[gelesen] Alana Falk – Die blutroten Schuhe

© Machandel-Verlag
 Die blutroten Schuhe

Autor: Alana Falk
erschienen Oktober 2013
Verlag: Machandel Verlag

Hip Hop, Volkstanz, Lateinamerikanisch, Standardtanz, Breakdance, Ballett – die Facetten vom Tanzen sind sehr vielfältig. All diese Formen begeistern immer wieder kleinere oder größere Publikumsmengen und sind mit ihren Eigenheiten etwas Besonderes. Auch in Katis Leben spielt Tanz eine große Rolle, denn sie möchte Primaballerina werden. Sie trainiert unermüdlich und hat das anfängliche Hobby zu ihrer Lebensaufgabe gemacht.

Doch Kati steht unter Beobachtung des Teufels, der ihre Seele will. Eine Gradwanderung zwischen Leidenschaft, ihrem innigsten Wunsch und dem komplizierten Alltag beginnt.

 

Besonders interessant fand ich die Einblicke in die Ballettwelt. Als Leser bekommt man ein umfangreiches Bild von der sehr schönen, teilweise glamourösen Welt, die jedoch auch sehr hart und voller Konkurrenzkampf ist. Um zu bestehen, muss man die eigene Technik perfektionieren, besser sein als der gesamte Rest und dabei Acht geben, sich nicht selbst zu verlieren. Keine leichte Aufgabe, wie auch Kati immer wieder feststellen muss.

Die Protagonistin Kati ist mir im Verlauf des Buches sympathisch geworden. Wodurch man sie einige Jahre ihres Lebens begleitet, bekommt man eine gute Sicht auf ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle. Kati wächst mir ihren Aufgaben, auch wenn sie nicht alle Herausforderungen auf Anhieb mit Bravour meistert.

Die männliche Hauptfigur ist Cristan. Der Seelenfänger hat sich als Pianist in die Kompanie geschlichen, um Kati nah zu sein und den Erfolg seiner Aufgabe zu beobachten. Mit seinen 500 Jahren hat er schon einiges erlebt, da ist es besonders toll zu sehen, dass er dennoch überrascht werden kann. Sein voreingenommenes Bild von den Menschen gerät ins Wanken und er steht vor der Entscheidung seines Lebens.

Die anderen auftretenden Personen sind hauptsächlich der Trainer und weitere Balletttänzer der Kompanie. Kleine Sticheleien und Streitereien zeigen dabei immer wieder, wie hoch der Druck ist und wie stark der Kampf um die Gunst des Trainers und des Publikums. Im Rampenlicht zu stehen, in Artikeln der Kritiker positiv erwähnt zu werden und vielleicht sogar eigene Sponsoren zu bekommen, ist wohl der Traum eines jeden Tänzers. Da kann man nicht immer Rücksicht auf die nehmen, die man eigentlich als Freunde bezeichnet.

Der Schreibstil von Alana Falk ist sehr angenehm und flüssig. Durch anschauliche Formulierungen wird die Geschichte sehr lebendig. Besonders detailliert sind die Mimik und Gestik der Personen beschrieben, so werden neben den Bildern der Gesichter auch Gefühle und Stimmungen gut transportiert.

Die Handlung wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Cristan und Kati treten jeweils als Ich-Erzähler auf, dadurch erfährt man als Leser immer etwas mehr von ihren Emotionen und Gedankengängen, als sie dem Rest Preis geben. Die Kapitelüberschriften helfen bei der Orientierung, so ist immer klar, wer grad agiert und in welchem Jahr wir uns befinden.

Cover, Buchtitel und Handlung passen super zusammen. Die elegante Tänzerin hat eine sehr grazile Haltung, wirkt stolz und ehrgeizig und verkörpert für mich damit super das Bild, das ich von Kati bekommen habe. Die blutroten Spitzenschuhe stehen im Mittelpunkt und ziehen sich wie ein (blut)roter Faden durch die Geschichte. Ihre geheimnisvolle Bedeutung wird im Verlauf des Buches dann auch deutlich dargestellt.

„Die blutroten Schuhe“ ist eine schöne Geschichte, die viele unterschiedliche Elemente enthält und einen auch zum Nachdenken bringt.

 

Ich danke der Autorin und dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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