[gelesen] Andreas Sturm (Hrsg.) – Giftmorde 3

©edition krimi
Giftmorde 3 –  
weitere tödliche Anleitungen  Herausgeber: Andreas Sturm

erschienen November 2016
Verlag: edition krimi
ISBN:978-3-946734-08-6

abwechslungsreiche Kurzkrimis

 

Die Welt der Pflanzen ist vielseitig und wenn man sie
genauer betrachtet auch gar nicht so langweilig, wie das Grünzeug vielleicht
auf den ersten Blick wirken mag. Einige Blumen überzeugen sofort mit
prächtigen, bunten Blüten, andere Gewächse sind sehr unscheinbar und man würde
sie einfach umlaufen, wenn man sie nicht kennt. Doch manchmal lohnt es sich,
genauer hinzusehen, sonst entgeht einem wohlmöglich, wie tödlich die Fauna um
uns herum ist.
In 13 Kurzgeschichten präsentieren verschiedene Autoren,
was man mit den kleinen oder großen Pflänzchen so anstellen kann.

 

Obwohl ich schon zwei Gift-Anthologien gelesen habe, wird
es nicht langweilig, wenn man wieder in die Welt der tödlichen Pflanzen
eintaucht.
Die Kurzgeschichten sind alle eigenständig und
beschäftigen sich mit verschiedenen Pflanzen, man kann sie also Problemlos
unabhängig voneinander lesen, immer wenn einem grad mal wieder nach einem
kleinen Mord ist.
Die Kurzkrimis sind auf ganz verschiedene Weisen erzählt
und damit wird das Buch sehr abwechslungsreich. Einige Mörder sind wirklich
kaltblütig, planen ihre Tat schon seit Monaten und warten nur darauf, endlich
zuschlagen zu können. Andere werden eher zufällig und spontan zum Täter und
sind teilweise selbst erschrocken, was sie da nur angestellt haben.
Auch die Altersspanne der Personen in den Geschichten ist
ganz verschieden. Wer jetzt sofort verbitterte, ältere Menschen oder gestandene,
gewalttätig veranlagte Männer im Kopf hat, der liegt natürlich nicht komplett
falsch, aber auch nicht ganz richtig. In den verschieden Geschichten gibt es
eine große Bandbreite an Protagonisten unterschiedlichen Alters,
unterschiedlicher Herkunft und mit ganz verschiedenen Motiven. Rache, Hass,
Unzufriedenheit und Verbitterung sind selbstverständlich mit dabei. Doch das
eine oder andere Mal darf man überrascht sein, aus welcher Situation heraus es
zu dem tödlichen Einsatz der Pflanzenbestandteile kommt.
Im Buch erwarten einen ebenso verschiedene Perspektiven,
aus denen die Geschichten erzählt werden. Einige Krimis werden aus der
Ich-Perspektive geschildert, so dass man einen guten Einblick in das
Gedankenkonstrukt der Täter bekommt. Man erlebt die Planungsphase und Umsetzung
aus erster Hand mit und doch ist der Ausgang nicht immer so, wie man es zunächst
erwartet hätte. Andere Kurzgeschichten werden mehrere Personen beleuchtet und
so bekommt man einen eher  allgemeinen
Überblick über die Handlung.
So vielseitig wie die Perspektiven und Figuren sind, so
verschieden sind auch die Orte, an denen wir uns befinden. Teilweise erhält man
einen detaillierten Eindruck vom Handlungsort, an dem wir uns befinden, in
anderen Geschichten spielt es kaum eine Rolle.
Da die Geschichten so unterschiedlich aufgebaut und
gestaltet sind, fällt es einem bei der einen Handlung leichter, hineinzufinden,
die nächste erreicht einen vielleicht nicht komplett. Manchmal ist es einem zu
kurz, obwohl man weiß, dass die Geschichten nie lang sind, mal endet es genau
an der richtigen Stelle. So verschieden, wie die Autoren sind, so individuell
sind auch ihre Schreibweisen.
Es wird am Ende des Buches auf jeden Fall für jeden Geschmack
was dabei gewesen sein und auch wenn vielleicht mal ein Kurzkrimi nicht ganz
den eigenen Humor oder Geschmack trifft, wird die nächste dann bestimmt schon
wieder besser gefallen.
Eine abwechslungsreiche Anthologie, die neben den
unterschiedlichen Arten zu morden auch einen vielseitigen Einblick in die
Pflanzenwelt gibt. Wie immer gilt allerdings: auf gar keinen Fall nachmachen.

 

 

Vielen Dank an den Autoren/Herausgeber Andreas Sturm und
den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

 

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