[gelesen] Nicola Yoon – The sun is also a star

©Dressler
The sun is also a star- 
Ein einziger Tag für die Liebe

Autorin: Nicola Yoon
erschienen 20. März 2017
Verlag: Dressler
ISBN: 978-3-7915-0032-4

inhaltlich schön, Gestaltung hat mich etwas raus gebracht

Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende
Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um
diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden
erleben einen Tag voller ungewöhnlicher Gespräche, Unternehmungen und
Geschehnissen, die so nicht vorhersehbar waren.

Inhaltlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen.
Nach und nach werden eine Reihe Fragen aufgeworfen, von denen man sich selbst einige
sicherlich schon mal gestellt hat, andere wird man sich vielleicht nie stellen,
da man nie in so eine Situation kommt, wie die beiden Protagonisten, trotzdem
konnte man sich gut hineinversetzen, da die Gedanken und Gefühle von Natasha
und Daniel anschaulich beschrieben wurden.
Neben den sehr persönlichen Einblicken in das Leben der
Protagonisten gibt es zahlreiche Einschübe, die das Familienleben von ihnen
aufgreift oder aber die Personen thematisiert, die ihnen im Laufe des
gemeinsamen Tages begegnen. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, die sich um
eher poetische oder philosophische Dinge drehen.
Geschrieben sind alle Passagen für sich sehr schön. Man
kann sich in die Figuren einfühlen, begleitet sie bei ihrem aufwühlenden Tag
und bekommt durch die Zwischenkapitel ein umfassenderes Bild der komplexen Themen,
die angeschnitten werden. Allerdings habe ich mich durch die zahlreichen
Unterbrechungen im Lesefluss gestört gefühlt. Viele der Kapitel sind nicht
länger als drei oder vier Seiten, einige sogar deutlich kürzer. Kaum ist man in
der Perspektive drin, wird man wieder rausgerissen, in die nächste geworfen
oder mit einem Abschnitt konfrontiert, der einen gefühlt etwas weg bringt von
den Charakteren, auch wenn alles irgendwie mit ihnen zusammen hängt.
Die kurz gehaltenen Passagen unterstützen auf jeden Fall
den Eindruck, wie schnell alles manchmal gehen kann, wie viel in kurzer Zeit
passiert und wie viele verschiedene Dinge zusammen spielen müssen, damit am
Ende das dabei heraus kommt, was Natasha und Daniel erleben. Trotzdem bin ich
dadurch nicht komplett in die Handlung eingetaucht. Besonders die Abschnitte,
die sich nicht direkt um die Protagonisten oder die Familien drehen, haben mich
immer wieder etwas aus dem Rhythmus gebracht.
Der Wechsel der Ich-Perspektiven von Natasha und Daniel
ergibt eine angenehme Dynamik. Man kann die Situationen direkt aus beiden
Sichten erleben und weiß immer, was die beiden fühlen, denken und wollen, auch
wenn sie es dem anderen zum Teil vorenthalten. Da die Geschichte von vielen
verschiedenen Gefühlen dominiert wird, wechselt auch immer wieder die Stimmung
im Buch.
Meistens haben mich die zügigen Wechsel zwischen den
beiden nicht so gestört, da man in der gleichen Situation geblieben ist und
sich nur der Blick geändert hat. Die anderen Einschübe waren mir persönlich
etwas viel, aber das ist sicher einfach Geschmackssache. Ich wäre lieber direkt
bei den beiden Protagonisten geblieben.
Wohin die Reise führt, werde ich an dieser Stelle
natürlich nicht verraten. Es gibt aber immer wieder kleine Wendungen und Situationen,
mit denen man zu Beginn der Geschichte so nicht rechnet.
Eine inhaltlich schöne, gefühlvolle, nachdenklich
stimmende Geschichte, die viele Facetten im Leben der jungen Protagonisten
beleuchtet. Mir persönlich waren die einzelnen Passagen leider etwas zu kurz
und die Handlung dadurch ziemlich zerstückelt.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

2 Gedanken zu „[gelesen] Nicola Yoon – The sun is also a star“

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