[gelesen] Uta Maier – Coco Lavie – Nachtschattenherz

© Latos Verlag
Coco Lavie – Nachtschattenherz
 Autor: Uta Maier
erschieneneBook: Dezember 2014
Verlag: Latos Verlag
ISBN: 978-3-945766-01-9

gelungene Fortsetzung  – düster und emotional

„Coco Lavie – Nachtschattenherz“ ist die Fortsetzung von „CocoLavie – Spiegelblut“, daher kann die Rezension kleine inhaltliche Spoiler in
Bezug auf den ersten Teil enthalten. Die beiden Bücher bauen direkt aufeinander
auf und ich denke, es ist daher von Vorteil, wenn man die Geschichte von Beginn
an liest. Es gibt immer mal wieder kleine Rückblicke und Hinweise, ob die
ausreichen, wenn man die Vorgeschichte gar nicht kennt, würde ich aber
bezweifeln. Zum Erinnern ist es allerdings eine schöne Hilfe.
Für alle, die nun nicht weiter lesen, um sich nicht
spoilern zu lassen: Coco Lavie ist eine berührende, bewegende, spannende
Geschichte, die immer wieder überrascht, schockt und zum Mitfiebern animiert.
Interessante, teilweise nicht durchschaubare Charaktere und eine tolle Handlung
bringen schöne Lesestunden.

Eigentlich wollte Coco einfach nur glücklich an der Seite
von Damontez leben, ihm seine Seele schenken und alles wäre gut. Ein Wunsch,
der sich so leicht nur leider nicht erfüllen lässt. Als Spiegelblut erregt sie
das Interesse von Vielen, wer sie „besitzt“, kann sie unter Umständen als Machtinstrument
einsetzen. Immer mehr Verstrickungen und gelüftete oder neu hinzukommende Geheimnisse
führen Coco in die Irre und bald weiß sie nicht mehr, wem sie überhaupt noch
trauen darf.

Coco hat ja bereits im ersten Band eine enorme
Entwicklung durchlaufen und die wird hier fortgesetzt. Sie kennt zwar schon
viele Gesetze und Regeln der neuen Welt, in der sie lebt, dennoch gibt es immer
wieder Neues zu entdecken und zu beachten. Es ist komplizierter, als sie es
sich anfangs vorgestellt hat. Ihr Blut ist für sie kein Segen, sondern eher ein
Fluch, weil es ihr alles zu nehmen droht, was ihr wichtig und lieb ist. Manchmal
kann man allerdings auch den Eindruck bekommen, dass Coco etwas überfordert
ist. Während sie in manchen Situationen sehr stark und souverän wirkt, handelt
sie in anderen Momenten sehr unüberlegt und eher aus dem Bauch heraus.
Aktionen, die leider zu wenig durchdacht sind, als dass sie gut gehen könnten. Das
sorgt immer wieder für neue Probleme und Schwierigkeiten, wie auch Coco
hinterher dann einsehen muss. Auch wenn ich ihr ab und an gern mal die Augen
geöffnet hätte, machen ihre Fehler auch einfach deutlich, dass sie keine Maschine
ist, die immer perfekt funktioniert. Sie hat Schwachstellen, Ecken und Kanten
und die darf sie eben auch mal zeigen. Trotzdem ist sie eine sehr liebenswerte
Protagonistin, mit der ich sehr mit gefiebert und mitgelitten habe.
Viele der anderen bekannten Charaktere sind auch wieder
mit von der Partie. Besonders mit Damontez habe ich mitgefühlt. Er trägt über
weite Strecken des Buches nicht nur einen Kampf aus, teilweise mit sich selbst,
teilweise mit seinem Gegenüber. Seine Liebe macht ihn stark und schwach
zugleich – eine scheinbar ausweglose Situation.
Auch Pontus blieb für mich lange Zeit nicht
durchschaubar. Ich habe nach dem letzten Buch schon nicht recht gewusst, wohin
ich ihn stecken soll, ob er gut oder böse ist. Deswegen habe ich mich sehr
gefreut, als sich dann nun nach und nach geklärt hat, was hinter seiner Fassade
steckt.
Spannend waren auch die intensiven Einblicke in Remos
Leben. Er ist zwar auch im letzten Teil schon präsent gewesen, aber nicht so,
wie in „Nachtschattenherz“. Nun fällt es auch leichter, ihn einzuordnen und
teilweise sogar zu verstehen.
Der Schreibstil ist ansprechend und angenehm. Viele anschauliche
Beschreibungen helfen dabei, sich die Umgebung und die Charaktere vorzustellen
und vor dem inneren Auge ein Bild der Handlungsorte zu schaffen. Die Vampirwelt
ist sehr komplex und ich denke, besonders bei diesem Thema ist es hilfreich,
wenn man die Vorgeschichte kennt, um Rangordnungen, Gesetze und Regeln gut zu
durchschauen. Besonders schön finde ich, dass diese Welt so viele andere
Elemente enthält, als man sonst aus vielen Vampirgeschichten kennt.
Der Hauptteil des Buches wird aus der Ich-Perspektive von
Coco erzählt, dadurch bekommt man einen sehr intensiven Eindruck von ihren
Gedanken und Gefühlen, sie hat es wirklich nicht leicht und muss viel
aushalten. Immer wieder gibt es Einschübe aus der Sicht von Pontus, die nach
und nach dabei helfen einige Geheimnisse lüften. Diese Wechsel sorgen für
zusätzliche Abwechslung.
Immer wieder gibt es spannende Wendungen und
Überraschungen. Hatte man sich gerade einen Plan im Kopf zu Recht gelegt, wie
es nun weiter gehen könnte, wendet sich das Blatt erneut und man steht wieder
vor einem Rätsel. Durchschaubar und vorhersehbar ist die Geschichte kaum und
das macht es sehr spannend und mitreißend, man möchte einfach weiterlesen um zu
erfahren, was noch alles passieren wird.
Der Wechsel zwischen ruhigeren, nachdenklichen und sehr
emotionalen Phasen mit den sehr temporeichen, düsteren und teilweise brutalen
Abschnitten, sorgt für eine schöne Dynamik um Buch. Als Leser kommt man
wirklich kaum zur Ruhe, genauso wie die Figuren.
Das Ende war dann auch ganz anders, als ich es mir
ausgemalt hatte, aber dennoch schön. Es ist passend und ein gelungener
Abschluss der Geschichte, auch wenn ich mir ein paar kleinere Dinge anders
gewünscht hätte.
Nachtschattenherz ist ein schöner Abschluss der
Coco-Lavie Geschichte, mit spannenden Charakteren, einer abwechslungsreichen
Handlung und ganz viel Gefühl.

7 Gedanken zu „[gelesen] Uta Maier – Coco Lavie – Nachtschattenherz“

  1. Hallöchen,

    ich habe jetzt nicht die ganze Rezi gelesen weil ich den Vorgänger nicht kenne aber es scheint ja wirklich eine schöne Geschichte zu sein.
    Die muss ich mir auf jeden Fall mal näher angucken.

    Ganz liebe Grüße
    Janina

  2. Oh wie schön, 'Coco Lavie – Spiegelblut' will ich schon so lange lesen und ich war ganz überrascht, dass es eine Fortsetzung gibt.
    Wenn es nur diese zwei Teile gibt, dann ist es wohl wirklich an der Zeit es zu lesen 😉
    GlG Nicole

  3. Ich kenn das Problem, wenn man irgendwo etwas entdeckt und die eigene Wunschliste dann wächst und wächst, ich wünsche aber allen, die die Reihe mal in Angriff nehmen, ein paar schöne Lesestunden 🙂

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