Rezension: Veronika Rothe – Hidden Hero 3 – Versteckte Wahrheit

 ©Dark Diamonds

 Versteckte Wahrheit
(Hidden Hero 3)

Autorin: Veronika Rothe
erschienen Dezember 2017
ISBN: 978-3-646-30063-5
spannender Abschluss, schwierige Protagonistin
Da es sich um den dritten Band der Reihe handelt, kann
meine Rezension Spoiler in Bezug auf die vorangegangenen Bücher enthalten!
Lily ist inzwischen mehr als nur das Flower Girl aus der
öden Pampa. Auch wenn nicht alle von ihr wissen, wo steckt sie schon ziemlich
tief in den Turbulenzen der Superheldenwelt mit drin. Ruhe und Erholungspause
stehen allerdings wieder nicht auf dem Programm. Neben den privaten
Schwierigkeiten, die es zu lösen gilt, gibt es da schließlich noch einen
Superschurken aufzuhalten.

Obwohl ich wusste, dass die Protagonistin etwas speziell
und nicht ganz einfach ist, wollte ich unbedingt wissen, wie es nun weiter- und
ausgeht in der Heldenwelt. Sehr schade fand ich, dass gleich zu Beginn noch mal
darauf hingewiesen wird, dass Lily sich ja bewusst ist, dass sie einige Leser
wohl manchmal nervt, aber man eben selbst schuld ist, wenn man es trotzdem
liest und da eben durch muss. Ja, sicher muss man das, aber damit war der
Einstieg in das Buch schon mal ein wenig gedrückt.
Lily ist alles andere als perfekt. Sie ist gern mal
zickig, launisch, schweift mit ihren Gedanken ab und traut sich nicht immer die
Dinge zu, die sie wirklich kann. Wie ich bereits nach Band zwei sagte, mag ich,
dass sie so unperfekt ist. Man braucht nicht immer eine starke, alles
schaffende, umwerfende Heldin, die unfehlbar ist. Aber die Intensität der
Macken wurde mir im Verlauf der Trilogie trotzdem etwas viel. Auch wenn ich
wusste, worauf ich mich vermutlich wieder einlasse, hatte ich gehofft, dass es
mit zunehmender Spannung der Handlung, die definitiv da war, besser werden
könnte.
Wenn man eigentlich gar nicht weiß, wo einem der Kopf
steht, alles hektisch, turbulent und undurchsichtig ist, muss man dann
tatsächlich mit seinen Gedanken sonst wohin abschweifen und noch mal darauf
hinweisen, dass man ja weiß, dass es die Leser nervt, wie man manchmal ist? Aus
meiner Sicht muss man das nicht. Immerhin stand es schon häufig genug vorher im
Buch drin.
Es ist wirklich spannend gewesen am Ende, weil es sich so
zuspitzt und ich unbedingt wissen wollte, wie das Ganze nun aufgelöst wird,
aber diese Einschübe haben mich immer wieder aus der Stimmung und der
beängstigenden Atmosphäre gerissen. Wenigstens zum Ende hin hätte ich mir
einfach gewünscht, dass es aufhört!
Die Protagonistin berichtet wieder aus der
Ich-Perspektive und spricht die Leser immer wieder direkt an. Dadurch fühlt man
sich mit eingebunden und wird direkt mit in die Handlung genommen – sowohl in
die aufwühlenden, als auch in die „ich weiß, ich nerv euch“-Passagen.
Angesprochen zu werden regt die eigenen Gedankengänge noch weiter an und man
ist, meinem Empfinden nach, intensiver in der Handlung drin, als wenn man es so
an sich vorbei plätschern lässt.
Im Verlauf des Buches hat sich noch mal einiges
gewandelt, es wurden Geheimnisse und Intrigen aufgedeckt, die Aufschluss
darüber gegeben haben, wie wirklich alles zusammenhängt. Eine der großen
„Überraschungen“, zumindest war es für die Protagonistin sehr überraschend,
habe ich bereits einige Zeit vorher geahnt, daher war ich an der Stelle nicht
so geschockt, wie Lily. Zwar wusste ich nicht, wie genau es dann kommt und
verknüpft ist, aber einen Teil der Wendung habe ich erwartet.
Insgesamt bin ich etwas hin und hergerissen. Auf der
einen Seite war die Geschichte schon spannend und es gab schöne Entwicklungen
und Erklärungen zu den Dingen, die man vorher nicht ganz einordnen konnte. Auf
der anderen Seite war mir die Protagonistin einfach zu viel. Es war konsequent
durchgezogen und es wird sicher Leser geben, die Lily sehr ins Herz geschlossen
haben, mich konnte sie nicht dauerhaft überzeugen.
Ein turbulenter Trilogie-Abschluss, der viele
Offenbarungen gebracht hat und von der Grundhandlung auf jeden Fall spannend
angelegt war. Mich persönlich konnte es trotzdem nicht komplett packen, da die
Figurenkonstellation meine Nerven ziemlich strapaziert hat.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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