[gelesen] Mia Winter – Janusmond

© LYX (Egmont)
 Janusmond
 Autor: Mia Winter
erschienen April 2015
Verlag: LYX (Egmont)
ISBN: 978-3-8025-9790-9  

spanend, aber auch wirr – gemischte Gefühle bis zum Schluss

Häufig fällt es Zwillingen schon schwer, einige Tage
voneinander getrennt zu sein. Wenn sich dann die Lebenswege auseinander
bewegen, kann das eine harte Probe werden. Doch was passiert, wenn ein Zwilling
seit zehn Jahren spurlos verschwunden ist? Hält der Zurückgelassene das aus?
Bleibt nicht eine stetige Sehnsucht und das Verlangen, den anderen zu finden?
Leon Bernberg ist ein Zwilling und als er nach Louisson
kommt, ist seine Schwester Lune bereits seit zehn Jahren verschwunden, ohne ein
weiteres Lebenszeichen. Das ursprüngliche Vorhaben seines Besuches war ein ganz
anderes, als das, was er vor Ort tatsächlich auslöst. Die Ermittler nehmen sich
dem Fall an und fördern viele dunkle Geheimnisse zu Tage.

Obwohl ich die Geschichte nun schon eine Weile ruhen
lassen habe, bin ich immer noch ein wenig unentschlossen, was ich davon halten
soll. Auf der einen Seite ist es sehr spannend, auf der anderen Seite
verwirrend und undurchsichtig. Ein Teil der Verwirrung ist sicher gewollt, denn
es gibt immer wieder alte Briefe von Lune, die dem Leser zwar verraten, was in
ihrem Leben so passierte und auch einen sehr intensiven Einblick in ihre
Gedankenwelt geben, jedoch nicht unbedingt klar machen, was hinter all ihren
Worten wahrhaftig steckt.
Lune scheint eine interessante Persönlichkeit gewesen zu
sein, die bei anderen Menschen hervorgeholt hat, was viele selbst von sich noch
nicht kannten. Sie führte viele an ihre Grenzen und auch darüber hinaus, die
Folgen sind vielseitig und noch Jahre später spürbar. Es ist wirklich
faszinierend und auch ein wenig beängstigend, was ein Mensch alles bewegen
kann.
Leon zeigt im Verlauf der Geschichte auch immer mehr
Facetten von sich. War er zunächst der suchende Bruder, so zeigt sich nach und
nach, welche Seiten noch alle in ihm stecken 
-Überraschungen vorprogrammiert.
Die Arbeit der französischen Ermittler hat mir sehr gut
gefallen. Nach und nach tauchen sie in den Fall ein und holen längst vergessene
Begebenheiten wieder heraus, stellen Zusammenhänge her, mit denen niemand
gerechnet hätte und blicken so hinter den Schein, der zunächst präsentiert
wurde.
Durch die Perspektivwechsel bekommt man einen umfassenden
Blick auf alle parallel laufenden Handlungsstränge. So ist es für den Leser
möglich, nicht nur Ermittler oder Leon zu begleiten, sondern überall stets mit
dabei zu sein.
Der Buchtitel zieht sich durch die gesamte Geschichte.
Bereits recht früh wird erklärt, was es mit dem Janusmond auf sich hat und es
wird immer wieder deutlich, wie gut das zu den Personen und der Handlung passt.
Eine interessante Geschichte, die mich als Leser mit
einigen Fragen, Verwirrrung und einem so gemischten Gefühl zurück lässt, dass
mir eine konkrete Einschätzung nach wie vor schwer fällt.

6 Gedanken zu „[gelesen] Mia Winter – Janusmond“

  1. Hm also irgendwie macht mich das Buch ja neugierig, auch wenn es vielleicht etwas durchschnittlich abgeschnitten hat. Ich glaube ich muss da mal ein Auge rein werfen. LG Danni

  2. Huhu Anja 🙂
    Ich muss ehrlich sein, dieses Buch wollte ich unbedingt lesen. Aber nun weiß ich nicht Recht, ich mag es nicht als Leser ratlos und voller Fragen zurückgelassen zu werden wenn ich ein Buch gelesen habe. Hmmm. Dankeschön für deine ehrlich Einschätzung 🙂

    Liebe grüße
    Line

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