[gelesen] Alegra Cassano – Blutzoll der Wölfe 2

© Dead Soft
Blutzoll der Wölfe,
Band 2 


Autor: Alegra Cassano
erschienen August 2015
Verlag: Dead Soft

facettenreiche Fortsetzung mit Spannung, Blut und Überraschungen

 

Dieses Buch ist die Fortsetzung von „Blutzoll der Wölfe“, meine Rezension kann also kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band enthalten. Da die Geschichte direkt fortgesetzt wird und es kaum Wiederholungen gibt, sollte man auf jeden Fall Vorwissen haben, um der Handlung komplett folgen zu können. Es wird wieder derb, brutal, blutig, aber auch gefühlvoll und romantisch.

Waydar und Morgan hatten eine sehr ungewöhnliche Kennlerngeschichte. Als „Futter“ aus seinem Heimatdorf mitgenommen, war Morgan eigentlich dem Tod geweiht, doch dann kam alles anders. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich ein Band, das niemand mehr zu trennen vermag. Allerdings bringt ihr Zusammensein verschiedene Probleme mit sich, nicht nur, weil die Beziehung zwischen Männern nicht gern gesehen ist. Morgan ist nicht einfach nur ein Mensch, in ihm schlummern Kräfte, die den Wolfwandlern gefährlich werden können. Das sind alles nicht die besten Voraussetzungen für eine harmonische Zukunft und es kommt alles noch schlimmer. Intrigen, Verrat und unerwartete Unfälle stellen die Wolfwelt ziemlich auf den Kopf.

Die Geschichte geht nahtlos weiter und es gibt auch nur wenige Rückblenden, in Form von Erinnerungen, die einen Hinweis auf die vorangegangene Handlung geben. Da ich die Bücher direkt nacheinander gelesen habe, hätte ich auch keine größeren Zusammenfassungen gebraucht. Wenn man den ersten Teil nicht kennt, könnte es manchmal vielleicht schwierig sein, der Geschichte ganz zu folgen. Deswegen ist es auf jeden Fall zu empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen.

Bereits im ersten Buch hat man einen Einblick in die Welt der Wölfe bekommen. Diese Eindrücke werden jetzt weiterhin verstärkt. Durch den detaillierten, bildhaften Schreibstil, kann man sich die Umgebung gut vorstellen und auch weite Teile der Handlung sind so lebhaft, dass es manchmal schon zu viel ist. Einige Szenen sind sehr brutal, blutig und erbarmungslos. Das kannte ich zwar aus dem ersten Band, aber deswegen haben sie mich jetzt nicht weniger erschüttert. Unter Wölfen geht es oft derb zu und wenn sie im Fressmodus sind, schalten sie alles um sich herum aus und es zählt nur noch das saftige Stück Menschenfleisch zu genießen.

Neben den Wölfen rücken auch die Marder-Wandler immer mehr in den Mittelpunkt und ich bin gespannt, ob wir von deren Lebensweise und Welt noch etwas mehr erfahren werden. Dadurch kommt auch die Frage auf, ob es vielleicht noch mehr Wandler gibt, von denen wir bisher nichts wissen. Die Geschichte konzentriert sich sehr auf die Wolfswandler und die aktuellen Probleme dort, so dass der mögliche Rest der Welt etwas ungewiss bleibt.

Die Mischung der Charaktere ist gut gewählt. Viele der Figuren kennt man bereits sehr gut, einige neue werden wichtig im Geschehen und andere lernt man etwas besser kennen, während sie im ersten Band nur am Rande eine Rolle gespielt haben. Obwohl die meisten Charaktere Wolfswandler sind, so unterscheiden sie sich doch stark voneinander. Manche überraschen einen, andere zeigen weiterhin ihr fiesestes Gesicht, so hat man eine gute Kombination aus freundlichen, aufgeschlossenen und gemeinen, hinterhältigen, schwer zu durchschauenden Figuren im Buch.

Durch die erwachten Kräfte wird es im zweiten Band deutlich magischer, als im Auftaktbuch. Die Möglichkeiten, die sich da bieten sind enorm und nicht so leicht zu kontrollieren. Morgan schafft sich damit allerdings nicht nur Freunde. Es gibt einige, die ihn lieber heute als morgen tot sehen wollen. Waydar hat da alle Hände voll zu tun, ihn zu verteidigen und als seinen Vertrauten zu schützen. Wenn die beiden zwischen all dem Chaos, das im Verlauf der Geschichte entsteht, mal einen Moment für sich finden, wird es sehr heiß. Es gibt sinnliche, leidenschaftliche Momente, in denen die Männer alles um sich herum ausblenden und sich ganz fallen lassen können. Diese lustvollen, friedlichen Szenen sind eine echte Wohltat zwischen all den hektischen, temporeichen und teilweise sehr brutalen Passagen.

Imme wieder gibt es Überraschungen und Wendungen, die Intrigen nehmen kein Ende und man weiß manchmal nicht, wem man trauen darf und wem nicht.

Zum Ende des Buches hat sich viel verändert, es gab enorme Herausforderungen und schwere Wege zu gehen. Einiges ist inzwischen etwas gefestigt, anderes noch komplett offen. So ist man neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte rund um Waydar, Morgan und die Marder.

Fazit

Eine schöne, abwechslungsreiche, aber auch wieder brutale Fortsetzung, die die Vielseitigkeit der Wolfswelt zeigt. Es ist definitiv wieder nichts für schwache Nerven, aber die gefühlvollen Szenen entschädigen einen für das ganze Blut.

Blutzoll der Wölfe 1Blutzoll der Wölfe 2

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Alegra Cassano – Blutzoll der Wölfe 2“

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