selbst.

Wirklich zur Ruhe kommen die Figuren zu keiner Zeit. Es gibt viel zu organisieren und vorzubereiten. Dabei werden den Charakteren immer neue Steine in den Weg gelegt, manchmal aus den eigenen Reihen, teilweise auch von den Feinden direkt. Ein Problem reiht sich an das nächste und wenn man glaubt, es würde nun endlich in die Richtige Richtung laufen, gibt es die nächste Wendung, die alle Hoffnungen wieder zunichtemacht. Die Mutlosigkeit, die sich da teilweise einstellt, ist auf jeden Fall nachvollziehbar. Auch wenn Aufgeben nicht in Frage kommt, merkt man, dass es viel Energie kostet, die Reaktionen emotionaler und temperamentvoller werden und nach all den Enttäuschungen auch nicht mehr so viel Wert auf Absprachen und Zusammenhalt gelegt wird. Insgesamt ist dieses Buch deutlich düsterer, als der dritte Band. Er ist geprägt von Verzweiflung, Misserfolg, Verrat, Hinterhalten, schrecklichen Offenbarungen und Rückschlägen. Die kleinen positiven Momente, die Zoe zwischendurch erlebt, gehen da schon fast unter. Auch wenn ich den Handlungsverlauf nachvollziehen kann, sich einige Dinge abgezeichnet und angedeutet bzw. man sie befürchtet hat, hätte ich mir zwischendurch kleine Lichtmomente gewünscht, die nicht nur Zoe, sondern auch die anderen Charaktere wieder aus dem dunklen Graben holen, in den sie immer wieder gestoßen werden.

Die Welt der Silbermagier, in die wir in diesem Buch noch intensivere Einblicke erhalten, entwickelt sich wirklich grauenvoll. Die anschaulichen Beschreibungen lassen die Dinge, die Zoe entdeckt, lebendig werden und man leidet mit der Protagonistin. Zwischendurch hätte ich sie manchmal gern in den Arm genommen und ihr etwas Mut zugesprochen. Es wird in jedem Fall deutlich, dass sie nicht so viele Verbündete hat, wie sie bräuchte, um siegessicher in die nächste Runde zu gehen.

Ich bin wirklich gespannt, was uns im nächsten Band noch erwarten wird, wer noch zum Verräter mutiert, wer am Ende noch zu Zoe hält und wie das alles ausgehen wird. Es kommen viele verschiedene Komponenten zusammen, die es gilt zu beachten und denen die Personen gerecht werden müssen.

Fazit

Eine turbulente, düstere Fortsetzung, die Zoe und ihre Begleiter vor neue Sorgen und Probleme stellt. Die Lage ist angespannt, sowohl was den Plan gegen die Feinde, als auch die emotionale Lage vieler Charaktere. Und die Gefühle könnten maßgeblich an dem Ausgang des Krieges beteiligt sein. Ich bin gespannt, wie die offenen Fragen im nächsten Buch beantwortet werden, wie viele Masken noch fallen und ob es doch mehr Hoffnung gibt, als sich zunächst andeutet.

 

2 Gedanken zu „[gelesen] I. Reen Bow – Nebelring 4 Die Unendlichkeit der Magie“

  1. Hey liebe Dana,

    ich habe diesen vierten Band ja auch schon gelesen und fand ihn gut, aber leider um längen schwächer als die letzten Bände. Irgendwie ist es mir dieses Mal unheimlich schwer gefallen einen Bezug zu Beginn aufzubauen und mitgerissen zu werden. So schade, aber ich habe Hoffnung für das Finale. 😉

    Liebe Grüße, Ruby

    1. Hallo Ruby,
      du hast schon recht, ein wenig schwieriger war es, in dem Buch richtig warm zu werden. Es war schon alles sehr sehr düster und hoffnungslos. Ich bin auf jeden Fall auch gespannt auf das Finale und wie sich nun alles klärt.
      Lg Dana

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