[Dana] Rezension: Tina Köpke – League of Fairy Tales. Die letzte Erzählerin

 ©Dark Diamonds

 League of Fairy Tales. Die letzte Erzählerin

Autorin: Tina Köpke
erschienen Januar 2018
ISBN: 

978-3-646-30054-3

Märchenwelt mal ganz anders

Peyton versucht einfach nur ein halbwegs normales Leben
zu führen. Nachdem ihre Kindheit und Jugend eher mies verlaufen sind, wünscht
sie sich etwas Ruhe und die Chance, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen
und nach vorn zu schauen.
Als eines Tages ein Mann mit Anzug in dem Diner
auftaucht, in dem sie arbeitet, beginnt alles sich zu verändern. Sie wird in
eine magische Welt gezogen, von der kaum jemand weiß. Über Nacht muss sie
Herausforderungen meistern, auf die sie niemals vorbereitet wurde. Immer an
ihrer Seite ist ihr bester Freund Rufus, der ihr Kraft und Halt gibt, bei den
Dingen, die da auf sie zurasen.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Durch die sehr
detaillierten und bildhaften Beschreibungen kann man sich die Schauplätze und
Figuren gut vorstellen. Auch die ungewöhnlich aussehenden Wesen der Anderswelt
erscheinen vor dem inneren Auge ganz deutlich, obwohl man sich da wohl manchen
wünschen würde, diese gruseligen Gestalten wären etwas weniger präsent im
eigenen Kopfkino. Nach und nach erfährt man, gemeinsam mit Protagonistin
Peyton, was es mit der Anderswelt auf sich hat, wie man dort hingelangt und wie
sie mit der Menschenwelt verbunden ist. Besonders spannend fand ich da die
Verbindung zu den Gebrüder Grimm und den Märchen, wie wir sie heute so kennen.
Obwohl Peyton einiges erzählt bekommt, hat man den Eindruck,
dass es noch genug Dinge gibt, die die Liga unter Verschluss hält. Auch wird
die Protagonistin nicht so optimal vorbereitet, wie man es sich unter den
Umständen, in denen sie nun steckt, wünschen würde. Mehr oder weniger auf sich
allein gestellt, versucht sie, das Beste aus ihrem neuen Leben zu machen und
sich den Gefahren zu stellen bzw. irgendwie wieder heraus zu winden, was gar
nicht so einfach ist.
Peyton ist manchmal sehr impulsiv und temperamentvoll,
sie lässt sich nicht gern Dinge vorschreiben, ohne Mitspracherecht zu haben und
bringt sich mit ihrem losen Mundwerk manchmal zusätzlich in Gefahr. In ihr
steckt viel Wut, Frust und Verzweiflung, was man, aufgrund ihrer
Lebensgeschichte, aber auch verstehen kann. Ihre Kindheit bei einer lieblosen
Pflegemutter und die Probleme, die nach und nach in der Schule dazu kamen,
haben nicht unbedingt dafür gesorgt, dass sie behütet und sorgenfrei
aufgewachsen ist. Jemandem zu vertrauen fällt ihr schwer, das wird immer wieder
deutlich. Wenn man so betrachtet, was alles im Laufe der Geschichte passiert,
ist ihr Misstrauen jedoch auch nicht immer unberechtigt.
Durch die Perspektivwechsel in der Geschichte bekommt man
einen guten Überblick über die Handlung, die in verschiedenen Strängen
verläuft. Man begleitet die meiste Zeit Peyton, ist aber immer wieder auch bei
Rufus und Eli, die zwar viel mit der Protagonistin gemeinsam agieren, aber eben
nicht die gesamte Zeit. Der Strang mit den geheimen Machenschaften und Intrigen
bleibt auch den Lesern verborgen, so ist die Wendung am Ende für alle Beteiligten
gleichermaßen überraschend.
Im Verlauf des Buches wird es immer spannender und turbulenter,
den Figuren läuft die Zeit davon und obwohl klar ist, dass einiges nicht mit
rechten Dingen zugeht, weiß man nicht so richtig wer hinter all dem steckt. Zum
Finale gibt es wortwörtlich einen großen Knall und dann war es, für meinen
Geschmack, doch etwas zu schnell zu Ende. Zwar wurde das  Tempo wurde kontinuierlich angezogen und es
deutete sich an, dass es zum großen Showdown kommen würde, doch ich hätte mir
danach einfach noch ein paar mehr Seiten gewünscht, um das ganze mehr
abzurunden und nicht so abrupt enden zu lassen. Es gibt zwar noch einen Epilog
der einen Ausblick gibt, wie sich die Dinge verändert haben, aber irgendwas hat
mir da einfach gefehlt, ohne dass ich es so richtig in Worte fassen kann.
Eine spannende, bildhaft gestaltete Geschichte mit einem
überraschenden Finale. Mir war es etwas zu schnell vorbei, insgesamt aber
wirklich ein schönes Buch, das die Märchenwelt noch mal ganz anders betrachtet.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

3 Gedanken zu „[Dana] Rezension: Tina Köpke – League of Fairy Tales. Die letzte Erzählerin“

  1. Mich hat das Cover auch sofort angesprochen 🙂 Die Protagonistin ist etwas speziell, durch ihr Leben und ihre Art mit anderen umzugehen, aber ich persönlich fand, es hat sich super in die Handlung eingefügt. 🙂 Falls du zum Buch greifst, wünsche ich dir tolle LEsestunden 🙂
    Lg Dana

  2. Huhu,

    ich habe das Buch auch schon ins Auge gefasst vor allem aufgrund des schönen Covers, mich aber bis jetzt noch nicht dazu durchringen können es mir zu kaufen. Da es dir aber so gut gefallen hat und ich dieses Jahr eh mehr von Dark Diamonds lesen wollte, wandert es jetzt wohl doch mit auf meine Wunschliste 😀 Ich bin schon sehr gespannt auf die Geschichte.

    Liebe Grüße
    Victoria

    1. Hallo Victoria 🙂
      Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, ich hoffe, sie kann dich genauso gut in die etwas andere Märchenwelt entführen, wie es bei mir geklappt hat, wenn das Buch von der Wunschliste ins "Regal" wandert! 🙂
      Hinterher sieht man Grimms Märchen mit anderen Augen 😀
      Lg Dana

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