[gelesen] Alia Cruz – Isle of Gods. Die Kinder von Atlantis

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Isle of gods. Die Kinder von Atlantis
Band 1
Autorin: Alia Cruz
erschienen April 2017
Verlag: Impress

facettenreiche Kombination aus blutig-brutal und magisch-gefühlvoll

Umso schneller die Entwicklung der Menschen voranschreitet, umso mehr rücken die Götter, Mythologie und Legenden in den Hintergrund. Technik, Neuerungen und Zukunftsvisionen dominieren das denken. Doch die Götter möchten nicht vergessen werden und überlegen sich, was sie tun können. Um ihr Erbe wieder ins Gedächtnis der Menschen zu rufen, schicken sie fünf ihrer Kinder in die versunkene Stadt Atlantis. Gemeinsam mit den stärksten Nachkommen der Inselbewohner wollen sie so ihr göttliches Überleben sichern. Doch welchen Plan sie tatsächlich verfolgen, ahnt niemand.

Dass es in der versunkenen Welt von Atlantis nicht so zugeht, wie wir es in der heutigen Zeit gewohnt sind, ist vielleicht kein großes Wunder. Doch die Zustände, die im Buch präsentiert werden, sind schon erschreckend und beängstigend. Durch die Ankunft der fünf göttlichen Kinder hat sich das Leben dramatisch verändert.

Die Bevölkerung wird in Klassen geteilt, die Heranwachsenden teilweise in Lager gepfercht und geknechtet, damit sie stark genug werden, um an der Seite der Götterkinder leben zu dürfen. Die Lebensumstände in diesen Lagern sind grausam und brutal, Freundschaften gibt es kaum, nur wer sich beweist, hat eine Chance, was zu werden. In blutigen Kämpfen müssen sie bestehen, um sich ein Leben auf der Insel zu sichern.

Im krassen Gegenteil zu diesen Umständen steht das Reich der jugendlichen Götter. Diese wachsen behütet und beschützt heran, haben alles, was sie brauchen und werden in ihren Talenten gefördert. In Kontakt mit den anderen Bewohnern kommen sie nur selten. Sie fiebern ihrer Volljährigkeit entgegen, damit sie endlich erfahren, welche Fähigkeiten sie haben – Probleme von denen die anderen Bürger nur träumen können. Das Erwachen der göttlichen Gaben wird dann richtig magisch und man fiebert der Auflösung entgegen, wer was kann und von wem er abstammt.

Diese zwei Welten vermischen sich im Verlauf der Geschichte immer wieder miteinander. Teilweise auf eine sehr schöne, gefühlvolle Weise, an einigen Stellen jedoch auch sehr blutig und brutal. Immer mehr Geheimnisse und Zusammenhänge werden aufgedeckt und ergeben so nach und nach ein komplexes Bild über die Handlung und die Hintergedanken.

Neben den Perspektivwechseln, die entweder die Welt der jugendlichen Götter, mit Isabel, oder die Verhältnisse in den Lagern, mit Quinn, beleuchten, gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, in denen erläutert wird, was sich die Götter gedacht haben, wer mit wem kooperiert und welche Intrigen gesponnen wurden. So erschließen sich mit der Zeit auch die Gegebenheiten in der Gegenwart, die für die Jugendlichen nicht immer sofort zu durchschauen sind.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Die unterschiedlichen Stimmungen und Gefühle werden gut rübergebracht. Man kann sich in die Figuren einfühlen, die ihre Ungläubigkeit, Zweifel und Ängste nicht verstecken. Die neue Situation überfordert die unwissenden Götterkinder und stellt sie vor riesige Herausforderungen, die sie lösen sollen, obwohl so viel vor ihnen geheim gehalten wird.

Im Verlauf der Geschichte bekommt man einen sehr umfassenden Blick auf die Welt der Götter. Ich habe mich mit dem Thema bisher noch nicht so intensiv beschäftigt. Vor kurzem habe ich allerdings ein Buch gelesen, in dem die Verbindungen auch teilweise thematisiert wurden. Für jemanden, der damit keine großen Berührungspunkte hatte, können die vielen Namen und Verstrickungen schon etwas verwirrend sein. Ich musste mich da ziemlich konzentrieren, nichts durcheinander zu bringen und die richtigen Schlüsse zu ziehen – zumindest bis es dann aufgelöst wurde. Aber das ist sicherlich auch davon abhängig, ob man sich mit Mythologie, Legenden und Götterkunde beschäftigt hat bzw. sich dafür interessiert, wie viel man darüber so weiß.

Fazit

Eine abwechslungsreiche Welt mit einer facettenreichen Kombination aus göttlichen und menschlichen Figuren, die vor allerhand Rätseln stehen. Auf der einen Seite magisch und gefühlvoll, auf der anderen sehr blutig und brutal – es ist immer was los.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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