[gelesen] Melanie Klein – Die Welt der 4 Jahreszeiten: Die Macht der Dunkelheit

© Burg Verlag Rehau
Die Welt der 4 Jahreszeiten: Die Macht der Dunkelheit
 Autor:Melanie Klein
erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3-944370-19-4

 spannende Fortsetzung in der magischen Welt der 4 Jahreszeiten

„Die Macht der Dunkelheit“ ist die Fortsetzung von „DieWelt der 4 Jahreszeiten – Das Sonne-Mond-Kind“, die Rezension kann daher
inhaltliche Spoiler in Bezug auf den ersten Band enthalten. Die Handlung
schließt nahtlos an, deswegen denke ich, ist es schon besser, wenn man die
Reihe von Beginn an liest, auch wenn einige wichtige Ereignisse noch mal als
kleine Rückblenden eingebaut werden. Band zwei ist ein wenig düsterer, als der
Auftakt, was jedoch zu der größer werdenden Bedrohung und den wachsenden
Problemen passt. Mir hat das Buch wieder gut gefallen – viel spannend und sehr
individuelle Charaktere, in einer schön dargestellten Welt warten auf den
Leser.
Fenja ist auf der Flucht – vor ihrer Bestimmung, vor den
Leuten, die sie überzeugen wollen und auch ein wenig vor sich selbst.
Verzweifelt und überfordert mit der Situation, möchte sie einfach nur noch weg
und vergessen. Und doch kommt dann alles ganz anders. Während ihrer Reise wird
sie schwer verletzt und trifft auf einen Ort, an dem sie niemals hätte landen
dürfen. Die Geheimnisse rund um die Welt der 4 Jahreszeiten und deren Bewohner
scheinen kein Ende mehr zu nehmen.

Ein sehr bildhafter Schreibstil lässt die Welt der 4
Jahreszeiten anschaulich vor dem inneren Auge erscheinen. Landschaft, Personen
und Tiere sind detailliert beschrieben und werden damit real und greifbar. Die
Fantasywelt, in die Melanie Klein den Leser entführt, ist schön aufgebaut, gut
durchdacht und erinnert sehr an die Lebensverhältnisse im Mittelalter.
Technischen Schnickschnack sucht man vergebens, dafür gibt es Magier, die mit
ihren Kräften einige Dinge erleichtern können.
Die Grundsteine, um die Welt zu verstehen, wurden bereits
im Auftaktband gelegt, in diesem Buch wird das Wissen über Balear vertieft,
Geheimnisse gelüftet und neue Verstrickungen aufgedeckt. Schnell wird klar,
dass alles noch viel komplexer ist, als es zunächst wirkte.
Fenja entwickelt sich stetig weiter. Sie wächst mit ihren
Herausforderungen, allerdings zweifelt sie zwischendurch auch immer wieder. Sie
verliert den Mut und vertraut auf ihr Bauchgefühl. Ihre ungestümen Reaktionen haben
nicht immer die Wirkung, die sie selbst erhofft hat. Teilweise verletzt sie die
Menschen, die ihr wichtig sind und sorgt für neue Probleme. Man spürt jedoch,
dass sie reifer wird, sie über viele Dinge intensiver nachdenkt und sie bereit
ist, größere Opfer zu bringen.
Viele der bereits bekannten Charaktere sind wieder mit
dabei, es gibt darüber hinaus aber auch einige neue Figuren, die Fenjas Leben
teilweise bereichern, teilweise jedoch auch noch komplizierter machen. Die
Mischung der Menschen, Magier und Fabelwesen ist gelungen und
abwechslungsreich.
Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Fenja
geschildert wird, bekommt man all ihre Gedanken und Gefühle unmittelbar mit.
Die Bindung zu ihr wird im Verlauf immer intensiver, da man mit ihr leidet und
hofft. Fenja ist weite Teile der Handlung allein oder mit den neuen Charakteren
unterwegs, dadurch entgeht einem ein wenig, was währenddessen auf dem
Sommerschloss passiert. Ich mag die Erzählperspektive sehr gern, jedoch hätte
ich mir zwischendurch gewünscht, mehr darüber zu erfahren, was in Fenjas
Abwesenheit passiert.
Am Ende des Buches sind einige Fragen beantwortet, ganz
viele andere bleiben jedoch offen und machen sehr neugierig darauf, wie es mit
Fenja, Sisar und den anderen weiter gehen wird. Die Gefahr rückt näher, die
Anspannung bei allen ist riesengroß. Raum für eine innige, ruhige, private
Entwicklung bleibt da nicht. Streit und Unstimmigkeiten stehen an der
Tagesordnung und häufig müssen die eigenen Sorgen hinter dem großen Ganzen
zurückstecken. Auch wenn ich einige Wünsche und Hoffnungen für die weitere
Handlung habe, denke ich, dass wir auch im nächsten Buch wieder überrascht
werden.
„Die Macht der Dunkelheit“ ist eine schöne Fortsetzung,
die einen noch tiefer in die Welt der 4 Jahreszeiten eintauchen lässt. Neue
Elemente zeigen, was möglich ist und sorgen für zusätzliche Spannung. Ich freue
mich auf die Fortsetzung und Fenja, die mit ihren Ecken und Kanten eine ganz
einzigartige, sympathische Protagonistin ist.

Vielen Dank an die Autorin Melanie Klein für dieses
Rezensionsexemplar!

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