[gelesen] Martin Krist – Drecksspiel

(c) Ullstein-Buchverlag

 Drecksspiel 
 Autor: Martin Krist
 erschienen Oktober 2013
 Verlag: Ullstein Buchverlag
 ISBN: 9783548285375

Hannah hatte sich den Wochenendausflug mit ihrem Mann und
der kleinen Tochter sicher anders vorgestellt, als er verlaufen ist. Anstelle
von idyllischen Spaziergängen, trauter Zweisamkeit und positiven Zukunftsplänen
gab es grausame Folter, Todesangst und die Ungewissheit, wie das Ganze ausgehen
wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit, der viel komplexer ist, als es zunächst
scheint.
Der Prolog ist ein sehr beeindruckender und blutiger
Einstieg in das Buch. Der Leser bekommt sofort einen Eindruck davon, was einem
im Buch erwarten wird.
Die Mischung der Charaktere ist gut gewählt. Die Personen
haben verschiedene Nationalitäten, ganz unterschiedliche Berufe, einige haben
Familie, andere haben nichts zu verlieren. Besonders interessant wird es, da nicht
alle der Charaktere unter ihren richtigen Namen auftauchen, wodurch zusätzliche
Rätsel auftauchen. Das Personenregister zu Beginn des Buches bietet da einen
guten Überblick über die wichtigsten Charaktere und man kann immer mal
zurückblättern, falls einem bei der Vielzahl der Personen doch mal eine
Zuordnung verloren geht.
Der Schreibstil hat mich wieder überzeugt. Man kann der
Geschichte gut folgen, taucht sehr tief ein und nimmt an den Ermittlungen teil.
Das Buch hat viele parallel laufende Handlungsstränge,
die jeder für sich sehr schön ausgebaut und spannend gestaltet sind. Immer
wieder passieren unerwartete Dinge und man fragt sich, was wohl als nächstes
auf einen zukommen wird. Durch schnelle Szenenwechsel wird ein unglaubliches
Tempo und eine große Dynamik in der Geschichte erzeugt.
Die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge werden nach
und nach miteinander verwoben. Zusammenhänge werden deutlich, Verbindungen
zwischen den Personen und Orten ergeben sich und fügen so das zunächst vielschichtige
Bild zu einem Ganzen zusammen.
Trotz der enormen Spannung und den teilweise sehr
brutalen, blutigen Passagen rund um die Verbrecher, bleibt immer wieder Raum
für ruhige, familiäre Momente, die umso deutlicher machen, wie verheerend die
Schäden sind, die entstehen.
„Drecksspiel“ ist ein fantastischer Thriller, der nichts
für schwache Nerven ist. Die Spannung treibt den Leser voran und reißt bis zum
Ende des Buches nicht ab. Ein klasse Buch, das ich auf jeden Fall
weiterempfehlen werde.

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