[gelesen] Teardrop von Lauren Kate

Teardrop
Band 1
 
Autor: Lauren Kate
erschienen August 2014
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-16277-4

 

© cbt

Auftaktband mit interessanter Idee und anstrengender Protagonistin

Eine riesige Welle überrascht Eureka und ihre Mutter auf
einer Brücke, das Auto wird mitgerissen und nur Eureka überlebt. Für sie
beginnt eine schwere Zeit, in der es vor allem gilt, ein altes Versprechen an
ihre Mutter einzuhalten: niemals zu weinen.

Als dann die ersten Streitigkeiten mit ihrem besten Freund
beginnen und der mysteriöse Ander in ihr Leben tritt, wird dieses Vorhaben auf
eine harte Probe gestellt…

Die Eindrücke zu diesem Buch sind schwierig zu beschreiben.
Die Geschichte hat sich sehr locker und flüssig gelesen, kaum angefangen waren
schon zig Seiten verflogen. Aber: Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde
gelesen und wenn ich dann mit einem Abschnitt fertig war, was gefühlt trotz
Etappen von 80 bis 100 Seiten immer sehr fix ging, musste ich jedes Mal
feststellen, dass es inhaltlich nicht sooo wahnsinnig viel zu berichten gibt.

Es gibt immer wieder spannende, temporeiche Passagen, aber
dazwischen passiert Phasenweise oft nicht allzu viel, außer dass Eureka mal
wieder im (inneren) Kampf gegen die ganze Welt liegt.

Gerade zu Beginn werden zig Fragen aufgeworfen, auf deren
Beantwortung man lange warten muss. Dadurch wird eine gewisse Neugier erzeugt,
gleichzeitig hat man aber auch immer ein wenig das Gefühl, gar nicht so recht
zu verstehen, was gerade passiert. Mit der schrittweisen Klärung legt sich
dieses Gefühl etwas.

Überrascht war ich, dass sich Lauren Kate nicht, wie
scheinbar bei Jugendbüchern im Moment total üblich, der Ich-Perspektive
bedient. Trotzdem wird größtenteils nur die Handlung geschildert, wie Eureka
sie erlebt und dabei ihr Gefühlsleben sehr detailliert wiedergegeben.
Die Erzählweise hat für mich eine gewisse Distanz geschaffen – obwohl direkt
über Eurekas Gefühle geredet wird, bleibt man immer ein wenig außen vor –, was
eigentlich perfekt zu Eureka als Figur passt. Sie verschließt sich vor der Welt
– sichtbar trauern darf sie nicht, aber Freude erlaubt sie sich auch nicht, was
das Lesen ihrer ausschweifenden Gefühlsmonologe teilweise anstrengend macht.
Durch ihre starke Abwehrhaltung gegen alles und jeden, allen voran ihre
Stiefmutter, verliert sie dadurch mit der Zeit an Sympathiepunkten

Die Grundgeschichte ist auf jeden Fall interessant und man
kann miträtseln, warum Eureka für bestimmte Kreise von so großem Interesse ist
und warum das Zurückhalten ihrer Emotionen für ihre Mutter so wichtig war.

Das Ende konnte mich nur bedingt überzeugen. Zwar wurde die
Handlung durchaus dramatisch und überraschend, teilweise war es aber – für ein
Jugendbuch und den bisherigen Verlauf – zu brutal und grausam dargestellt,
während andere Situationen zu einfach gelöst wurden. Es bleiben noch etliche
Fragen offen und man kann nicht erahnen, was das Schicksal für Eureka
bereithalten wird.

Der Auftaktband der neuen Reihe von Lauren Kate bietet eine
interessante Idee, allerdings hätte die Handlung für mich weniger
Eureka-Gedanken und dafür etwas mehr Tempo vertragen. Der leicht distanzierte
Schreibstil passt zwar zu Eurekas Charakter, macht es aber für den Leser auch
schwer, sich richtig in sie einzufühlen.

2 Gedanken zu „[gelesen] Teardrop von Lauren Kate“

  1. Huhu,
    ich schwankte auch erst um die 3,5, aber wenn ich es dann mit den anderen Büchern vergleiche, denen ich in diesem Monat die 3 Möhren gegeben habe, hat es mir doch noch besser gefallen…
    Nachdem ich selbst von der Buchrückseite gespoilert wurde, wollte ich gar nichts mehr verraten 😉 In der Regel lese ich Klappentexte daher schon gar nicht mehr. Das ist immer schade, vor allem, wenn man wie bei diesem Buch, eigentlich lange im Dunkeln tappen würde.
    Viele Grüße,
    Anja

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