[gelesen] Verity heißt Wahrheit von Jeannie Waudby

Verity heißt Wahrheit
Autor: Jeannie Waudby
erschienen November 2015
ISBN: 978-3-551-52081-4

© Chicken House

nichts ist, wie es scheint

Die 15-jährige K lebt im Heim. Jeden Tag muss das Resident-Mädchen mit dem Zug zur Schule fahren und jeden Tag fürchtet sie sich vor dem Bahnhof, an dem vor 13 Jahren ihre Eltern bei einem Bombenanschlag der Brotherhoods starben. Nachdem K selbst beinahe das Opfer einer Explosion wird, bietet ihr der Polizist Oskar die Möglichkeit, etwas zu verändern. Sie soll bei den Hoods eingeschleust werden und Informationen sammeln, die zukünftige Anschläge verhindern könnten. Ein gefährliches Spiel beginnt. Als K, nun Verity, die ersten Freundschaften schließt, zieht sich das Lügengeflecht immer enger…

‚Weißt du, was dein Name bedeutet?’ – ‚Ja’, lüge ich, um den Schein zu wahren…

Dank des Titels kennt der Leser die Antwort auf diese Frage bereits. Doch, was ist wirklich die Wahrheit? Nichts ist, wie es scheint. Immer wieder gibt es falsche Fährten und unerwartete Überraschungen.

Der Leser wird sofort mitten in die Handlung geworfen. Kaum geht es los, erfolgt der erste Anschlag, der sehr eindringlich geschildert wird. Die bedrückende Atmosphäre zieht sich fort, denn K kann die Ereignisse nicht vergessen.

Und dann kommt das Angebot, das ihr Leben verändert. Man kann mitfiebern, was K herausfindet, und wie sie ins straucheln gerät, als sie glaubt, man sei ihr auf der Spur.

Es ist spannend, die Suche des Teenagers zu verfolgen. Was kann sie herausfinden? Welche Folgen werden ihre Informationen haben? Und schnell stellt sich auch die Frage: Wer sind eigentlich die Leute, mit denen sie arbeitet?

Da K die Ich-Erzählerin ist, erhält der Leser einen entsprechend eingeschränkten Blick auf die Handlung und bleibt damit genauso lange im Unklaren wie der Teenager. Dafür gibt es viele Einblicke in ihre Gefühle und inneren Aufruhr – vor allem durch ihre erwachende Zuneigung zu einigen Mitschülern, die sie eigentlich nicht zulassen will, da es sich ja um „die Feinde“ handelt. Dieser innere Konflikt ist sehr spannend zu verfolgen und macht K zu einer sympathischen Protagonistin, die manchmal etwas naiv agiert, sich aber im Verlauf stark entwickelt.

In vielen Passagen habe ich mitgefiebert und mitgerätselt. Im Kontrast dazu stehen aber leider auch einige Ereignisse, deren Ausgang dank kleiner Andeutungen sehr vorhersehbar ist. Dies verpasste der Spannung dann immer einen kleinen Dämpfer, aber zum Glück sind jedes Mal noch viele weitere Fragen offen, für die weiter mitgefiebert werden darf.

Auch der Ursprung des gespaltenen Gesellschaftssystems hätte für mich ein paar mehr Erklärungen benötigt.

Trotzdem regt die Geschichte auch zum Nachdenken an. Warum ist es Gruppen mit verschiedenem Glauben oder verschiedenem Aussehen nicht möglich, einfach friedlich nebeneinander zu leben? Und wie wirken sich die Taten einzelner Radikaler auf die gesamte Gemeinschaft aus?

Fazit

Abwechslungsreiche, spannende Geschichte mit sympathischer Ich-Erzählerin, die in einem locker-jugendlichem Ton durch die Handlung führt. Trotz einiger vorhersehbarer Ereignisse kann die Spannung bis zum Schluss gehalten werden.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Verity heißt Wahrheit von Jeannie Waudby“

  1. Hallöchen,
    Eine schöne Rezi 🙂
    Verity liegt bei mir momentan auch noch auf dem Sub und ich bin schon sehr gespannt darauf. Ist zwar immer schade, wenn es vorhersehbar ist, aber meist lässt sich das wohl gar nicht mehr vermeiden. Umso schöner, wenn man dann doch überrascht wird.
    Liebe Grüße
    Jana

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