[gelesen] Mirjam H. Hüberli – Stadt der Verborgenen – Phoenicrus-Trilogie 1

© Impress (Carlsen)
 Stadt der Verborgenen – 
Phoenicrus-Trilogie 1
 Autor: Mirjam H. Hüberli
erschienen April 2015
ISBN: 978-3-646-60096-4  

schöne, vielseitige Idee mit neuen Elementen

Ungeliebte Hausaufgaben – wer kennt das nicht? Auch Zara
hatte für den ihren Unterricht einen Auftrag, den sie nicht mochte, der
eigentlich schnell erledigt gewesen wäre. Spontan hat sie ein altes Buch aus
dem Bücherregal der Eltern gezogen und hätte niemals erwartet, was damit in
Gang gebracht wird. Ein ziemlich mitgenommener Brief mit mysteriösem Inhalt fällt
zwischen den Buchseiten heraus.
Können die wirren Geschichten des Großvaters
möglicherweise doch der Realität entsprechen? Oder erlaubt sich jemand einen
seltsamen Scherz? Eine abenteuerliche Reise mit vielen Rätseln beginnt und für
Zara werden sie nicht die einzige Herausforderung bleiben.

Der Schreibstil gefällt mir total, ich habe mich sofort
mitgenommen gefühlt und war schon nach wenigsten Seiten richtig in die Geschichte
eingetaucht. Durch die Ich-Perspektive von Zara erhält man einen umfassenden
Einblick in ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt, die besonders durch Ben
ziemlich aus der Bahn geworfen wird. Die Protagonistin wächst einem schnell ans
Herz, sie ist sehr sympathisch und man bekommt große Lust mit ihr auf die
spannende Reise zu gehen. Manchmal wäre es sehr interessant gewesen, auch in
die Köpfe der anderen Personen zu schauen, insgesamt finde ich die Perspektive
jedoch gut gewählt, da Zara in den wichtigsten Momenten stets persönlich vor
Ort ist.
Ben ist ein attraktiver Draufgänger, der Zara gegen ihren
Willen zunehmend den Kopf verdreht. Die Entwicklung der beiden zu verfolgen,
hat großen Spaß gemacht, da es immer wieder Momente gibt, in denen die beiden
aneinander geraten, nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen oder einfach
nur zu feige sind, um auszusprechen was sie denken und fühlen.
Besonders gut gefallen hat mir der Aspekt, dass Zaras Opa
mit auf die Reise geht. Alois entspricht so gar nicht den gängigen Figuren, die
man sonst so erlebt. Auch wenn er anfangs etwas durch geknallt wirkte, zeigt
sich im Verlauf der Handlung, wie er wirklich ist und wie wichtig er für die
beiden Schüler noch werden könnte. Großeltern sehen einige Dinge ja auch etwas
lockerer als die Eltern, so entstehen schöne Situationen, die Zara wohl
peinlicher sind, als ihrem Großvater.
Die Idee der Geschichte ist neu und sehr gut angelegt. Es
ist faszinierend und beängstigend, wie es möglich sein kann, dass Menschen
einfach verschwinden und mit ihnen alle Erinnerungen und Beweise. Unheimlich,
was da vor sich geht, aber auch absolut spannend. Ich denke, auf dem Weg bis
zum Ziel wird es noch einige Herausforderungen geben, die die Protagonisten
meistern müssen. Denn wer sich so gut versteckt, will vermutlich nicht einfach
so gefunden werden.
Viele Fragen entstehen beim Lesen, einige werden geklärt,
einige neue werden aufgeworfen. Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig geworden,
wie es im nächsten Teil weitergehen wird und hoffe nicht nur auf eine spannende
Entwicklung in Bezug auf die Stadt der Verborgenen, sondern auch auf eine
persönliche Komponente zwischen Zara und Ben.
Eine tolle, vielseitige Geschichte, die mit ganz neuen
Ideen daherkommt. Tolle Charaktere, eine ungewöhnliche
Protagonistenkonstellation und viele schöne Details sorgen für ein spannendes
Lesevergnügen.

Vielen Dank an Impress (Carlsen) für das
Rezensionsexemplar!

5 Gedanken zu „[gelesen] Mirjam H. Hüberli – Stadt der Verborgenen – Phoenicrus-Trilogie 1“

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