[gelesen] Mira Valentin – Das Geheimnis der Talente: Gefährlich wie ein Wolf

© bittersweet

 Das Geheimnis der Talente 3:
Gefährlich wie ein Wolf
Autor: Mira Valentin
erschienen Februar 2016
Neuauflage Februar 2017

überraschend & packend – toller Abschluss und Türöffner für die Fortsetzung

„Gefährlich wie ein Wolf“ ist der dritte Band der Talente-Reihe und sollte nicht ohne Vorwissen gelesen werden, da es schwer wird, die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen. Mit diesem Buch ist die „Das Geheimnis der Talente“ Trilogie abgeschlossen, ab Teil vier geht es mit „Das Bündnis der Talente“ weiter.

Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die ersten beiden Bücher enthalten. Alle, die trotzdem gern eine kleine Meinung zur Trilogie haben möchten, den kann ich sagen, dass ich die Geschichten verschlungen habe. Ein angenehmer Schreibstil, spannende Entwicklungen und facettenreiche Figuren machen die Bücher, in meinen Augen, sehr lesenswert.

Für Melek ist in der letzten Zeit vieles kompliziert geworden. Ihr Leben ist aufgebaut auf einem Lügennetz, in dem alles trotzdem noch zusammen passen muss, um nicht aufzufliegen. Melek muss dafür auf einige Dinge verzichten, schlechte Meinungen über sich selbst akzeptieren und unkommentiert lassen. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, verdreht ihr auch noch der Feind den Kopf. Eine Zwickmühle, in der man sich genau überlegen muss, auf welche Seite man sich stellt.

 

Die Geschichte schließt sich nahtlos an den Vorgängerband an. Da ich die Bücher direkt nacheinander gelesen habe, brauchte ich aus der Welt gar nicht wieder auftauchen und hatte natürlich auch alle Zusammenhänge parat. Es geht spannend weiter, der dritte Teil ist temporeicher, dramatischer und überraschender, als die anderen beiden und daher ein toller Abschluss für den ersten Teil der Reihe.

Der Schreibstil bleibt sehr angenehm, flüssig und mitreißend. Durch die anschaulichen Beschreibungen kann man sich die Schauplätze und Figuren gut vorstellen und bekommt einen intensiven Einblick in die Welt, in der Melek sich bewegt. Es wird immer wieder magisch, aber nicht weniger gefährlich. Die Fähigkeiten der Dschinn sind faszinierend und gleichzeitig beängstigend, da es nur schwer ist, sich aus ihren Fängen wieder zu befreien. Meleks Nähe zum Feind gibt uns, als Lesern, die Möglichkeit, noch mehr über die Dschinn zu erfahren, über ihre Pläne und Ziele, über die Möglichkeiten und Unterschiede. Aber es bringt sie auch in unglaublich schwierige Situationen, da sie ihrer Truppe von den Begegnungen nichts sagen kann und bald selbst nicht mehr weiß, wie sie sich noch verhalten soll.

Den Talenten steht ein wichtiges Ereignis bevor, das als Wendepunkt dienen wird. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und verlangen der ganzen Gruppe alles ab. Zeit für Privatleben bleibt da kaum. Doch so intensiv und ausführlich die Planung auch läuft, die Ereignisse lassen sich nicht aufhalten. Als Leser macht man sich auch viele Gedanken, was passieren könnte, der Verlauf der Handlung ist dann aber doch überraschend.

Auch die Entwicklung der Figuren ist spannend zu verfolgen. Levian hat bereits im zweiten Band eine wichtige Rolle gespielt, seine Position in diesem Buch ist noch mal eine ganz andere. Von ihm und seinem Handeln hängt viel ab und doch hat niemand der Talente einen wirklichen Einfluss auf ihn. Ein großer Unsicherheitsfaktor, der besonders Melek stark beschäftigt.

Auch Erik durchläuft eine enorme Wandlung. Ich mag ihn persönlich sehr gern, er ist ein toller Charakter und bekommt nun eine angesehenere Stellung. Seine Entwicklung wird viel verändern und man darf gespannt sein, was da noch auf ihn und die anderen zukommt.

Wenn man Melek von Beginn der Trilogie bis hier hin betrachtet, dann kann man auch bei ihr feststellen, dass sie sich stark verändert hat. Sie ist an ihrer Aufgabe gewachsen und auch wenn sie nicht immer weiß, welche Reaktion die richtige ist, so bemüht sie sich doch, den besten Weg zu finden. Ihr werden reichlich Steine vor die Füße gelegt und trotzdem gibt sie nicht auf, fasst neuen Mut, schöpft weiter Kraft und geht voran, zum Wohle der Gemeinschaft.

Durch die Ich-Perspektive ist man wieder nah bei ihr und so wird ihre Weiterentwicklung besonders deutlich. Meistens zeigt sie ihre Emotionen nicht so offen, wie man es sich manchmal wünschen würde, aber der Blick in ihr Innenleben zeigt, dass viele Gefühle da sind, die sie beschäftigen und bewegen. Sie bemüht sich, mehr auf ihre Mitmenschen einzugehen und ihnen nicht so bewusst vor den Kopf zu stoßen. Dass man es nicht allen Recht machen kann, ist ihr zwar bewusst, macht ihr aber manchmal sehr zu schaffen. Und ich bin überzeugt davon, dass Meleks Weg an dieser Stelle noch lange nicht zu Ende ist.

Die Einblicke, die man in die Welt der Talente bekommt, werden noch tiefgründiger. Man erfährt etwas über die Hintergründe, die Vernetzung und die lange Vergangenheit, die die Talente schon haben. Ich fand es total spannend hier intensiver einzutauchen, da man so die Handlung noch besser einordnen kann und es auch den Figuren selbst Erklärungen gibt, was es mit ihren Aufgaben auf sich hat. Auch an dieser Stelle werden wieder einige neue Fragen aufgeworfen, die hoffentlich in den folgenden Büchern beantwortet werden.

Fazit

Eine tolle Fortsetzung, die gleichzeitig ein toller Abschluss der ersten Trilogie ist. Es ist viel passiert, man hat schon vielfältige Informationen erhalten und die Figuren intensiv kennen gelernt. Ihr Weg ist geebnet, aber leicht wird es sicher nicht. Ich bin neugierig, wie es im Bündnis der Talente weiter gehen wird und welche Überraschungen noch auf uns warten.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Mira Valentin – Das Geheimnis der Talente: Gefährlich wie ein Wolf“

  1. Hi 😉
    Die Trilogie klingt echt interessant, ich lese sonst Teile einer Reihe eher nicht hintereinander, weil ich immer wieder Lust auf ein anderen Genre zwischendurch habe. Das hier klingt aber echt interessant, die Reihe werde ich mir mal genauer ansehen!

    Liebe Grüße
    Jessi

    1. Hallo Jessi 🙂
      Ich find es manchmal ganz schön, wenn man einfach hintereinander lesen kann und sich nicht immer wieder neue einfinden muss.
      Insgesamt werden es 9 Bände, also 3 Trilogien. Und mir gefällt es bisher wirklich gut. 🙂
      Gruß Dana

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